Drei Jahre nach dem Release von WoW Classic ist der Diskurs bei Wrath of the Lich King Classic in Bezug auf dessen Änderungen zum Original-Addon derselbe wie damals: Auf der einen Seite stehen die Vertreter von No Changes, die Classic genauso erleben wollten wie in den Jahren 2004/2005. Auf der anderen Seite gibt es die Fans der Philosophie Some Changes, die der Ansicht sind, dass ein neuer Release die Chance ist, ein großartiges Spiel noch besser zu machen.
Während WoW Classic kaum vom Original zu unterscheiden war und The Burning Crusade Classic sich ein paar kleinere Freiheiten nahm, scheint Blizzard mit Wrath of the Lich King Classic bereit zu sein, größere Veränderungen vorzunehmen. Ob diese das erfolgreichste WoW-Addon aller Zeiten noch besser machen? Das hängt stark von euch ab und in welches der beiden oben genannten Lager ihr fallt.
- Zu den Grundinformationen über Wrath of the Lich King (für Neueinsteiger)
- Zu den Änderungen in WotLK Classic (für Veteranen)
Wenn ihr eine redaktionelle Einschätzung und ein Fazit zur Neuauflage sucht, können wir euch ebenfalls behilflich sein:
Für Neueinsteiger: Was steckt alles in Wrath of the Lich King?
Euer Weg führt euch nicht nur auf den eisigen Kontinent Nordend, wo ihr das finale Kapitel des Kampfes gegen den Lichkönig erlebt, sondern ihr erkundet auch neue Raids, Dungeons und erledigt spannende Questreihen, wahlweise als die neue Heldenklasse Todesritter.
Besonders der Todesritter ist ein absolutes Highlight der Erweiterung. In den Fußstapfen von Arthas beschwört ihr als unheiliger Krieger Untote, hüllt eure Feinde mit der Frost-Spezialisierung in eisige Stürme oder werdet zu einem unsterblichen, Leben saugenden Koloss als Blut-Todesritter. Die Heldenklasse startet direkt auf Level 55, von wo an ihr euch durch eine spannende Story schnetzelt, um der Kontrolle des Lichkönigs zu entfliehen.
Falls ihr für euren Arthas-Verschnitt einen neuen Beruf braucht, dann könnt ihr direkt Inschriftenkunde lernen. Hier zermahlt ihr für Tinten alle möglichen Pflanzen und stellt daraus Glyphen her. Diese werden euch selbst auf niedrigem Level ordentlich Gold in die Kassen spülen, da sie teilweise massiv die Fähigkeiten aller Klassen verändern.
Eure neuen Skills könnt ihr dann zum Beispiel in Tausendwinter austesten. In dem gewaltigen Schlachtfeld treten dutzende Spielende gegeneinander an. Die verteidigende Fraktion versucht die Angreifer mit Türmen zurückzuschlagen, während diese mit Kriegsmaschinen die Mauern einreißen.
Im PvE hingegen haben nun auch kleinere Gilden die Möglichkeit, voll ins Raiden einzusteigen. Alle Schlachtzüge haben 10er- und 25er-Versionen. Die 10er- und 25er-Versionen geben euch dabei vollkommen unterschiedliche Beute und es kann sich lohnen, in beiden Varianten mal vorbeizuschauen.
Denn mit WotLK kamen auch Erfolge ins Spiel. Bestreitet besondere Herausforderungen in der Welt, in Dungeons oder Schlachtzügen, um diese freizuschalten. Für manche erhaltet ihr spezielle Titel oder Reittiere.
Außerdem ist es endlich möglich, zwei Talentspezialisierungen für eure Klasse zu haben, zwischen denen ihr fröhlich hin- und herwechseln könnt. Passend dazu gibt es noch den Equip Manager, mit dem ihr Ausrüstungs-Sets speichern könnt. Das macht vor allem Spielern das Leben leichter, die gerne verschiedene Rollen im Raid ausfüllen. Und falls euch das an Charakter-Flexibilität noch nicht reicht, so schaut doch bei den Barbieren in allen größeren Städten vorbei.
Wenn ihr noch mehr grundsätzliche Infos zu Wrath of the Lich King braucht, empfehlen wir euch unser Übersichtsvideo:
Welche Änderungen zum original Wrath of the Lich King gibt es?
WotLK Classic wird, genau wie schon Burning Crusade Classic zuvor, auf dem letzten Patch der Erweiterung 3.3.5 starten. So können Paladine, Druiden und Hexenmeister ihre Reittiere einfach beim Trainer lernen. Flugreittiere haben eine Geschwindigkeit von 150 Prozent und schleichen nicht mehr mit 60 Prozent vor sich hin. Kaltwetterflug könnt ihr direkt euren anderen Charakteren zuschicken.
Auch Klassen sind also auf dem Stand des Rubinsanktums-Releases, was sich besonders im ersten Raid auswirken wird. Duale Talentspezialisierung haben wir ja schon erwähnt; diese kam eigentlich erst mit dem Ulduar-Patch.
