Age of Empires 2 ist unter anderem deshalb ein Klassiker, weil das Spiel seit 20 Jahren dauerhaft gespielt wird. Gerne auch gegen echte Spieler. Ob nun wie früher auf regelmäßigen Lan-Partys, oder mittlerweile dank der HD Edition im kompetitiven Online-Sektor. Doch mit der Definitive Edition lockt das Spiel auch viele Spieler in seine Kreise, die bisher noch nie ein Age of Empires angerührt haben.
Diese Spieler haben natürlich einiges nachzuholen, denn in den 20 Jahren haben Spieler zahlreiche Strategien entwickelt und den Rundenablauf nahezu perfektioniert. Damit zumindest die anfänglichen Hürden etwas leichter fallen und sich der Wissensrückstand schneller überbrücken lässt, haben wir für euch die wichtigsten Anfänger-Tipps zusammengefasst.
Für wen ist dieser Guide?
Der Guide richtet sich in erster Linie an Spieler, die sich zum ersten Mal mit Age of Empires 2 beschäftigen. Aber auch alteingesessene, die ihrem Gedächtnis etwas auf die Sprünge helfen wollen, sollten hier fündig werden. Außerdem geht es in dieser Tipps-Sammlung hauptsächlich um eine Runde im Standard- oder Multiplayerspiel. Zwar helfen ein paar der Grundlagen auch in den Kampagnen, unsere Ratschläge sind jedoch nicht darauf ausgelegt.
Tipp 1: Das richtige Volk auswählen
Die Frage nach dem besten Volk für Anfänger lässt sich gar nicht so leicht beantworten. Es hängt sehr von der Erfahrung des Spielers ab und welche Stärken er bevorzugt. Beispielsweise werden RTS-erfahrene Spieler es leichter haben, gleich von Anfang an den Basenbau und den Kampf gegen ihre Gegner in den Griff zu bekommen.
Allerdings unterscheiden sich Völker in Age of Empires 2 deutlich weniger als etwa in Warcraft 3 oder Starcraft 2. Im Kern besitzt jede Fraktion die gleichen Gebäude, die gleichen Einheiten und die gleichen Technologien. Jede Fraktion verfügt allerdings über mindestens eine Spezialeinheit und es gibt ein paar Gameplay-Unterschiede. Wenn ihr wirklich gut werden wollt, solltet ihr trotzdem unbedingt eine Fraktion auswählen, die ihr meistern wollt, anstatt immer wieder zu wechseln.
Für Anfänger empfiehlt es sich, ein Volk zu nehmen, das früh gute Infanterie oder Bogenschützen aufweist, und den Spieler nicht zum rushen zwingt. Ihr werdet wahrscheinlich anfangs mit eurer eigenen Basis ausgelastet sein und nicht nebenher eure Angriffe koordinieren können. Igelt euch deshalb lieber ein. Gerade gegen die KI werdet ihr später noch oft genug zum Zug kommen.
Dafür eignen sich am besten Fraktionen wie die Byzantiner, Kelten, Briten oder auch die Franken. Während die Gebäude der Byzantiner mehr Schaden aushalten, besitzen Kelten eine starke Infanterie. Briten haben hervorragende Bogenschützen und mit den Langbogenschützen eine der besten Spezialeinheiten überhaupt. Die Franken sind für Anfänger ebenfalls eine Option, da sie deutlich günstiger Burgen bauen können.
Kurz und knapp:
- Nehmt eine eher defensive Fraktion.
- Lernt eine Fraktion nach der anderen, nicht alle gleichzeitig.
- Konzentriert euch auf Infanterie und Fernkämpfer.
- Byzantiner, Kelten, Briten oder Franken sind gut für den Anfang.
Tipp 2: Bildet genug Dorfbewohner aus
Wenn ihr eine neue Runde Age of Empires 2 beginnt, lasst euch nicht von all den Möglichkeiten überwältigen. Ihr habt in der Regel am Anfang mehr als genug Zeit, um Dorfbewohner auszubilden. Baut mit euren anfänglichen Ressourcen daher auf jeden Fall erst einmal Häuser und erhöht damit euer Bevölkerungslimit.
