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Drei Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer Augenkrankheit, die gemeinhin als Amblyopie oder auch Lazy Eye bezeichnet wird. In der Regel tritt der Defekt bereits im frühen Kindheitsalter auf und führt dazu, dass sich ein Sehnerv langsamer als der andere entwickelt. Häufig eines, manchmal aber auch beide Augen leiden in der Folge unter einer gravierenden Sehschwäche, die bis zur Blindheit führen kann.
Kontaktlinsen oder Brillen können das Problem nicht vollständig beheben. Einzige effektive Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation, in deren Folge die Patienten ihr Auge neu trainieren müssen. Ein langwieriger Prozess, der über kurz oder lang zu einer verbesserten Sehqualität führen soll.
Außerdem gibt es Therapien, durch die das betroffene Auge gezielt zur Benutzung angeregt oder gar gezwungen wird - etwa durch eine Augenklappe für das gesunde Auge.
Tablet mit zwei Spielen als Therapie
Und an dieser Stelle setzt ein neues Konzept des Entwicklers und Publishers Ubisoft an: Seit 2015 arbeitet der französische Konzern gemeinsam mit dem Medizin-Unternehmen Amblyotech und Forschern der McGill-Universität an einem therapeutischen Videospiel, mit dem sich Amblyopie behandeln lassen soll.
Zum Einsatz kommt dabei das sogenannte Amblyopad, auf dem die beiden Spiele Dig Rush und Monster Burner vorinstalliert sind. Patienten sollen das Gerät über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen etwa eine Stunde pro Tag nutzen. Das Spiel sammelt dabei Daten und überträgt sie an den behandelnden Arzt. So soll der Therapieprozess registriert und gegebenenfalls optimiert werden.
Amblyotech hat zwischenzeitlich die notwendigen Formulare bei der US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde Food and Drug Administration eingereicht. Schon bald können Ärzte das Amblyopad samt Dig Rush und Monster Burner auf Rezept verschreiben.
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