Seite 2: Anno 1800: Dächer der Stadt im Test – Der Endboss aller Aufbauspiel-DLCs

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Wo liegen die Schwächen von Dächer der Stadt?

Ja, es mag ein wenig unfair sein, die folgenden Punkte als Schwächen zu bezeichnen. Schließlich konzentriert sich Dächer der Stadt vollkommen bewusst und mit beeindruckender Konsequenz darauf, fortgeschrittenen Anno-Spielern das absolute Maximum an Herausforderung und Langzeitmotivation zu liefern. Was Anno 1800 in dieser Hinsicht so einzigartig macht, haben wir erst kürzlich im GameStar-Podcast diskutiert:

Link zum Podcast-Inhalt

Falls ihr bereits hunderte Stunden in Anno 1800 gesteckt habt, könnt ihr die folgenden Kritikpunkte getrost ignorieren. Aber ein Anno richtet sich eben nicht nur an Aufbauspiel-Experten, sondern auch an diejenigen, die einfach nur ein paar entspannte Stunden vor sich hin siedeln wollen. Und die sollten sehr genau wissen, worauf sie sich bei Dächer der Stadt einlassen.

Nur absolute Anno-Profis werden alles sehen

Bereits die Einstiegshürde liegt mit 5.000 Investoren um ein Vielfaches höher als bei allen anderen DLCs. Und um das Skyline-Tower-Monument überhaupt freizuschalten, bedarf es 15 Wolkenkratzer auf der höchsten Ausbaustufe.

Im Klartext bedeutet dies:

  • ein Umplanen kompletter Innenstädte
  • sehr wahrscheinlich das Umsiedeln von Industrie- und Landwirtschafts-Gebieten
  • durch den steigenden Landbedarf bei vielen Endlospartien Konflikte mit den Computergegnern
  • das Ändern, Anlegen und Managen von Dutzenden Handelsrouten

Anno-Profis freuen sich über diese Herausforderungen, viele Einsteiger werden jedoch genervt und frustriert das Handtuch werfen, bevor sie auch nur das Fundament des Skyline Towers gesehen haben. Da helfen auch die drei zu DLC-Start wählbaren Schwierigkeitsstufen nur wenig, da sich diese lediglich auf die Unterhaltskosten der Wolkenkratzer auswirken, und Geld ist bei den wenigsten Anno-Partien ein echtes Problem.

Die Schwierkeitsgrad-Auswahl zu DLC-Beginn beeinflusst lediglich die Unterhaltskosten der Wolkenkratzer, die wahre Herausforderung von Dächer der Stadt liegt aber im Managen der neuen Produktionsketten. Die Schwierkeitsgrad-Auswahl zu DLC-Beginn beeinflusst lediglich die Unterhaltskosten der Wolkenkratzer, die wahre Herausforderung von Dächer der Stadt liegt aber im Managen der neuen Produktionsketten.

Ein optionaler Kreativmodus ohne Baukosten und Einwohnerbedürfnisse könnte hier Abhilfe schaffen, ist bis dato aber nicht in Sicht.

Andere DLCs sind quasi Pflicht

Natürlich ist es einerseits vorbildlich und eine große Stärke der Anno-Season-Pässe, dass die einzelnen DLCs nicht nur für sich stehen, sondern auch miteinander interagieren - so gibt es wie in Reisezeit zusätzliche Produkte wie Himmelbetten, Kühlschränke oder Gesichtscreme, für die ihr Rohstoffe aus der Arktis (Die Passage) oder Afrika (Land der Löwen) benötigt.

Andererseits schickt euch bereits die erste größere optionale Story-Quest ins ewige Eis. Wer also Die Passage nicht besitzt, muss diese Mission wohl oder übel auslassen - kein gutes Gefühl.

DLC-Verknüpfung: Aufgabe Um Kühlschränke für unsere Fabriken freizuschalten, müsst ihr 15 Tonnen Gas besorgen.

Lösung Dieses Gas gibt's nur, wenn ihr den dritten DLC Die Passage besitzt, wo ihr Gas in der Arktis fördern könnt. Und wer das noch nicht erledigt hat, darf sich auf eine knifflige Herausforderung einstellen.

Belohnung Nach erfüllter Mission könnt ihr im Einkaufszentrum auch Kühlschränke verkaufen, was mächtige Boni beschert. Aber natürlich nur solange ihr eine konstante Gas-Belieferung aus der Arktis sicherstellt.

Auch der Schwierigkeitsgrad wird bedeutend höher, wenn ihr seinerzeit Gesunkene Schätze ausgelassen habt. Der erste Anno-DLC lieferte nämlich die mit Abstand größte Insel des Spiels und damit genug Platz, um alle Neuerungen von Dächer der Stadt dort unterzubringen. Wer hingegen seine Hauptsiedlung nach wie vor auf einer der Inseln der Alten Welt unterhält, muss nahezu zwangsläufig zusätzliches Land erschließen und jede Menge neue Handelsrouten einrichten.

Unser Fazit: Einzelkauf oder Season Pass 3?

Wer gedacht hätte, dass Anno 1800 in der dritten Season die Puste ausgeht, wird spätestens mit Dächer der Stadt eines Besseren belehrt. Für 20 Euro bekommt ihr einen guten (Speicherstadt) und zwei hervorragende DLCs (Reisezeit und Dächer der Stadt), die vielleicht weniger Addon-Charakter haben als Die Passage oder Land der Löwen, sich dafür aber nahtloser ins Anno-Erlebnis integrieren und insbesondere das Freie Spiel spürbar aufwerten. Der Aufpreis von 11 Euro gegenüber dem 9 Euro teuren Einzelkauf von Dächer der Stadt ist dafür mehr als gerechtfertigt. Was die anderen acht DLCs taugen und wo sich Dächer der Stadt hier einreiht, haben wir für euch in einem übersichtlichen Ranking zusammengetragen:

Und so ist Anno 1800 tatsächlich etwas gelungen, das bei Ankündigung des Season-Pass-Modells wohl nur die wenigsten für möglich gehalten hätten: Die neun DLCs haben aus einem bereits hervorragenden Aufbauspiel einen echten Meilenstein gemacht, der nicht nur das unantastbar geglaubte Anno 1404 als besten Teil der Serie abgelöst hat, sondern das Genre für Jahre prägen wird.

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