Früher oder später wechsle ich von Android wieder zum iPhone, der Grund ist eine jahrzehntealte Funktion

Seid ihr Android- und Mac-User? Dann gibt es im Artikel eine AirDrop-Alternative, die ihr kennen solltet.

Der kurzweilige Urlaub auf der Apfelinsel hat es mir wieder einmal angetan. Schuld daran ist die alte, aber bewährte Funktion AirDrop, die mein Arbeitsleben in letzter Zeit erheblich vereinfacht hat. Das Bimmeln beim Senden der Dateien hallt jetzt noch in meinen Ohren.

Zur Erinnerung: AirDrop ermöglicht den Austausch von Dateien zwischen Apple-Geräten über WiFi oder Bluetooth.

Was ist passiert? In den letzten zehn Tagen habe ich mit dem iPhone 16 und iPhone 16 Pro Max insgesamt knapp über 300 Fotos geschossen (ja, ich habe nachgezählt!). Dazu kamen Gigabytes an Videodaten im hohen zweistelligen Bereich.

Eben noch das iPhone geschnappt und alle Dateien per AirDrop auf meinen Mac oder mein iPad übertragen und fertig. Schnell. Unkompliziert. Mit wenigen Handgriffen.

Patrick Schneider

@technikfind_de

Patrick zieht für gewöhnlich ein Android-Smartphone aus der Tasche, obwohl er bei Computer, Tablet und sogar Streamingbox auf den Apfel setzt. Auf seinem Smartphone schätzt er die Freiheiten und Anpassungsmöglichkeiten des Google-Betriebssystems. Er ist davon überzeugt, nicht sämtliche Geräte bloß von einem einzigen Hersteller beziehen zu müssen. Vielfalt ist seine Devise, und sei es auch nur ein bisschen. Zumindest bislang.

Verdammt, Apple, warum klappt das so gut?

Im Jahr 2011 machte Apple von sich reden, als der Hersteller aus Cupertino AirDrop einführte. Dabei handelt es sich um eine einfache Funktion zur Übertragung von Daten zwischen Apple-Geräten.

Dabei bringt AirDrop noch viele weitere Vorteile:

• Keine Internetverbindung erforderlich: AirDrop benötigt keine Internetverbindung, da die Übertragung direkt zwischen den Geräten über Bluetooth und Wi-Fi erfolgt. Dies ist besonders praktisch in Gebieten ohne Internetzugang.
• Automatische Geräteerkennung: AirDrop erkennt automatisch andere kompatible Apple-Geräte in der Nähe, was die Einrichtung und den Dateiübertragungsprozess erleichtert.
• Keine Dateigrößenbeschränkung: Ich kann haufenweise an Gigabytes versenden. Eine Beschränkung gibt es nicht.
• Dokumente, Dateien und vieles mehr: AirDrop unterstützt nahezu alle Dateiformate, einschließlich PDF, Word, PowerPoint und mehr. Zudem kann ich Links zu Webseiten, Standorten in Apple Karten und vieles Weitere problemlos teilen.

Zum Schluss ist natürlich noch die geteilte Zwischenablage zu nennen. Die Funktion ist zwar kein direkter Bestandteil von AirDrop, aber ich habe sie trotzdem erneut aufrichtig geschätzt.

Wer es bisher nicht wusste: Zwischen den Apple-Geräten gibt es eine magische, gemeinsame Zwischenablage:

• Texte, Bilder, Links und andere Inhalte kopiert ihr von einem Apple-Gerät und fügt sie auf einem anderen ein. Quasi wie [Strg] + [C] und [Strg] + [V], nur plattformübergreifend.
• Das funktioniert automatisch zwischen Geräten, die mit derselben Apple-ID angemeldet und über Bluetooth oder WiFi verbunden sind.
• Voraussetzung ist, dass Handoff und Bluetooth auf allen Geräten aktiviert sind. Handoff ist eine Funktion, die es euch ermöglicht, Aufgaben nahtlos zwischen Apple-Geräten fortzusetzen.

Ich bin ehrlich: In den letzten Tagen habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, all diese Vorteile in Zukunft wieder zu nutzen. Zurück zum iPhone. Zurück zu AirDrop. Zurück zum genialen Workflow.

Aber eine der besten Alternativen zu AirDrop hält mich zurück. Wie lange noch?

