Input-Lag
Konkrete Messungen zum Input Lag können wir aus technischen Gründen nur per HDMI-Kabel im SDR-Modus mit 60 Hertz liefern. Hier erreicht der PG27UQ einen Wert von neun Millisekunden über dem theoretisch möglichen Minimalergebnis von 16,6 Millisekunden. Ein gutes, aber nicht herausragendes Ergebnis.
Dieser Eindruck spiegelt sich auch im subjektiven Spielgefühl mit Blick auf die Reaktionszeit wieder. Das IPS-Panels des Asus-Bildschirms eignet sich zwar durchaus zum Spielen von schnellen Ego-Shootern, insbesondere mit aktiviertem Overdrive, der Schlierenbildung sichtbar verhindert (wobei die höhere der beiden Overdrive-Stufen diesen Effekt nicht nennenswert verstärkt, aber auch kaum zu den sonst häufig sichtbaren Artefakten an Objekträndern führt). Im Vergleich zu einem schnellen TN-Panel fühlen sich Eingaben aber dennoch minimal träger an.
Das gilt noch etwas mehr für den HDR-Modus. Wer primär schnelle Titel aus der Ich-Perspektive spielt und ein flottes TN-Panel gewohnt ist, der könnte deshalb insgesamt möglicherweise nicht ganz glücklich mit dem PG27UQ werden. Unserem Eindruck nach sind aber sowohl der Input Lag als auch die Reaktionszeit niedrig genug, um viel Spaß beim Spielen mit dem Bildschirm haben zu können.
Bildqualität
Zu diesem Eindruck trägt auch die sehr gute Bildqualität des IPS-Panels mit Quantum Dots ihren Teil bei. Die Farben wirken sehr natürlich und nicht überzeichnet, was auch aus weiten Blickwinkeln gilt (sowohl horizontal als auch vertikal). Die Entspiegelung verhindert gleichzeitig störende Reflexionen und die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig.
Bei 16 Messpunkten liegt die Abweichung vom hellsten Punkt im Schnitt nur bei 6,5 Prozent. Außerdem sind bei einem komplett schwarzen Bild nur minimale Lichthöfe auszumachen. Zumindest unser Testgerät scheint also von dem bei IPS-Panels häufig zu beobachtenden Problem des »Backlight Bleedings« verschont geblieben zu sein, wozu auch der etwas dickere Rahmen des PG27UQ beitragen könnte.
Unser Testgerät stammt dabei von Asus selbst, was eine Vorselektion zu einem möglichen Faktor macht. Es ist allerdings generell schwierig, im Falle solcher Faktoren wie des Backlight Bleedings aus dem Test eines einzelnen Geräts allgemeine Rückschlüsse zu treffen, da es immer eine gewisse Streuung bei verschiedenen Modellen mit dem gleichen Panel gibt.
Eine Frage der Helligkeit
Apropos hellster Punkt: Wie hell Bildschirminhalte mit dem PG27UQ tatsächlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist HDR in den Einstellungen von Windows nicht aktiviert, messen wir etwa 320 cd/m², was für SDR zwar ein recht hoher, aber auch kein völlig ungewöhnlicher Wert ist.
Aktivieren wir dagegen HDR, bietet Windows mittlerweile einen Regler für die Helligkeit von SDR-Inhalten an. Das lässt die zuvor meist zu dunkle Darstellung von SDR-Inhalten bei aktiviertem HDR der Vergangenheit angehören.
Mit der Standardeinstellung von 40 Prozent für SDR-Inhalte messen wir 256 cd/m², womit wir nicht sehr weit von der Helligkeit mit deaktivierten HDR entfernt sind. Stellen wir dagegen 100 Prozent Helligkeit für SDR-Inhalte ein, erreicht der Monitor knapp über 500 cd/m², was aber im Desktop-Betrieb für unseren Geschmack klar zu hell ist. Bei null Prozent bleiben dagegen nur (zu) dunkle 86 cd/m² übrig.
Messungen der Spitzenhelligkeiten vereinfacht ein Tool der VESA namens »DisplayHDR Test«, das über den Microsoft Store kostenlos heruntergeladen werden kann. Sowohl beim kurzzeitigen Aufleuchten des ganzen Bildschirms als auch beim permanenten Leuchten von 10 Prozent seiner Fläche sind Werte von knapp 1.100 cd/m² möglich. Leuchtet der ganze Bildschirm permanent, pendelt sich der Wert nach wenigen Sekunden bei etwa 650 cd/m² ein, allerdings unter leichten Schwankungen (beziehungsweise einem gewissen Flimmern).
Außerdem noch ein Wort zum Schwarzwert: Dank der lokal dimmbaren Zonen kommt unser Messgerät - ein X-Rite i1 Display Pro - in einem komplett abgedunkelten Raum bei einem völlig schwarzen Bild an seine Grenzen und gibt 0 cd/m² aus. In Nvidias Reviewer Guide sind für dieses Messgerät 0,02 cd/m² angegeben, sehr niedrig ist der Schwarzwert aber in jedem Fall, was in Kombination mit der hohen Helligkeit zu sehr guten Kontrasten führt.
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