World of Warplanes im Test - Panzerschlachten in den Lüften?

Die Free2Play-Action-Simulation World of Warplanes soll das Erfolgsrezept von World of Tanks im Luftkampf fortsetzen. Um die Flugfähigkeiten der Panzerbrüder zu testen, haben wir uns ins Cockpit geschwungen.

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Was bei Panzern gut ist, das kann auch in der Luft nicht verkehrt sein, müssen sich die Verantwortlichen bei Wargaming gedacht haben, als sie das erfolgreiche Konzept von World of Tanks zur Grundlage ihres Luftkampf-MMOs World of Warplanes gemacht haben. Leider geht die Rechnung nur bedingt auf, denn Flugzeuge sind nun mal keine Panzer und deshalb verschenkt World of Warplanes viel Potenzial. Mit Schnickschnack wie der Auswahl von Spielmodi oder Schlachtfeldern hält sich der neuste Wargaming-Streich gar nicht lange auf.

Ganz wie von World of Tanks gewohnt, reicht es, wenn wir ein Flugzeugmodell auswählen und uns für eine Partie anmelden. Kurz darauf stehen sich 30 Flugzeuge in zwei 15er-Teams kampfbereit in der Luft gegenüber, und der Spaß kann losgehen. Dank den relativ kleinen Schlachtfeldern von 15 mal 15 Kilometern sind wir auch ruckzuck im Gefecht, denn anders als in World of Tanks können Flugzeuge nicht stillstehen und sich gegenseitig belauern. Deswegen ist für viele hoffnungsvolle Hobbypiloten der virtuelle Luftkrieg auch schon schnell wieder vorbei, denn in den ersten Minuten der Schlacht dezimieren sich die Abfangjäger beider Seiten bereits gehörig.

Simple Schlachten um die Lufthoheit

Nachdem die ersten Dogfights gewonnen sind, schlägt die Stunde der mächtigen Erdkampf-Flugzeuge, die mit schweren Waffen und Bomben Jagd auf strategisch wertvolle Bodenziele machen. Die überlebenden Jäger sollten das verhindern, denn um zu siegen, muss unser Team entweder alle Feinde abschießen oder die »Überlegenheit« erlangen.

Diese erringen wir, indem wir in einer bestimmten Zeit mehr Bodenziele und Feindflieger zerstören als unsere Gegner. Derzeit ist dieser »Überlegenheitsmodus« der einzige Spielmodus von World of Warplanes. Auch die Auswahl an Schlachtfeldern fällt mit nur einem knappen halben Dutzend Karten sehr karg aus.

World of Warplanes - Screenshots ansehen

Am Ende einer Partie, die maximal 15 Minuten dauert, erhalten alle Spieler Erfahrungspunkte und Spielgeld (»Credits«) für ihre Gefechtsleistung. Wer ein kostenpflichtiges Premiumkonto abonniert hat, bekommt 50 Prozent mehr Credits und Erfahrung. Von dem Geld und der Erfahrung bauen wir verbesserte Komponenten in unsere Maschine ein oder kaufen gleich ein neues Flugzeug. Einige ausgewählte Flugzeuge gibt es auch komplett als Premium-Flieger gegen Echtgeld. Diese haben aber keine Vorteile gegenüber regulär erspielten Modellen - von Pay2Win also keine Spur.

Da, anders als in World of Tanks, die Gefechte kürzer ausfallen und auch einfach zu zerstörende Bodenziele als Abschüsse gelten, geht der Aufstieg in World of Warplanes recht zügig voran. Prinzipiell macht dieser Minimalismus durchaus Spaß, wenn man auf schnelle, unkomplizierte Action steht. Für alle, die sich mehr Komplexität von einem Luftkampf-MMO erwartet haben, bleibt allerdings ein schaler Beigeschmack.

Noch kein Auswahl-Himmel

Spätestens bei der Flugzeugauswahl wird der mangelnde Umfang des Spiels allerdings zum echten Ärgernis. Die fünf spielbaren Nationen - Deutschland, England, Russland, Japan und die USA - bieten gerade einmal je knapp zwei Dutzend Flieger aus der Zeit um den Zweiten Weltkrieg.

