Endlich ist Half-Life 2 da! Als Gordon Freeman schleichen wir durch die Gänge eines Labors. Plötzlich hören wir ein Stöhnen hinter uns, wirbeln herum, die Waffe im Anschlag. Doch statt des mutierten Zombie-Wissenschaftlers schlurft uns nur ein langweiliger Roboter entgegen?
Ein Albtraum für jeden Actionspieler, allerdings traurig nahe an der Realität. Denn eins ist klar: In der ungeschnittenen US-Version bekommt Half-Life 2 niemals die USK-Altersfreigabe »ab 16«. Uns droht laut Valve-Sprecher Doug Lombardi wie beim Vorgänger eine verstümmelte deutsche Variante. id-Chef Todd Hollenshead verspricht dagegen auch für Deutschland ein unverändertes Doom 3, das dann aber nur Volljährige kaufen dürfen. Zwei direkte Auswirkungen des strengen deutschen Jugendschutzes - wir haben mit Branchenexperten, der USK und unseren Lesern über die Spiele-Zensur gesprochen.
Millionenverlust oder Anpassung
Als Folge des Amoklaufs von Erfurt gilt seit dem 1. April 2003 ein neues Jugendschutzgesetz. Sämtliche Computerspiele müssen demnach ein Prüf-Verfahren der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) durchlaufen, wenn sie in den Handel sollen. Bekommt ein Spiel eine »Ab 18«-Einstufung, fallen mit den Jugendlichen viele potenzielle Käufer weg, es drohen Millionenverluste. Um solch ein Finanzdebakel zu verhindern, investierte Take 2 drei Monate Entwicklungszeit und 150.000 Euro in eine angepasste Variante von Max Payne, dessen Original-Version indiziert worden war. Ohne Erfolg: Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) indizierte auch den deutschen Max, trotz USK 16.
Immerhin gehören Fälle wie Max Payne oder auch C&C Generals seit dem 1. April der Vergangenheit an: Programme, die einmal ein USK-Siegel haben, können nämlich nicht mehr indiziert werden. Trotzdem müssen auch in der Zukunft Publisher vor allem bei Ego-Shootern immer wieder die Schere ansetzen, um sie einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.
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