Seite 2: Warhammer 40.000 Inquisitor – Martyr im Test - Diablo mit Gedärmen?

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Das blutige Gemetzel

Spaß machen die Kämpfe in Martyr auch trotz taktischer Seichtigkeit. Wie es sich für ein Warhammer-Spiel gehört, zerbersten eure Feinde beim Pixeltod in ihre blutigen Einzelteile. Beim Rundumschwung mit der Großaxt eine Gruppe kleinerer Gegner in roten oder (je nach Widersacher) grünen Matsch zu verwandeln, macht Laune. Besonders spektakulär aber erledigt ihr die großen Brocken, die beim Ableben oft in einer Wolke aus Fleischklumpen enden.

Unter den Gegnermassen leidet manchmal die Übersicht. Aber irgendwie muss man die stumpfe KI ja ausgleichen. Unter den Gegnermassen leidet manchmal die Übersicht. Aber irgendwie muss man die stumpfe KI ja ausgleichen.

Und solche Blutwolken werdet ihr oft sehen, dafür sorgt die beschränkte KI. Clever agiert die nämlich nicht, zeigt Aussetzer und nimmt uns häufig selbst aus geringer Entfernung nicht wahr. Dieses Manko gleicht Neocore mit schierer Masse aus. Bei den teils überfallartigen Angriffen kann es passieren, dass ihr plötzlich in einem riesigen Feindpulk steht und kaum noch eine Chance habt, die rettende Heilspritze zu setzen oder einfach wegzurennen. Ärgerlicherweise hängt es stark vom Zufall ab, ob ihr an exakt derselben Stelle von einer Übermacht überrannt werdet oder nicht.

Dank des fairen Respawnsystems, das euch ohne jeglichen Fortschrittsverlust in der Nähe des Sterbeorts zurücksetzt, löst ihr solche Situationen notfalls mit"Durchsterben". Bei den Verteidigungsschlachten hingegen funktioniert das nicht. Stirbt ein Schutzbefohlener, scheitert die Mission und ihr müsst sie von vorne beginnen. Das Problem ist auch hier der Zufall. Trotz eines identisch ausgestatteten Inquisitors und gleichem Kampfverhalten nimmt der Verbündete mal bis zum Schluss nur wenig Schaden, ein anderes Mal kippt er schon in der ersten der vier Feindwellen aus den Latschen.

Besonders in Verteidigungsabschnitten wie diesem entscheidet der Zufall, ob ihr das Ziel erfolgreich schützt oder versagt. Besonders in Verteidigungsabschnitten wie diesem entscheidet der Zufall, ob ihr das Ziel erfolgreich schützt oder versagt.

Allgemein schwankt der Schwierigkeitsgrad der Missionen in Martyr deutlich, der empfohlene Stärkewert ist kein zuverlässiger Indikator. Beim Thema Abwechslung sieht es in den Storymissionen schon besser aus. Die Levels führen euch in Städte, auf Eisplaneten oder Raumstationen. Mit diversen Arten von Chaos-Kultisten, Dämonen und Vertretern von fast allen wichtigen Rassen des 40K-Universums bildet Martyr eine große Bandbreite ab.

Die Ziele in den Storyaufträgen sind hingegen lahm. Hier eine Info sammeln, dort einen Geschützturm deaktiveren, ein Objekt oder einen NPC verteidigen. Noch langweilger fallen die generierten Spezialaufträge und Missionsreihen aus. Dort geht es dann endgültig nur noch darum, alle Feinde im Level zu töten oder Jagd auf ein paar Elitegegner zu machen. Einzige Besonderheit: Ihr habt nur drei Wiederbelebungen und müsst das Ziel manchmal innerhalb eines Zeitlimits erfüllen.

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Zu viel Loot tut nicht gut

Die wohl größten Schwachpunkte von Warhammer 40.000: Inquisitor - Martyr sind das Fortschritts- und Lootsystem. Eine gefühlte Ewigkeit - tatsächlich dauert ein Stufenaufstieg im Schnitt rund eine Stunde - spielt ihr Martyr, um ein Level aufzusteigen und dürft dann einen Lernpunkt in einem von 18 Skilltrees wie »Nahkampf« oder »kritische Treffer« investieren.

Ein einzelner Punkt bringt allerdings keinen spürbaren Unterschied. Auch separate Punkte zur Erhöhung der drei Attribute (Kriegsführung, Zähigkeit, Tugend) gibt es selten und ändern praktisch nichts. Mit einem motivierenden Charaktersystem hat das nicht viel zu tun. Viel mehr unterstreicht es den allgemeinen Grinding-Charakter von Martyr. Denn um in den späteren Missionen der Kampagne mithalten zu können, kommt ihr nicht um die generischen Nebenmissionen herum.

Fortschritts- und Lootsystem motivieren in Diablo und wirken sich spielerisch merklich aus. In Martyr ist die Verwaltung der Item-Massen aufwändig, der Fortschritt nicht sonderlich motivierend. Fortschritts- und Lootsystem motivieren in Diablo und wirken sich spielerisch merklich aus. In Martyr ist die Verwaltung der Item-Massen aufwändig, der Fortschritt nicht sonderlich motivierend.

Die Ausrüstung ist für den Charakterfortschritt in Martyr bedeutender als Lernpunkte. Viel für die Motivation tut Neocore aber auch in dem Bereich nicht. Ihr sammelt schlichtweg zu viele mehr oder weniger identische Waffen, Rüstungen und sonstige Ausrüstungsteile. Ständig durchforstet ihr euer Inventar, um von einem Großschwert auf ein anderes zu wechseln, das minimal mehr Schadenspunkte verursacht.

Da jedes Ausrüstungsobjekt noch weitere Miniboni wie eine leicht erhöhte Chance auf einen kritischen Treffer oder eine winzig höhere Trefferpunkt-Regeneration bringt, schaut ihr hier lieber noch genauer hin - aber auch hier ohne gravierende Auswirkungen auf den Missionserfolg.

Warhammer 40.000: Inquisitor – Martyr - 7 Minuten Gameplay Video starten 7:24 Warhammer 40.000: Inquisitor – Martyr - 7 Minuten Gameplay

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