Bildet gleichzeitig im Dorfzentrum neue Bewohner aus. Dorfbewohner sollten immer mindestens 50 Prozent eurer Gesamtbevölkerung ausmachen. Noch besser sind sogar 60 Prozent. Vergesst also nicht, immer neue Dorfbewohner zu erschaffen und ihnen Aufgaben zuzuweisen. Achtet am oberen Bildschirmrand darauf, dass kein Dorfbewohner tatenlos herumsteht und schützt die fleißigen Bienchen vor Angriffen und wilden Tieren. Dafür eignen sich auch weitere Dorfzentren, die ihr mit den anfänglichen Ressourcen relativ schnell bauen könnt.
Kurz und knapp:
- Baut als erstes Häuser um das Bevölkerungslimit zu erhöhen.
- Bildet regelmäßig neue Bewohner aus, so lange ihr könnt.
- Eure Bevölkerung sollte zwischen 50 und 60 Prozent aus Bewohnern bestehen.
- Scheut euch nicht davor, weitere Dorfzentren zu bauen.
Tipp 3: Richtig Nahrung sammeln
Damit ihr ein Dorfbewohner nach dem anderen aus dem Dorfzentrum schießen könnt, braucht ihr eine Menge Nahrung. Außerdem sollte euer vorderstes Ziel zu Beginn immer sein, so schnell wie möglich das Dunkle Zeitalter hinter euch zu lassen und in die Feudalzeit voranzuschreiten.
Auch dafür braucht ihr ne Menge Futter. Insgesamt 500 Nahrung sind nötig, damit ihr diese ach so dunkle Zeit vergessen könnt. Viele Spieler machen hier den Fehler, als erstes die Beerensträucher abzuernten. Die könnt ihr allerdings anfangs fast ignorieren. Sucht unbedingt zuerst nach euren Schafen und euren Wildschweinen. Insgesamt solltet ihr acht Schafe und zwei Wildschweine ausfindig machen. Nebenbei entdeckt ihr in der Regel eure wichtigsten Ressourcen für Gold und Stein.
Wenn ihr Schafe gefunden habt, schickt nicht eure Hirten zu den Schafen, sondern die Schafe zum Dorfzentrum. Sorgt dann dafür, dass mehrere Bewohner die Tiere schlachten und verwerten. Aber immer nur eins nach dem anderen. Wildschweine sind etwas schwieriger, lohnen sich dafür umso mehr.
Ein einzelner Bewohner hat im Kampf keine Chance gegen die mächtige Sau. Selbst eure Infanterie sieht hier alt aus. Schießt also lieber einmal auf den Keiler und flieht dann zurück zum Dorfzentrum, wo mindestens fünf andere Bewohner gerade Schafe ausnehmen. Lasst alle Bewohner gleichzeitig das wilde Schwein erlegen und die Nahrung dann ohne viel Laufweg ins Zentrum schaffen.
Sobald ihr die Feudalzeit erreicht habt, geht dazu über Felder anzulegen. Stellt am besten an einer Mühle direkt ein, dass die Felder automatisch bestellt werden. So müsst ihr euch nicht ständig darum kümmern. Erntet außerdem alle Beerensträucher ab.
Kurz und knapp:
- Sammelt Nahrung um Bewohner auszubilden und das Zeitalter zu wechseln.
- Findet so schnell wie möglich eure Schafe und Wildschweine.
- Schickt die Schafe zum Dorfzentrum und schlachtet sie erst dort.
- Lockt das Wildschwein zum Dorfzentrum und lasst alle eure Bauern darauf schießen.
Tipp 4: Die eigene Basis beschützen
Bevor ihr zu aggressiv in die Offensive geht, sollten neue Spieler erst ihre eigene Basis beschützen. Baut also rechtzeitig die nötigen Militärgebäude. Hier ist es zu empfehlen, den Tech Tree eures Volkes einigermaßen gut zu kennen. Das stellt sicher, dass ihr auf die richtigen Einheiten setzt.
