Ich bin vom iPhone 11 aufs iPhone 16 gewechselt – warum sich das Upgrade nicht gelohnt hat

Wie groß ist eigentlich der Unterschied zwischen einem neuen Apple-Handy und einem älteren? Und spürt man das im Alltag?

Ich habe mein iPhone 11 gegen das 16er getauscht. Hat sich das gelohnt? Ich habe mein iPhone 11 gegen das 16er getauscht. Hat sich das gelohnt?

Die einen gönnen sich jedes Jahr ein neues Handy. Die anderen, zu denen ich gehöre, ist das Upgraden des Taschenrechners mehr ein Pflichttermin. Kurzum: Ich reize die Sicherheitsupdates meines Handys eigentlich immer aus, bevor ich ein neues kaufe.

Nun hatte ich die Gelegenheit, für einen Monat mein iPhone 11 von 2019 gegen ein iPhone 16 aus diesem Jahr zu tauschen – ein Selbstexperiment, das ich liebend gerne angenommen habe …

… nur um herauszufinden, dass die Unterschiede im Alltag kaum spürbar waren, trotz fünf Jahre technischer Entwicklung.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Für Maxe ist das Handy vor allem eine Notwendigkeit. Fotos und Videos aufnehmen, Notizen machen, Karten checken und ab und an mal zocken, mehr braucht er nicht. Doch auch er freut sich über nagelneue und flotte Technik, weswegen er gerne seine ganzen Daten von einem Handy aufs andere migriert hat. Ob’s den Aufwand wert war?

iPhone 11 vs. iPhone 16 auf dem Datenblatt

Bevor ich auf meine Erfahrungen eingehe, schaut euch zuerst die technischen Daten beider Geräte an, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie weit auseinander die tatsächlich Handys liegen.

iPhone 11iPhone 16
DisplayIPS, 15,5 cm DiagonaleOLED, 15,5 cm Diagonale
ProzessorA13A18
Speicher64, 128, 256 GByte128, 256 GByte
Arbeitsspeicher4 GB RAM 6 GB RAM
Akku3.110 mAh3.000 mAh
Kamera12 MP Zweifach-Kamera48 MP Dual-Kamera
Abmessungen (HxBxT in cm)15,1 x 7,6 x 0,8314,8 x 7,2 x 0,78
Gewicht194 Gramm172 Gramm

Die markantestens Unterschiede:

  • OLED- anstatt IPS-Display
  • Stärkerer Prozessor
  • Verbesserte Kamera

Ansonsten spielen die beiden Handys technisch betrachtet etwa in der gleichen Liga, trotz fünf Jahren Unterschied.

Seit 2019 sind außerdem zwei markante Funktionen hinzugekommen.

  • Dynamic Island: Eine Art Mini-Anzeige um Kamera und Lautsprecher am oberen Rand herum.
  • Foto-Button: Ein haptischer Knopf zum Aktivieren der Kamera und Schießen von Fotos.

Diese beiden Features sind vor allem eins: nette Dreingaben. Wie und wie oft ich sie benutzt habe, lest ihr im Erfahrungsteil des Artikels.

Wie groß ist der Unterschied zwischen iPhone 11 und 16?

Den Unterschied zwischen IPS und OLED habe ich im Alltag kaum bemerkt. Den Unterschied zwischen IPS und OLED habe ich im Alltag kaum bemerkt.

Gleich vorweg: Ich habe die beiden Handys nicht durch einen Benchmark-Kurs gejagt. Mein Erfahrungsbericht bezieht sich auf rund vier Jahre Nutzung meines iPhone 11 und 30 Tage exzessiven Alltagsgebrauchs des iPhone 16.

Als in Aussicht stand, dass ich das neue Apple-Handy für einen bestimmten Zeitraum nutzen darf, war ich schon dezent aufgeregt. Nicht, weil ich ausgewiesener iPhone-Fan bin, sondern weil mein Mobiltelefon aus dem Jahr 2019 mit dem neuen iOS-Update langsam an seine Grenzen kommt.

  • Längere Ladezeiten bei manchen Apps
  • Schrittweise trägere Bedienung

Die gewöhnlichen Altersgebrauchsspuren eben, ohne dass ich sofort ein neues Handy brauche. Für mich ist das auch eine Gefühlssache. Man merkt eben, wenn das Smartphone in die Jahre kommt.

Gewissermaßen habe ich schon erwartet, dass das iPhone 16 seinen Vorgänger im Regen stehen lässt – was dann gar nicht so war.

Freilich, die Bedienung geht schnurstracks von der Hand, die merklichen Ladezeiten sind passé, aber von alldem hatte ich mir mehr erhofft. Ein bisschen so, wie wenn man auf eine Gehaltserhöhung baut und nur einen Inflationsausgleich bekommt. Man hat am Ende mehr, aber nicht spürbar mehr.

