Warhaven angespielt: Solche Mittelalter-Schlachten müssen auch mal sein

Wer sich bei Chivalry und Mordhau schon immer gedacht hat, die Spiele wären mit einer Third-Person-Perspektive noch besser, der sollte Warhaven genauer unter die Lupe nehmen.

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Stress hier, Stress da, Stress überall. Wir leben in einer Zeit der ständigen Veränderungen, eine ruhige Minute wird immer seltener. Wenn ihr daher für den Feierabend ein gemütliches Spiel zur Entspannung sucht, bei der ihr die Seele baumeln lasst und das meditative Spielgefühl eure Synapsen zärtlich streichelt … tja, dann seid ihr hier beim vollkommen falschen Spiel gelandet. 

In Warhaven herrscht das absolute Chaos. Schwerter zerbersten an Schilden, Reiter fegen durch das Schlachtfeld und von jeder Richtung fliegt das Blut der Ritter durch die Luft. Es gibt kaum eine ruhige Sekunde, um sich neu zu formieren. Wir haben die Open Beta des koreanischen Entwicklers Nexon gespielt und nehmen uns nun ganz gemütlich die Zeit, euch das Spiel näherzubringen. 

Für den ersten Eindruck könnt ihr euch aber erst Mal den Trailer anschauen:

Schwertkampf-Action mit 32 Spielern: Warhaven stimmt auf große Fantasy-Schlachten ein Video starten 1:48 Schwertkampf-Action mit 32 Spielern: Warhaven stimmt auf große Fantasy-Schlachten ein

Worum geht es in Warhaven? 

Die Kurzzusammenfassung für Warhaven wäre wohl: Chivalry, aber in der Third-Person-Perspektive. Das ist natürlich stark vereinfacht, im Kern trifft es aber überraschend akkurat zu. In 16v16-Schlachten kämpft ihr mit eurer Truppe meist um Eroberungspunkte und gebt den gegnerischen Rittern eins auf die Mütze. 

Dabei könnt ihr nicht nur zwischen einem leichten und schweren Angriff wählen, sondern entscheidet ganz im Chivalry- oder Mordhau-Stil eure Schlagrichtung. Je nachdem, welche Figur ihr spielt, habt ihr zusätzlich noch weitere Fähigkeiten. Wir fassen zusammen: 

  • Schwertkämpfer: Mit dem Eisen in der Hand macht ihr selten was verkehrt. Ihr könnt von verschiedenen Richtungen austeilen, blocken ist mit dem Schwert auch kein Problem. 
  • Speerträgerin: Die Figur ist schon etwas herausfordernder, da ihr nur im richtigen Moment parieren könnt. Dafür teilt ein aufgeladener Stich viel Schaden aus.
  • Kriegshammer: Großer Hammer, großer Schaden. Dafür seid ihr sehr langsam und ein großes Ziel.

Die Figur mit dem Kriegshammer kann auch kleine Hindernisse bauen, die an bestimmten Positionen von Vorteil sein können. Die Figur mit dem Kriegshammer kann auch kleine Hindernisse bauen, die an bestimmten Positionen von Vorteil sein können.

  • Bogenschütze: Mit dem Bogen könnt ihr aus dem Fernkampf agieren. Wer sich also nicht ins Getümmel stürzen will, kann hier lieber im Hintergrund agieren. 
  • Wächter: Mit einem großen Schild ausgerüstet, kann euch so schnell niemand erlegen. Euer Schaden hält sich zwar in Grenzen, ihr könnt die Gegner aber dafür leicht zum Taumeln bringen.  
  • Rauch: Die zierlichste Figur ist im direkten Kampf zwar schlecht aufgehoben, kann aber dafür ihre Kameraden heilen.

Die Klassen geben zwar viel Abwechslung, das Trefferfeedback ist jedoch in Teilen etwas ungenau. Vor allem als Bogenschütze ist beim Pfeilschuss oft unklar, ob wir den Gegner erwischt haben. Genauso sind die pointierten Angriffe einer Speerträgerin deutlich schwerer, als die Rundumschläge mit dem Schwert oder Kriegshammer. 

