Fallout-Onlinerollenspiel - Bethesda möchte Interplay Lizenz entziehen

Bethesda möchte Taten sehen: Doch Interplay schien nicht rechtzeitig liefrn zu können.

Manchmal kommt es anders, als man denkt: Interplay wird unter Umständen die Rechte für die Umsetzung eines Fallout-Onlinerollenspiels verlieren. Das geht aus dem Jahresbericht des Herstellers an seine Aktionäre hervor. So habe der Lizenzgeber Bethesda Interplay davon in Kenntnis gesetzt, dass Interplay nach Ansicht von Bethesda die Regeln der Trademark-Vereinbarung gebrochen habe. Demnach hätte Interplay bis zum 4. April 2009 mit der finalen Entwicklungsphase beginnen und auch eine komplette Finanzierung sichern müssen. Interplay bestreitet diese Vorwürfe. Bislang habe Bethesda auch noch keine formalen rechtlichen Schritte eingeleitet, um die Vereinbarung zu beenden, ziehe dies aber ernsthaft in Betracht. Aus der Mitteilung an die Aktionäre ist weiter zu entnehmen, dass Interplay noch nicht den Schaden abschätzen könne, der aus einem Lizenzentzug entstehen könne.

Erst am 2. April teilte Interplay mit, dass es die bulgarischen Masthead Studios mit der Entwicklung des Online-Rollenspiels betraut habe. In dieser Ankündigung unterstrich der Hersteller, dass die Finanzierung gesichert sei. Vor dem Hintergrund dieser neuen Entwicklung erscheint die Mitteilung vom 2. April eher wie eine Last-Minute-Aktion, um Schaden zu begrenzen. Es ist kaum davon auszugehen, dass die Masthead Studios sofort mit voller Mannstärke mit der Entwicklung begonnen haben. Denn ihr eigenes Spiel Earthrise ist noch lange nicht fertig. Übrigens hat es Interplay bis heute vermieden, dass Fallout-Onlinerollenspiel beim Namen zu nennen. Es läuft nach wie vor unter dem Codenamen Project V13. Vielleicht hängt das mit den Rechte-Unischerheiten zusammen.

Ende November 2006 hatte sich mit Interplay eine längst tot geglaubte Spielefirma wieder zu Wort gemeldet. Nach zwei Jahren, in denen vor allem die Schulden reduziert wurden, hatte der alte Chef Herve Caen eine Pariser Investmentbank aufgetrieben, die ihm nicht nur Geld gab, sondern auch bei der Platzierung neuer Aktien half. Interplay verkaufte die Rechte an der Marke Fallout an Bethesda weiter. Das Ergebnis, Fallout 3, ist bestens bekannt. Teil der Vereinbarung war es aber auch, dass sich Interplay die Rechte an einem Online-Rollenspiel auf Basis von Fallout zurücksicherte. Mit dem neuen Geld der Aktien sollte die Finanzierung gestemmt werden. Bethesda hat in den letzten Jahren eine eigene Abteilung für Online-Rollenspiele aufgebaut, die gerüchtehalber an Elder Scrolls Online arbeiten. Denkbar wäre es, dass Bethesda die Zügel wieder in die eigene Hand nehmen möchte, um selber ein Fallout-Onlinerollenspiel zu entwickeln.

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