Wo wir gerade von Raids sprechen: Diese werden sowohl vom Schwierigkeitsgrad, als auch von der Beute her angepasst. Naxxramas wird diesmal zum Beispiel eine ganze Ecke schwerer (30% mehr Leben und Schaden für alle Bosse), der Loot aus dem Sanktum des Kreuzfahrers hingegen schwächer. So soll der Raid-Einstieg nicht mehr so einfach sein, die Beute aus Ulduar etwas länger halten und der Einstieg in die Eiskronenzitadelle schwerer werden.
Außerdem wurden die Raid-Lockouts verändert. So müsst ihr euch nun in den letzten beiden Raid-Tiers entscheiden, ob ihr normal oder heroisch raiden wollt. Betretet ihr also den Schlachtzug im 10er-Normal-Mode, dann dürft ihr die Woche zusätzlich nur noch 25er-Normal-Mode raiden. Heroisch bleibt euch verwehrt und umgekehrt.
Blizzard hat sich auch dem Emblem-Chaos des Originals angenommen. So gibt es jetzt sowohl für PvE als auch PvP nur noch zwei Arten von Emblemen, die mit jedem neuen Raid einfach umgewandelt werden. 10er- und 25er-Versionen desselben Schwierigkeitsgrads lassen dabei diesmal sogar dieselben Embleme fallen.
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PvE Embleme bekommt ihr diesmal auch von bestimmten Quest-Reihen im Nordend. Das soll Spielende motivieren, wirklich alle Quests zu erledigen, damit alle auf dem gleichen Stand sind und es nicht mehr zu Phasing-Problemen kommt, zum Beispiel in Eiskrone.
PvP-Fans wird es zusätzlich freuen, dass es keine Arena-Teamwertungen mehr gibt. Stattdessen habt ihr nun eine persönliche Wertung, wie im modernen WoW. Ihr müsst also nicht mehr ständig Teams verlassen und anderen beitreten, wenn ihr mit euren Freunden und Freundinnen zusammen spielen wollt.
Kontroverse Entscheidungen
Damit ist es allerdings noch nicht getan. Während die vorher genannten Änderungen durchaus sinnvoll sind und von der Community sehr positiv aufgenommen wurden, gibt es auch einige Neuerungen am alten WotLK, die in den Foren heiß diskutiert werden.
So wird zum Tausendwinter diesmal ein instanziertes Schlachtfeld. Blizzard begründet dies damit, dass das zuvor offene Schlachtfeld nicht mehr mit der modernen Phasing-Technologie zusammenpasst. Das heißt auch, dass die Schlacht um Tausendwinter damit Crossrealm wird, sich also nicht mehr auf euren Server allein bezieht.
Solange nur ein Teilnehmer der Gewinnerseite zu eurem Server gehört, erhält die komplette Fraktion den Buff, um Archavons Kammer zu betreten. So soll auch verhindert werden, dass auf Servern eine einzige Fraktion zu dominant wird und Tausendwinter durchgängig in Besitz hat.
Eine der umstrittensten Entscheidungen ist der Verzicht auf den Dungeonfinder. Der erschien im letzten Patch des Addons und ermöglichte euch eine automatische Crossrealm-Gruppensuche für Dungeons. Stattdessen gibt es ein ähnliches Gruppensuche-Tool, wie ihr es auch aus Shadowlands kennt. Das wird vor allem vielen Casual-Spielern nicht gefallen, da der Dungeonfinder nicht nur eine Erleichterung im Endgame, sondern auch während des Levelns war.
Zur Zeit erregt aber eine Änderung die Gemüter der Fans: Heroic Plus. In einem Interview vom 21 September 2022 kündigte Blizzard an, dass sich Loot und Schwierigkeitsgrad verändern werden, sobald Ulduar mit Phase 2 erscheint:
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Spielende haben dann die Möglichkeit, sich für eine härtere Version der heroischen Dungeons anzumelden. In diesen findet ihr dann Ausrüstung auf Niveau des vorhergegangenen Raids im 10er-Modus fallen. Der Loot des 10er-Modus wird hingegen auf 25er-Beute angehoben. Das heißt dann, wenn der Ulduar Patch erscheint:
- Heroisch Plus Dungeons: Naxxramas 10er-Ausrüstung
- Naxxramas 10er: Naxxramas 25er -usrüstung
Wie das mit späteren Patches aussehen wird, hat Blizzard noch nicht verraten. Nur so viel, dass sie überlegen neue Herausforderungen in die Dungeons einzubauen, um sie über die gesamte Erweiterung hinweg interessant zu machen. Die Loot-Änderungen sollen auch dafür sorgen, dass ihr Charaktere schneller nachrüsten könnt, um in die aktuellen Raids einzusteigen.
Gleichzeitig kündigte Blizzard an, Heiler und Tanks mehr belohnen zu wollen. Im Zuge der Heroic Plus Änderungen sollen Spieler zusätzliche Beute von Endbossen erhalten. In den Belohnungsbeuteln für Tanks und Heiler befinden sich Items wie Bufffood, Tränke, Fläschchen und Dungeon-Mounts. Darunter zum Beispiel das Pferd von Baron Rivendare oder der Vogel des speziellen Druidenbosses Anzu.
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