20 Jahre PlayStation - Unsere besten Playstation-Erinnerungen

20 Jahre hat Sonys PlayStation nun auf dem Buckel. Die GamePro-Redaktion erinnert sich an die Zeit mit der grauen Kiste und verrät, was sie mit der damals revolutionioären Konsole verbindet.

20 Jahre PlayStation! Wir feiern mit und erzählen hier, was uns mit Sony's grauer Konsole verbindet. 20 Jahre PlayStation! Wir feiern mit und erzählen hier, was uns mit Sony's grauer Konsole verbindet.

Heiko Klinge: Die PlayStation und ich, wir hatten einen schwierigen Start. Könnte allerdings auch an der Umgebung gelegen haben, eine Bundeswehrkaserne ist nicht unbedingt der ideale Nährboden für eine langfristige Liebesbeziehung. Grölende weil abends stets besoffene Kameraden vermochten es jedenfalls nicht, mich von den Vorzügen des unscheinbaren grauen Kastens zu überzeugen. Was vielleicht auch daran lag, dass ich Mitte bis Ende der 90er noch fest davon überzeugt war, dass sich dieses 3D-Zeug eh nie durchsetzen würde. Ein liebevoll gepixelter Mariobauch war mir damals jedenfalls tausendmal lieber als ein dreieckiger Larabusen.

Mein PlayStation-Erweckungserlebnis hatte ich entsprechend erst im neuen Jahrtausend. Ich weiß noch genau, wie ich vor dem Fernseher saß und meinen Augen nicht traute: Das da in dem Werbespot sollte echte Spielgrafik sein? Als ich die ersten bewegten Bilder von Gran Turismo 3 erblickte, war meine Pixeltreue wie weggeblasen - eine PlayStation 2 musste her! Praktischerweise wollte ich mir damals ohnehin einen DVD-Player zulegen. Nunja, der Rest ist Gaming-Geschichte.

Markus Schwerdtel: Ich gestehe: Meine erste PlayStation habe ich ausnahmsweise mal nicht am Launchtag gekauft (was ich sonst immer mache), sondern auf dem Flohmarkt. Schließlich hatte ich gerade einen Haufen Geld für meinen Sega Saturn ausgegeben! Die PlayStation gab's also gebraucht mit Ridge Racer, Die Hard und einer Disk mit Techdemos. Der graue Kasten vom Flohmarkt wurde dank Spielen wie Gran Turismo oder Wild Arms schnell zur »Hauptkonsole«, der teure Sega Saturn staubte langsam ein.

Und weil ich beim Kauf der Konsole so viel Geld gespart habe, konnte ich mir dafür cooles Zubehör wie den NegCon-Controller leisten - meines Erachtens immer noch die beste Methode für sensibles Kurvenfahren in Rennspielen. Wo bleibt eigentlich die modernisierte Version mit Rumble für die PS4? So oder so: Die Kiste hat bis zum Erscheinen der PlayStation 2 (die habe ich dann tatsächlich am Launchtag gekauft) treue Dienste geleistet und steht heute gut verpackt im Keller. Vielleicht hole ich sie zum 20. Geburtstag mal raus und drehe eine Ridge Racer-Runde - mit NegCon, versteht sich.

Kai Schmidt: Damals, Ende 1994, als die erste PlayStation gerade in Japan erschienen war, redeten auch in der hessischen Wetterau alle über das Wundergerät. Sony kam einfach so daher und bootete die Konkurrenz mit nach damaligem Verständnis beinahe fotorealistischer Grafik aus! Das muss man sich mal vorstellen: Bis zur PlayStation war bei meinen Kumpels und mir das, was Mega Drive und Super Nintendo auf den Bildschirm zauberten, das höchste der Gefühle.

Natürlich konnte sich keiner die knapp 3.000 Mark teure Importkonsole leisten, und so standen wir sabbernd im Spieleladen oder pilgerten ins Friedberger Café Kaktus, wo jeden Samstag (oder war's Sonntag?) zur Zocksession eingeladen wurde. Das war wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen: Über Leinwand und Beamer wirkten Spiele wie Battle Arena Toshinden und Ridge Racer damals natürlich noch geiler.