Tatsächlich ist mir das iPhone 16 sogar zweimal abgestürzt, und zwar so sehr, dass sich das Handy einfach von selbst ausgeschaltet hat. Wo da der Hase im Pfeffer lag, kann ich nicht sagen.

Na gut, okay, vielleicht reißen ja die beiden mir noch unbekannten Funktionen Dynamic Island und Foto-Button das Ruder herum.

Die Dynamic Island ist ein nettes Gimmick, das war’s aber auch schon. Am oberen Bildschirmrand verrät mir die Anzeige, wie lange ein eingestellter Timer noch läuft, was ich gerade auf Spotify höre oder im Falle eines Fluges, wenn ich mich zum Gate begeben soll.

Die Mini-Anzeige am oberen Bildschirmrand ist nett, aber kein Game-Changer. Die Mini-Anzeige am oberen Bildschirmrand ist nett, aber kein Game-Changer.

Das ist nett, aber nichts, was mich vom Hocker reißt. Ja, durch einen Fingertipp kann ich das als Schnellnavigation zur entsprechenden App nutzen, mehr aber auch nicht.

Der Foto-Button hat mich tatsächlich überzeugt – aber auch nur im Urlaub. Mal eben schnell einen Schnappschuss von den Hochhäusern in Tokio machen, ging mir dadurch viel leichter von der Hand. 

Ich musste das Handy nicht entsperren oder vom Bildschirm aus die Kamera-App öffnen, sondern konnte schon beim aus der Hosentasche ziehen, per Knopfdruck die Kamera aktivieren und mit einem erneuten Drücken ein Foto machen oder ein Video aufnehmen. Das hatte wirklich Kamera-Feeling und machte mir Spaß.

Das Beste: Der Kamera-Knopf hat auch dann funktioniert, wenn ich gerade mittels Karten-App zum nächsten Park navigiert habe. Hervorragend.

Der Haken: Jetzt, zu Hause, nutze ich den Kamera-Knopf gar nicht mehr. Wenn ich Videos drehe, dann mit Stativ, und hübsche Fotos schieße ich kaum. Dementsprechend hat der Button für mich mehr eine saisonale Halbwertszeit.

Mein Kollege Patrick Schneider hat da eine ganz ähnliche Meinung.

Fazit

Maxe Schwind

Ich bin ehrlich mit euch: Hätte ich mir das Handy gekauft, hätte ich mich geärgert. Nicht, weil es ein schlechtes Gerät ist, im Gegenteil, sondern weil sich das Upgrade schlichtweg nicht spürbar gemacht hat. Wenn ich mir ein neues technisches Gerät kaufe, erwarte ich davon entweder eine Erleichterung oder Verbesserung.

Ich meine, selbst auf dem Datenblatt liegen zwischen iPhone 11 und 16 keine Welten. Dennoch habe ich ein Wow-Gefühl erwartet, wenn ich nach fünf Jahren ein neues Handy nutze, doch nicht einmal die neuen Features haben mich restlos überzeugt.

Was hat mich dieses Experiment gelehrt? Dass fünf Jahre in so mancher Technik-Sparte eben doch keine Welten sind. Zukünftig werde ich meine Erwartungen, was technische Upgrades betrifft, ein wenig niedriger stapeln.

Trotzdem freue ich mich auf einen Langzeit- und Alltagstest mit dem iPhone 16 Pro Max. Ich weiß jetzt, was ich zu erwarten habe und bin gespannt, ob mir das High-End-Flaggschiff nicht doch die Socken auszieht. Womöglich sind die Unterschiede auch so marginal, dass ihr den nächsten ernüchterten Artikel von mir lest, wer weiß?

Und dann ist da ja noch das Honor Magic V3, das mich beim Hands-on auf der IFA schon begeistert hat. Da soll mal einer sagen, Handys wären langweilig. Für ein Testgerät habe ich mich beim Hersteller bereits angemeldet und wäre für einen Test-Wechsel von Apple zu Android nach acht Jahren sowas von bereit!

Am Ende des Tages muss sich alles – von Handys, technischen Geräten über Spiele und Filme bis hin zum neuen Lasagne-Rezept – unseren persönlichen Erwartungen stellen. Sind die zu hoch, wie bei mir, lässt einen das neue iPhone vielleicht ernüchtert zurück. Manchmal liegt es nicht am Produkt, sondern an uns, denn Spaß hatte ich mit dem iPhone 16 trotzdem.

Hattet ihr schon mal so ein richtiges Wow-Erlebnis mit einem Gerät? Oder wart ihr mal voller Vorfreude und wurdet dann herb enttäuscht? Schreibt es in die Kommentare.

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