Seite 2: 18 Jahre mit Steam haben bei uns tiefe Spuren hinterlassen

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Meine erste Begegnung mit Steam war kurz und schmerzvoll

Natalie Schermann
@theycallmelie

Ich erinnere mich noch ganz genau an mein allererstes Steam-Erlebnis. Es dauerte nur 20 Minuten - mit fast einer Stunde zusätzlicher Vorbereitungszeit. Nach einer langen Konsolen-only-Phase installierte ich Steam 2012 extra für ein bestimmtes Spiel auf meinem Laptop. Der Laptop war in erster Linie für das Schreiben von Hausarbeiten gedacht. Mit Spielen hingegen war die Technik etwas überfordert: Sobald ich auch nur Minesweeper darauf startete, fing das Ding an zu keuchen und stöhnen, bis es komplett überhitzt den Geist aufgab.

Meine MacGyver-Lösung: Den Laptop platzierte ich auf einem Laptop-Tischchen auf meinem Bett. Mit Panzertape befestigte ich dann meinen riesigen Ventilator am Bett, sodass der Kopf direkt unter das Tischchen passte und den Laptop kühlen konnte. Nach etlichen Versuchen und blutenden Kratzern stand das Konstrukt und ich konnte endlich loslegen.

Ihr fragt euch jetzt sicher: »Natalie, für welches Spiel hast du denn bitte solche Schwierigkeiten in Kauf genommen?« Eigentlich verleugne ich die Existenz dieses Titels, weil ich bereits nach 20 Minuten feststellen musste, dass es absolut keine Daseinsberechtigung hat. Es ist bis heute das enttäuschendste Sequel, das ich jemals (an)gespielt habe: Alan Wake's American Nightmare. Zum Glück lassen sich Spiele in der eigenen Steam-Bibliothek ganz einfach ausblenden!

Alan Wake's American Nightmare war nicht nur mein erstes Steam-Spiel, sondern markierte auch den Anfang der langen Liste ungespielter Titel, die ich bis heute munter bei Steam ansammle. Und der nächste Sale steht ja bekanntlich immer vor der Tür!

Alan Wake's American Nightmare war für Natalie eine große Enttäuschung, nachdem sie so hart dafür gearbeitet hatte, das Spiel zum Laufen zu bekommen. Alan Wake's American Nightmare war für Natalie eine große Enttäuschung, nachdem sie so hart dafür gearbeitet hatte, das Spiel zum Laufen zu bekommen.

Mein letzter Steam Sale ist schon viel zu lange her

Peter Bathge
@GameStar_de

Vorsicht, jetzt kommt ein Reizwort: Flash Sale. Ok, das sind zwei Worte. Tut mir Leid, ich kann nicht mehr zählen. Das ist bei näherer Betrachtung aber auch verständlich, schließlich bestand für mich schon lange keine Notwendigkeit mehr dazu, Prozente von Verkauspreisen abzuziehen und das Ergebnis zu vergleichen. Denn ohne die panischen Acht-Stunden-zum-Tiefpreis-Angebote von anno dazumal machen mir die inzwischen inflationären Steam Sales keinen richtigen Spaß mehr. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal dort etwas gekauft habe.

Ein Blick in meine Steam-Bibliothek (250 Einträge) lässt mich wehmütig daran zurückdenken, wie ich mir mal Braid für einen Appel und ein Ei geschnappt habe. Wie schön war das Gefühl der Nostalgie, als ich mir damals die alten Star Wars-Klassiker für kleines Geld geschossen habe, nachdem ich die Original-Packungen schon lange wieder verkauft hatte! Und aus den fünf Euro für Titan Quest habe ich doch tatsächlich Dutzende Spielstunden herausgepresst, ach ja.

Marktanteile, Sales, Longtail - Wie wichtig ist Steam noch für deutsche Publisher? Video starten PLUS 27:50 Marktanteile, Sales, Longtail - Wie wichtig ist Steam noch für deutsche Publisher?

Dass Valve keine Flash Sales mehr anbietet, ist für mich nur ein Symptom eines viel wichtigeren, aber wohl unvermeidbaren Problems: Steam ist zu groß geworden, ein Opfer seines eigenen Erfolgs. Leute wie ich, die von Anfang an dabei waren (Half-Life 2 Internetaktivierung, Baby!) und sogar ihren Account nach Gordon Freeman benannt haben, müssen sich 18 Jahre später wohl oder übel damit abfinden, dass sie kein Mitglied in einem exklusiven Club mehr sind und dass es die kleine, revolutionäre Online-Plattform für Spiele-Liebhaber namens Steam längst nicht mehr gibt.

An ihre Stelle ist der weltgrößte PC-Store getreten. Aber das soll kein Vorwurf sein, Valve, ich bin ja auch längst nicht mehr der Alte. Auf die nächsten 18 Jahre, wenn ich mir zum 36. Geburtstag die Sonderangebote direkt in meinen Gehirnchip runterlade!

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