Es war eine Qual, noch beinahe ein ganzes Jahr bis zum Deutschlandrelease der Konsole warten zu müssen. Und selbst dann war das technische Wunderwerk mit etwa 600 Mark noch ungefähr dreimal so teuer wie eine der alten Modulkonsolen. Doch irgendwann hatte auch ich so ein Teil und konnte die Zukunft der Videospiele hautnah erleben, statt nur davon zu träumen, während ich durch Video Games und Man!ac blätterte. Oh ja, es war toll! Da das Spieleangebot in Deutschland beschränkt war und durch die geringere PAL-Geschwindigkeit ausgebremst wurde, wechselte ich sehr schnell von deutschen zu amerikanischen oder japanischen Spielen.

Mein japanisches Tekken 3 habe ich noch heute, und auch Metal Gear Solid, das ich dank einer amerikanischen Videothek schon ein halbes Jahr vor dem Deutschland-Release besaß und spielte, steht noch in meinem Regal. Meine erste PlayStation hatte hingegen schon nach etwa einem halben Jahr das Zeitliche gesegnet, da der beliebte Import-Wechseltrick mit dazwischengeklemmter Büroklammer das Laufwerk zugrunde richtete. Hach ja, die gute alte Zeit!

Sebastian Stange: Ich kam erst etwas verspätet in den Genuss der ersten PlayStation, denn selbst besaß ich den grauen Klassiker nie. Aber an meiner Schule gab es einige PSX-Besitzer, die ihre Konsole an manchen Tagen im Rucksack dabei hatten. Das waren die Tage mit Freistunden zwischen den Unterrichtsstunden. In denen suchten wir uns ein leeres Klassenzimmer, knackten den TV-Schrank mithilfe eines Lineals sowie etwas sanfter Gewalt und zockten Tekken, Need for Speed oder Crash Bandicoot. Wir hatten riesigen Spaß, durften aber gleichzeitig nie zu laut sein, damit wir nicht entdeckt wurden.

Mit diesen heimlichen Zock-Sessions wuchs meine Liebe für Konsolenspiele und der Wunsch, irgendwann selbst eine zu besitzen. Aber erst im November 2000 schlug ich zu und holte mir zu meinem Geburtstag eine PS2. Aber das ist eine andere Geschichte.

Tobias Veltin: Besessen habe ich Sonys ersten grauen Kasten zwar nie selbst, ich verbinde mit der ersten PlayStation aber dennoch unvergessliche Momente meiner Zockerkarriere. Woran das liegt? Na klar, an meinen Freunden! Während meiner Schulzeit hatten nämlich gleich drei meiner Kumpels die PlayStation zuhause. Versteht sich von selbst, dass ich öfter mal nach dem Unterricht bei denen vorbei fuhr, um in die digitalen Welten einzutauchen.

Allein der Controller - was für ein Traum! Kaum vorstellbar, dass es zumindest anfangs noch keine Analogsticks gab. Aber auch ohne die Knubbel zockten wir teilweise bis in die Abendstunden. An Crash Bandicoot, Tomb Raider, Gran Turismo und Resident Evil kann ich mich am besten erinnern, aber auch ungewöhnliche Titel wie Monster Trucks oder Jurassic Park: The Lost World (wie schwer war das bitte?) landeten im Laufwerk.

Die beste Zeit hatten wir aber mit Metal Gear Solid. Kaum war die letzte Stunde beendet, ging es auf dem Rad im halsbrecherischen Tempo zu meinem Kumpel und direkt vor den Fernseher. Diese Grafik, diese KI! Wir waren damals so fasziniert, dass wir sogar die deutsche Sprachausgabe geil fanden! Snakes Abenteuer war es auch zu verdanken, dass ich lange plante, mir eine PlayStation zu kaufen, mich dann letztendlich aber für ein Konkurrenzprodukt entschied - als Schüler hatte man das Geld leider nicht besonders locker sitzen. Danke PlayStation für viele grandiose Stunden! Auf die nächsten 20 Jahre!

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