Ob der Pfeil nun ins Schwarze trifft, ist nicht immer direkt zu erkennen. Ob der Pfeil nun ins Schwarze trifft, ist nicht immer direkt zu erkennen.

Das unterscheidet Warhaven von Chivalry 

Wenn ihr euch gut schlagt, könnt ihr euch sogar in einen von vier sogenannten Unsterblichen verwandeln. Hier kommt dann der Fantasy-Aspekt mit ins Spiel. Mit diesen Figuren erhaltet ihr besondere Fähigkeiten, habt deutlich mehr Leben und mischt das Schlachtfeld so richtig auf.  

Als Nachtwind spielt ihr etwa ein schwarzes Ross samt Reiter. Im Galopp tretet ihr somit die Gegner mit euren Hufen ohne Schwierigkeiten nieder. Als normale Klasse schaut ihr dann aber schnell doof aus der Wäsche, da ihr selbst in der Überzahl kaum eine Chance gegen einen Unsterblichen habt. Frustpotenzial ist also gegeben.

Chivalry 2 verzichtet auf diese fantastischen Mechaniken. Wie gut das Mittelalter-Gemetzel ist, erfahrt ihr in unserem Test-Video:

Chivalry 2 - So epische Mittelalter-Schlachten haben wir ewig nicht mehr gespielt Video starten 14:10 Chivalry 2 - So epische Mittelalter-Schlachten haben wir ewig nicht mehr gespielt

Es ist jedoch nur eine gewisse Zeit möglich, im Körper des oder der Unsterblichen zu verbleiben. Danach verwandelt ihr euch in die vorherige Klasse zurück.

Bisher wissen wir von vier Maps, die jeweils leicht unterschiedliche Spielmodi bieten. Mal müsst ihr Stützpunkte erobern, mal eine Kriegsmaschine eskortieren - am Ende läuft es aber ohnehin auf den Nahkampf hinaus.

Solltet ihr schon jetzt nach fertigen Mittelalterspielen suchen, dann werdet ihr bei folgender Liste bestimmt fündig:

Was uns bisher gefällt: 

  • Die Grafik: Warhaven schaut einfach schick aus. Die Umgebungen strotzen vielleicht nicht vor Kreativität, aber die Animationen sind schön anzusehen und allgemein sieht das Spiel einfach knackig aus.
  • Das simple Gameplay: Manchmal möchte man einfach nur draufhauen. Warhaven motiviert vielleicht nicht etliche Stunden am Stück, aber die chaotische Mittelalter-Action macht an sich Laune.
  • Verschiedene Klassen: Die verschiedenen Kämpfer spielen sich deutlich anders und verlangen unterschiedliche Spielstile. Mit den vier Unsterblichen wird sogar für noch mehr Abwechslung gesorgt, haben aber auch eine große Schwierigkeit …  

Was uns bisher nicht gefällt: 

  • Das Balancing: Einige Klassen gehen im Gegensatz zu ihren Kollegen deutlich unter. Wofür spielen wir denn eine Heilerin, wenn die Leichen im Getümmel von Gegnern stehen und eine Reanimation ohnehin unmöglich ist? Dazu sind die Unsterblichen deutlich zu stark und ein Kampf mit ihnen frustriert schnell. 
  • Das Trefferfeedback: Nicht nur einmal haben wir unsere Waffen durch die Gegner geschwungen, ohne Schaden zu hinterlassen. Als Bogenschütze ist es oft nicht einmal ersichtlich, oder der Pfeil überhaupt sein Ziel erreicht hat.
  • Die Langzeitmotivation: Warhaven ist zwar noch nicht erschienen, aber schon jetzt zweifeln wir, ob das Spiel mit genug Content zum Release erscheint. Wir wissen bisher nur von vier Maps und die nur marginal andere Spielmodi bieten. Stattdessen ist schon in der Beta ein Battle Pass enthalten, der euch Hasenkostüme und andere Skins freischalten lässt. Wir runzeln also noch die Stirn bei der Frage, ob die Prioritäten an den richtigen Stellen gesetzt werden.

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