Seite 2: Filmkritik zu Avengers: Endgame - Ein gelungener Abschied

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Ein guter Grund, um auf Rache zu sinnen

So trauert nicht nur Iron Man um Spider-Man, sondern beispielsweise auch Captain America (Chris Evans) um seine zwei besten Freunde Sam Wilson (Anthony Mackie) und Bucky Barnes (Sebastian Stan). Dass beide in ihrer Pflicht als Superheld die »Dezimierung« des wahnsinnigen Titanen Thanos nicht verhindern konnten, fällt dabei zusätzlich ins Gewicht. Diese Tragödie lässt jedoch die Vorgeschichte von Infinity War nicht vergessen.

Captain America (Chris Evans) kann sich nicht mit den Geschehnissen von Avengers: Infinity War abfinden. Captain America (Chris Evans) kann sich nicht mit den Geschehnissen von Avengers: Infinity War abfinden.

Die Wunden des Civil War sind noch nicht verheilt und beide Aushängeschilder des Marvel Cinematic Universe müssen sich wieder zusammenraufen, um Thanos in seine Schranken zu verweisen - oder es zumindest zu versuchen. Dabei kommt im Endgame keiner der Ursprungs-Avengers zu kurz.

Avengers: Endgame ist der längste Film des Marvel Cinematic Universe

Stattdessen bleibt genug Zeit, aber auch genügend Raum für Emotion, um ihr Leiden nachvollziehbar zu machen und eingestandenen MCU-Fans Tränen in die Augen zu treiben - sei es aufgrund von tragischen oder erfreulichen Ereignissen auf der Leinwand.

Und wie schon in ihren vorangegangenen Filmen beweisen die Russo-Brüder in Endgame, dass sie die Charaktere lieben, mit denen sie arbeiten und bescheren ihnen das, was sie verdient haben. Tatsächlich führt Avengers: Endgame die Geschichte nicht nur zu einem Ende, sie verleiht ihr dabei auch noch zusätzlichen Tiefgang. Und gewährt Fans sogar eine völlig neue Perspektive auf die Geschichten, die sie eigentlich bereits in- und auswendig kennen.

Rocket Raccoon (Bradley Cooper) und War Machine (Don Cheadle) verbündet ein gemeinsamer Feind: Thanos. Rocket Raccoon (Bradley Cooper) und War Machine (Don Cheadle) verbündet ein gemeinsamer Feind: Thanos.

Nicht mehr der »beste« MCU-Bösewicht?

Avengers: Endgame macht vieles besser als Infinity War - jedoch nicht alles. Im Gegensatz zum direkten Vorgänger befindet sich auch die finale Konfrontation auf einem haushohen technischen Niveau. Hier gehen nicht mehr die Effekte in die Knie und Marvel-Fans wird eine Schlacht derart epischen Ausmaßes präsentiert, dass sie mindestens noch ein zweites oder drittes Schauen auf der großen Leinwand lohnt.

Doch gerade der Bösewicht Thanos wirkt so als hätte er im Übergang von Infinity War zu Endgame etwas eingebüßt: Seine Komplexität als Charakter. Während er in Avengers 3 als Held seiner eigenen Geschichte herüber kam, der aus in seinen Augen noblen Motiven die falschen Maßnahmen ergreift, fehlt davon in Avengers 4 nahezu jede Spur.

So wird der zuvor als »bester Bösewicht des Marvel-Universums« angepriesene Endgegner zu genau dem größten Kritikpunkt vorangegangener MCU-Filme: Ein eindimensionaler Schurke, mit dem man kaum sympathisieren möchte.

Während sich Infinity War auf Thanos (Josh Brolin) konzentrierte, wird er in Endgame zur Randfigur. Während sich Infinity War auf Thanos (Josh Brolin) konzentrierte, wird er in Endgame zur Randfigur.

Auch der Plot an sich fällt zwischenzeitlich zu ambitioniert und verschachtelt aus, um wirklich jeden Zuschauer abholen zu können. Während sich alteingesessene MCU-Fans die Finger danach lecken werden, über das Geschehene zu diskutieren, sich auszutauschen und eingehaltene Regeln infrage zu stellen, dürfte über dem Kopf des Kino-Laien das ein oder andere Comic-hafte Fragezeichen aufploppen.

Das macht die Story aber keineswegs komplett unverständlich für Gelegenheits-Kinogänger, nur manchmal etwas schwerer zu verfolgen, als sie sein müsste. Marvel-Veteranen bekommen hier unterm Strich doch genau das, was sie sich all die Zeit erhofft haben: Ein würdiges Finale für diese über Jahre aufgebaute Geschichte.

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