Endlich gutes HDR?
Wer unsere Berichterstattung zum Thema »High Dynamic Range auf dem PC« schon etwas länger verfolgt, der dürfte sich an unsere bislang eher durchwachsenen HDR-Erfahrungen erinnern. Sie liegen allerdings auch an einem Mangel passender Hardware, der mit dem PG27UQ (und Acers vergleichbarem X27) ein Stück weit der Vergangenheit angehört.
Das hat der Monitor vor allem zwei Faktoren zu verdanken: Einerseits erreicht er mit von uns gemessenen (kurzzeitigen) Spitzenwerten im Bereich von 1.100 cd/m² (statt der bei SDR-Monitoren üblichen Werte zwischen 200 und 400 cd/m²) eine vergleichsweise hohe maximale Helligkeit. Anderseits verfügt er über immerhin 384 Zonen, in denen die Hintergrundbeleuchtung lokal reduziert werden kann.
Das bedeutet, dass bestimmte Bildbereiche relativ hell dargestellt werden können, während andere Bereiche trotzdem eher dunkel bleiben - und die entsprechend hohen Kontraste sind ein sehr wichtiger Faktor für eine gute HDR-Darstellung.
384 Zonen sind zwar im Vergleich mit OLED-Bildschirmen, bei denen jeder einzelne Pixel selbst leuchtet (oder eben nicht) immer noch sehr wenig, aber dennoch ein Schritt in die richtige Richtung (auch wenn es dadurch wie auf dem Bild unten zu einem Aufleuchten um helle Objekte herum kommen kann). OLED-Bildschirme sind außerdem aus verschiedenen Gründen im PC-Bereich nicht (oder so gut wie nicht) zu finden, zu denen auch ein mögliches »Einbrennen« von Bildinhalten zählt.
Unabhängig davon bestätigen sich die theoretischen Vorteile des PG27UQ gegenüber den meisten bislang im PC-Bereich veröffentlichten Monitoren mit HDR-Unterstützung in der Praxis: Wenn wir in Assassin's Creed: Origins durch eine Oase mit Palmen reiten und zwischen den Blättern die hell strahlende Wüstensonne durchbricht, wirkt sie mit aktiviertem HDR klar intensiver, während die schattigen Bereiche gleichzeitig nicht zu hell dargestellt werden. Oder anders ausgedrückt: Das Bild wirkt natürlicher als ohne HDR.
Technisch bleibt allerdings immer noch Luft nach oben, etwa mit Blick auf die »nur« per Frame Rate Control realisierten 10 Bit des IPS-Panels oder die relativ geringe Zahl von Zonen für das lokale Dimmen. Zudem ist HDR nicht in jedem Spiel gleich gut umgesetzt. Eines gilt aber so oder so: Der PG27UQ von Asus zeigt das Potenzial, das in der Technik steckt so gut wie bislang kein anderer HDR-Monitor für den PC, den wir getestet haben.
Spielen mit HDR auf dem PC - Erfahrungsbericht
Pluspunkt G-Sync
Die Unterstützung von G-Sync HDR macht den PG27UQ nicht nur zu einem teuren Spielermonitor (das für HDR überarbeitete G-Sync-Modul alleine soll ungefähr 500 US-Dollar kosten), sondern auch zu einem besseren. Die vor über vier Jahren eingeführte Technik erlaubt es, den Monitor mit variablen Bildwiederholraten zu betreiben, und das wie der Name schon sagt auch im HDR-Betrieb.
Im Gegensatz zu der sonst zum Einsatz kommenden festen Bildwiederholrate bringt das einerseits ein direkteres Spielgefühl mit sich, da neu von der Grafikkarte berechnete Frames oft schneller angezeigt werden können. Andererseits lassen sich so Bildfehler wie eine horizontale Bildteilung (»Tearing«) verhindern, die entstehen, wenn der Bildschirm mit der Darstellung eines neuen Frames beginnt, obwohl ein älterer Frame noch nicht fertig aufgebaut ist.
Das ist nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis mit dem PG27UQ so, was in Anbetracht unserer grundsätzlich positiven Erfahrungen mit G-Sync-Monitoren (oder Modellen mit AMDs Pendant FreeSync) nicht überrascht. Wie gewohnt gilt auch für den Asus-Bildschirm, dass G-Sync in niedrigen fps-Bereichen tendenziell mehr (positiv) spürbare Auswirkungen hat, was in Anbetracht der hohen Hardware-Anforderungen der 4K-Auflösung ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.
Um G-Sync nutzen zu können, ist eine Grafikkarte von Nvidia erforderlich. Der HDR-Betrieb des PG27UQ ist dagegen auch mit einer AMD-Grafikkarte möglich.
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