Die aktuell wohl beste Alternative: Localsend

Mein Kollege Linh hat euch den Heilsbringer bereits vorgestellt (ohne den Tipp von Linh hätte ich spätestens jetzt privat ein iPhone in der Tasche). Die plattformübergreifende App »Localsend« ist eine echte Alternative zu Apples bewährtem AirDrop: Perfekt für eingefleischte Mac- und Android-User wie mich.

Im Prinzip installiert man die Open-Source-Lösung auf allen Geräten (egal ob Android, Linux, Windows, etc.) und kommt in den Genuss einer Funktion, die sich mit Apples bewährtem AirDrop vergleichen lässt.

Tatsächlich ist Localsend die beste App, die ich in dieser Hinsicht seit Jahren benutzt habe. Die Datenübertragung funktioniert recht zügig. Es gibt keine Werbung und kein Tracking. Die weiteren Vorteile:

• Localsend überträgt Dateien Peer-to-Peer, also ohne zwischengeschalteten Server. Das bedeutet: potenziell schnellere Übertragung, bessere Privatsphäre und Sicherheit sowie kontrollierter Datentransfer.
• Der Quellcode ist öffentlich zugänglich.
• Die Verbindung ist durchgehend verschlüsselt.
• Die Anwendung ist extrem benutzerfreundlich und minimalistisch.

Ich versende somit jede Datei schnell und einfach von meinem Android-Smartphone auf meinen Mac. Ohne irgendwelche Apps von Drittanbietern, die nur halbherzig funktionieren und ein Premium-Abo erfordern.

So gut das alles klingt: Offline, also ohne WLAN-Verbindung, geht gar nichts.

Windows ist keine Option

»Komm, steig schnell durch’s Fenster!« Nein, Windows kommt für mich nicht infrage, Linux auch nicht –zumindest nicht bei der Arbeit.

Ich weiß, dass es eine AirDrop-ähnliche Funktion für Windows mit Android gibt. Aber mein Hauptarbeitsgerät ist und bleibt der Mac. Apple muss hier schon ordentlich in Ungnade fallen. Na ja, einmal hätten sie es fast geschafft, wie ich in folgendem Artikel schilderte:

Ich arbeite seit fast 10 Jahren mit einem Mac und war noch nie so frustriert

MacBook Air 15 Zoll

15,3 Zoll Liquid Retina Display, M2 Chip,
512 GB SSD Speicher, MacOS

Preis bei Amazon prüfen

Warum nicht wechseln? Ihr sucht die @-Taste auf dem Mac? Unter Windows suche ich sie regelmäßig. Ich bin einfach vertrauter mit macOS als mit allen anderen Desktop-Betriebssystemen. Außerdem sind alle Bildbearbeitungs-, Schnitt- und Schreibprogramme, die ich benutze, für den Mac optimiert und an meinen Workflow angepasst, inklusive Shortcuts.

Ein Umstieg geht nicht von heute auf morgen. Natürlich ist alles eine Frage der Einstellung und Gewöhnung. Aber ihr habt einen entscheidenden Faktor vergessen: Ich werde auch alt und stur.

Mehr zum Thema

Nach 10 Jahren mit einem Mac: Drei nützliche und simple Tipps, die ich gerne vorher gewusst hätte

von Patrick Schneider

Von MacOS zu Windows: Wie ihr die 8 besten Mac-Hacks unter Windows nachrüstet

von Sven Ademi

iOS 18 ist so anpassbar wie nie und trotzdem fehlt mir seit Jahren auf dem iPhone eine simple Funktion, die jedes Android-Handy hat

von Maxe Schwind

Wie geht's jetzt weiter?

Obwohl Localsend mit Abstand die beste Alternative ist, die ich bisher getestet habe, funktioniert es nicht immer einwandfrei und noch nicht so fluffig wie Apples AirDrop.

• Hin und wieder muss ich die Suche nach verfügbaren Geräten manuell aktualisieren.
• In seltenen Fällen bricht die Verbindung und damit die Übertragung ab.

Trotzdem: Dank der Alternative habe ich es mit dem Wechsel nicht eilig, sehe aber durchaus die Vorteile von Apples Variante. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

3:07 iPhone 16: Mein erstes Fazit zur neuen Kamerasteuerung und wie sie funktioniert

Der Autor spinnt doch. Oder geht es euch genauso? Welche Funktionen möchtet ihr nie mehr missen? Seid ihr fest im Apple-Ökosystem gefangen oder habt ihr es noch nie betreten? Verwendet ihr verschiedene (mobile) Betriebssysteme oder setzt ihr immer auf einen bewährten Hersteller? Schreibt es uns gerne unten in den Kommentaren!