Das ist umso schlimmer, da selbst bei dieser Mini-Auswahl solch legendäre Flugzeuge wie die Stuka, die Focke-Wulf 190 oder die Hawker Hurricane komplett fehlen! Dass dafür zahlreiche exotische Düsenflieger-Prototypen und experimentelle Doppeldecker im Spiel sind, verwundert da nur noch mehr.

Die Flugzeuge werden in World of Warplanes in drei Klassen mit unterschiedlichen taktischen Aufgaben eingeteilt: Jäger, schwere Jäger und Schlachtflugzeuge. Jäger sind wendige, leicht gepanzerte Maschinen, deren Aufgabe vor allem das Abfangen anderer Jäger ist. Typischerweise lauern Jäger in großer Höhe und stürzen sich von oben auf einen ahnungslosen Feind, den sie mit ihren Maschinengewehren im Sturzflug beharken.

Hat der Feind den ersten Angriff überstanden, geht's in den Kurvenkampf, wo die wendigen Jagdmaschinen ihren Manövrierbarkeitsvorteil voll ausspielen können. Einige Jäger können auch Bomben für den Erdkampf tragen, was aber zu Lasten der Wendigkeit geht.

Schwere Jäger sind die großen Brüder der Jagdmaschinen, denn sie sind doppelt so groß und haben meist mehrere Motoren. Damit erreichen sie sehr hohe Geschwindigkeiten und dank der beeindruckenden Bewaffnung mit zahlreichen MGs, Maschinenkanonen, Heckgeschützen, Raketen und Bomben können sie so ziemlich jedes Ziel effektiv bekämpfen. Lediglich im Kurvenkampf gegen Jäger ziehen die dicken Brummer aufgrund ihrer Trägheit meist den Kürzeren. Dafür eigenen sie sich aufgrund der schweren Bewaffnung vorzüglich, um feindliche Schlachtflugzeuge rechtzeitig abzuschießen.

Das Hangarmenü Im Hangar haben wir schnell und unkompliziert alle relevanten Daten für unsere Flugzeuge im Auge.

Forschungsbaum Mit erspielten Erfahrungspunkten schalten wir im übersichtlichen Forschungsbaum neue Flugzeuge frei.

Verbesserungs-Menü Im Verbesserungs-Menü spendieren wir unserem Flieger neue Komponenten. Zum Beispiel ein besseres MG.

Crew-Mitglieder Crew-Mitglieder, wie Ignatz Unverha, können im Laufe ihrer Karriere nützliche Fähigkeiten lernen.

Die letzte Flugzeugklasse umfasst die so genannten Schlachtflugzeuge. Sie sind noch massiver gepanzert als die schweren Jäger und dank ihres Heckgeschützes auch nicht völlig wehrlos gegen Jagdmaschinen. Die Aufgabe der Schlachtflugzeuge ist es, mit mächtigen Geschützen, Raketenbatterien und dicken Bomben Bodenziele in rauchende Krater zu verwandeln. Darin sind Schlachtflugzeuge auch beängstigend effektiv.

Eine einzige unbemerkte Maschine kann das gegnerische Hauptquartier mit allen Flak-Stellungen und Bodenzielen in Null-Komma-Nichts ausradieren. Da Schlachtflugzeuge so massiv sind, steuern sie sich aber wie tote Kühe auf Eis und niemand sollte die Hoffnung hegen, einen Dogfight in einem so einem Flugzeug heil zu überstehen.

Die drei Flugzeugklassen unterscheiden sich spürbar im Flugverhalten und den taktischen Einsatzmöglichkeiten. Gerade bedächtige Spieler, denen die Hektik der Dogfights zu stressig ist, können mit den behäbigen Schlachtflugzeugen wertvolle Dienste für ihr Team übernehmen.

Leider macht sich der allgegenwärtige Minimalismus von Word of Warplanes auch bei der Verfügbarkeit der Flugzeugklassen bemerkbar. Lediglich die Sowjets dürfen Schlachtflugzeuge ins Gefecht fliegen. Schwere Jäger gibt's wiederum nur bei den Deutschen und den Briten. Amerikaner und Japaner dürfen nur Jäger steuern. Reinrassige Bomber fehlen übrigens ganz. Wargaming sollte also dringend die Auswahl an Flugzeugen erhöhen.

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