Manche Fraktionen bevorzugen Fernkämpfer, andere Infanterie und wieder andere Kavallerie. Zwar solltet ihr genug Ressourcen haben, um jedes Militärgebäude mal zu bauen, ein klarer Fokus hilft aber die Übersicht zu behalten. Baut deshalb auch ruhig mehrere Versionen des selben Gebäudes, um gleichzeitig zu erforschen und zu rekrutieren.
Setzt die Militärgebäude außerdem nicht ins Zentrum eurer Stadt. Ihr spart euch Laufwege, wenn die Truppen direkt an den Grenzen zu euren Feinden entstehen. So könnt ihr im Notfall auch schneller nachrüsten.
Zumindest wenn ihr gegen die KI kämpft, lohnt es sich auf Türme zu setzen. Die fungieren als Frühwarnsystem und dezimieren gerade am Anfang die Truppen eurer Gegner spürbar. Außerdem halten sie die Heerwürmer lange genug auf, so dass wichtigere Gebäude und Bauern erst einmal verschont bleiben. Ihr könnt auch Mauern bauen, wobei die instabile Holzpalisade nur am Anfang sinnvoll ist, wenn ihr befürchtet, gerusht zu werden.
Kurz und knapp:
- Macht euch mit den stärken eures Volks vertraut.
- Konzentriert hauptsächlich auf einen bestimmen Einheitentyp.
- Baut mehrere Militärgebäude und setzt sie nicht zu weit ins Zentrum.
- Errichtet Türme und Mauern zur Abwehr und haltet sie in stand.
Tipp 5: Euer Militär aufrüsten
Ganz gleich, wie gut eure Verteidigung ist, gewinnen könnt ihr nur, wenn ihr angreift. Wann der beste Zeitpunkt dafür gekommen ist, hängt sehr von eurer Strategie ab. Wenn ihr eure Wirtschaft im Griff habt und eure Verteidigung steht, lohnt es sich jedoch früh schon Nadelstiche zu setzen.
Erkundet vorher immer die Basis eures Gegner mit dem Späher. Manchmal könnt ihr so schon Schwachstellen ausmachen oder erfahrt, welche Einheiten er priorisiert. Sendet dann kleine Truppenverbände aus, die ungeschützte, aber wichtige Stellen angreifen. Gerade Holfzällerlager und Goldminen werden gerne mal unbewacht gelassen. Wenn ihr besonders mutig seid, könnt ihr an solchen Orten auch einen Turm bauen. Das reicht oft aus, um den Gegner wirtschaftlich zurückzuwerfen.
Verschwendet eure Zeit nicht damit, unwichtige Gebäude zu zerstören. Der Fokus sollte immer auf der Industrie und den Dorfbewohnern liegen. Damit habt ihr langfristig mehr Erfolg, als wenn ihr eine Kaserne zerstört.
Um zu gewinnen, müsst ihr nicht nur eine Armee ausheben, sondern sie auch optimieren. Baut unbedingt Schmiede, Universität und so schnell wie möglich eine Burg. Damit verbessert ihr eure Einheiten und macht sie effektiver. Wenn ihr eurem Gegner den Rest geben wollt, bringt Belagerungsgeräte mit. Manchmal reicht es schon, ein oder zwei Triböcke aufzustellen und die Gebäude der Gegner aus großer Entfernung zu Kleinholz zu verarbeiten.
Kurz und knapp:
- Fokussiert eure Angriffe auf Dorfbewohner & Ressourcen.
- Ihr braucht keine riesen Armee, um Nadelstiche zu setzen.
- Offensive Türme oder sogar Burgen sind effektiv.
- Setzt auf Triböcke um eure Gegner zu vernichten.
- Noch leichter gewinnen: Das sind alle Cheats in AoE 2: Definitive Edition
- Zwanzig Jahre Lieblingsspiel: Wie die Community Age of Empires 2 am Leben hielt
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