Haben Sie mal gestoppt, wie viel Zeit die Installation von World of Warcraft benötigt? Geschweige denn, wie lange es dauert, das Programm anschließend durch mehrere hundert Megabyte große Update-Pakete auf den neuesten Stand zu bringen? Wenn nicht: Für diesen Gewaltakt dürfen Sie gut und gerne mehrere Stunden einrechnen. Einsteiger in das Online-Rollenspiel Runescape können darüber nur müde lächeln. Um in die Fantasywelt Gielinor einzutauchen, benötigen Sie zwei Mausklicks, fünf Sekunden Wartezeit – und einen Internet-Browser. Runescape, das 2001, also bereits drei Jahre vor Blizzards Mega-Erfolg erschienen ist, gehört zu den prominentesten Wegbereitern eines Genres, das in Sachen Verbreitung und Technik derzeit stark wächst: das der 3D-Browser-Spiele.
Ballern im Fenster
Vor allem seit den letzten zwölf Monaten schwappt eine Welle an 3D-Spielen, die direkt im Browser gestartet und gespielt werden, durch das Internet. Einer der bekanntesten Betreiber solcher Programme ist die amerikanische Webseite InstantAction.com, auf der mit Fallen Empire: Legions kürzlich ein ebenso gelungener wie kostenloser Multiplayer-Shooter erschienen ist. Dessen 3D-Grafik ist altbacken, aber setzt für Browser-Spiele neue Standards. Entwickelt wurde das Spiel von Garage Games, deren Gründer für die bekannte Tribes-Serie verantwortlich zeichnen. Noch prominenter dürfte Quake Live sein, der von id Software für Internet-Browser optimierten 1:1-Umsetzung des Shooter-Klassikers Quake 3: Arena. Die von Hardcore-Spielern oft belächelte mangelnde Optionsvielfalt von Browser-Spielen hat sich vor allem mit der neuesten Generation in Luft aufgelöst. In Fallen Empire: Legions etwa dürfen Sie wie in »normalen« Spielen Server-Listen nach aktuellen Gefechten absuchen, sich mit anderen Teilnehmern unterhalten, reihenweise Grafikeinstellungen vornehmen oder die Tastaturbelegung verändern. Quake Live bietet zudem die Möglichkeit, wahlweise im Browser-Fenster oder im Vollbildmodus auf Punktejagd zu gehen. Der Runescape-Entwickler Jagex schöpft aus dieser technischen Möglichkeit sogar Kapital: Wer das an sich kostenlose Online-Rollenspiel in hohen Auflösungen oder im Vollbildmodus genießen will, muss monatlich sechs Euro berappen (bekommt dann aber auch exklusive Inhalte wie zusätzliche Quests und Gebiete spendiert). Den Angaben des Entwicklers nach nehmen von den etwa zehn Millionen Spielern immerhin zehn Prozent dieses Abo-Modell wahr.
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