Instant-Helden
Apropos Entmystifizierung: Jetzt kann jeder dahergelaufene Möchtegern-Held einen Todesritter spielen -- als ob in Star Wars jeder ein Jedi werden könnte. Auch beim Spielgefühl gibt es eher Altbekanntes als frischen Wind, das Runensystem erinnert stark an die Wut des Kriegers und die Talentbäume sind im Grunde ein Mix aus Hexenmeister und Krieger - Innovation sieht anders aus.
Ähnlich planlos agiert der Spieler in der Geschichte rund um Azeroth. Warum kehrt der Lich König zurück, wieso sitzt in Sturmwind plötzlich wieder ein König auf dem Thron - und was soll die erneute Invasion der Geißel? Wer sich mit dem Warcraft-Universum auskennt, mag sich da etwas zusammenreimen, alle anderen gucken in die Röhre. Wo etwa in Herr der Ringe Online oder Warhammer Online ein fetter Wälzer über die Taten des Helden und den Verlauf der Geschichte Buch führt, klafft in WoW einfach nur ein Story-Loch.
Ein Leitfaden fehlt auch im PvP, vom Krieg zwischen den Fraktionen ist wenig zu spüren. In stark regulierten Arenen geben sich Spieler gegenseitig eines auf die Mütze, das erinnert eher an eSport als an den Kampf zweier Fraktionen. Die vier Schlachtfelder begeistern garantiert niemanden mehr, aber auch im Lich King wird man Alterac und Co besuchen müssen, um an brauchbare Gegenstände zu kommen - Spielspaß sieht anders aus.
Das Spieler, die nicht extrem auf den Spieler-gegen-Spieler-Kampf spezialisiert sind trotz epischer Ausrüstung keinen Stich mehr gegen PvP-Recken machen, ist ein weiterer Nagel in den Sarg von WoW. Von dem neuen, aber langweiligen Beruf »Inschriftenkunde« ganz zu schweigen.
Contra
Wenn Sie bislang World of Warcraft nicht interessierte, wird Sie auch das Addon nicht umstimmen. Selbst Spieler, die aufgehört haben weil es Ihnen zu langweilig wurde, brauchen kein Ticket nach Nordend - nahezu alles bleibt beim Alten, Innovationen suchen Sie vergebens.
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