Nach Baldur's Gate 3 sehe ich den großartigen D&D-Kinofilm mit ganz anderen Augen

Honor Among Thieves hat Steffi schon beim ersten Anschauen begeistert. Seit sie in Baldur’s Gate 3 versinkt, fallen ihr noch viel mehr coole Details auf.

Astarion hätte sicher einiges über Film-Paladin Xenk zu sagen - und nichts davon wäre nett. Astarion hätte sicher einiges über Film-Paladin Xenk zu sagen - und nichts davon wäre nett.

Honor Among Thieves war mein persönlicher Lieblingskinofilm der letzten Jahre. Klar, Avatar 2 war bildgewaltiger, Der Gestiefelte Kater emotionaler – aber nur aus dem D&D-Film bin ich mit einem glücklichen Grinsen gestapft. Denn nie zuvor habe ich eine so liebevolle Umsetzung von Pen & Paper für die große Leinwand gesehen.

Und nur wenige Monate später ging schon die nächste D&D-Sonne für mich auf: Baldur's Gate 3 ist eins der besten Rollenspiele aller Zeiten geworden. Dank einem fixen Kommentar von Kollege Vali ist mir aufgefallen, wie viele coole Verbindungen es zwischen Film und Spiel gibt – immerhin basieren ja beide auf der 5. Edition der Vorlage. 

Sie spielen laut offizieller Lore auch zeitlich sehr nah beieinander: Baldur's Gate 3 im Jahr 1492 und Honor Among Thieves irgendwann in den späten 1490ern. Kein Wunder also, das sich der bunte Fantasy-Artstyle teilweise stark ähnelt! Ich bin gerade ein kleines bisschen besessen davon, möglichst viele Überschneidungen zu finden – zum Glück läuft der Film inzwischen bei Prime, mitsamt Pausenfunktion.

Die Magie von D&D 

Besonders bei den Zaubern habe ich viele Überschneidungen zwischen Film und Spiel entdeckt. Darunter sind ein paar meiner Lieblingstricks, die ich bösen Goblins und Fanatikern um die Ohren haue! 

Druidenformen: Als Sporendruidin ist die Tiergestalt zwar nicht meine persönliche erste Wahl im Kampf, aber wie auch im Film benutze ich kleinere Formen gern, um mich durch Löcher in Wänden zu zwängen oder unauffällig meine Gegner auszuspionieren.

Hier meine Mitdruidin Natalie in ihrer prächtigen Katzengestalt. Hier meine Mitdruidin Natalie in ihrer prächtigen Katzengestalt.

Selbstverkleidung: Wie dieser Trick im Spiel am besten funktioniert, habe ich euch hier in einem eigenen kleinen Guide beschrieben. Im Film tarnt sich die böse Magierin Sofina damit und das klappt auch in Baldur’s Gate 3. Zum Beispiel könnt ihr so ungestört mit jemandem reden, der eure wahre Gestalt hasst (vermutlich, weil ihr ihn bestohlen habt).

Verschwimmen: Hat mir im Kampf mit drei hungrigen Ogern ganz schön Kopfzerbrechen bereitet. Im Film benutzt Simon den Zauber zur Ablenkung, im Spiel ist er ein sehr sinnvolles defensives Manöver, mit dem ihr seltener getroffen werdet.

Mit Toten sprechen: Ein praktischer Zauber, der leider im Spiel nicht ganz so nützlich ist wie im Film – die meisten toten NPCs bleiben lieber stumm liegen als mit mir zu reden. Schade! Aber wenn man dann doch mal wen findet, der gerne plauschen würde, funktioniert es genauso wie in der großartigen Filmszene: Fünf Fragen darf ich stellen, danach endet die Wirkung. Und nein, das Spiel begründet das genauso wenig wie der Film. Ist halt so, wie der erfahrene Dungeonmaster sagt.

Längst nicht alle Untoten sind so gesprächig wie Withers. Längst nicht alle Untoten sind so gesprächig wie Withers.

Federfall: Einer meiner liebsten Zauber in D&D hat mir einen ungewöhnlichen Pfad ins Unterreich von Baldur’s Gate 3 eröffnet. Ich habe ein bodenloses Loch entdeckt und mir gedacht »Jawoll«. Unten wartete eine sanfte Landung, eine riesige Map und ein wütender Minotaurus auf mich. Wundervoll! Im Film verhindert Simon mittels Federfall, dass sich die Gruppe bei einem Sturz alle Knochen bricht.

Hexenpfeil: Diesen magischen Angriff schleudert Sofina auf die Druidin Doric in Fliegengestalt. Im Spiel lernt ihn zum Beispiel Wyll. Er richtet nicht nur einmal Schaden an, sondern kann immer wieder aktiviert werden. Allerdings gilt er wegen der benötigten Konzentration und überschaubaren Schaden als eher schwacher Zauber in D&D.

Feuerpfeil: Für mich persönlich deutlich nützlicher als der Hexenpfeil, im Spiel lässt sich damit zum Beispiel ein explosives Fass entzünden oder ein Spinnennetz verbrennen. Als Zaubertrick kostet er außerdem keinen Zauberplatz, juhu! Im Film ballert Sofina ihn raus, schafft es aber nicht, Eulenbär-Doric damit zu grillen.

Magisches Geschoss: Mehrere magische Kügelchen, die wenig Schaden anrichten, aber immer treffen – im Spiel sehr, sehr nützlich, wenn ein Gegner mal wieder mit einem letzten Lebenspunkt aufrecht steht. Im Film wehrt Sofina den Zauber mit einem Schild ab – zum Glück haben die Spielgegner diesen Trick nicht drauf. Zumindest ist mir noch keiner begegnet.

Nebelschritt: Wenn ihr gegen einen Trupp Githyanki gekämpft habt, kennt ihr diesen Zauber wohl nur zu gut. Damit legt der Anwender blitzschnell eine weite Strecke zurück, zum Beispiel auf ein Dach – so auch im Film im finalen Kampf zu sehen, wo Sofina damit eine bessere Position findet.

Gegner aus Film und Spiel

Versetzerbiest: Im Film einer der fiesesten Gegner im Labyrinth, im Spiel könnt ihr sogar selbst zu einem werden – wenn ihr euch der dunklen Seite ergebt. Die verfluchten Biester sind schnell, stark und verdoppeln sich andauernd, was sie extrem furchteinflößend macht.

Mimic: Diesen Truhen mit hungrigen Maul statt wertvollem Inhalt bin ich genauso naiv begegnet wie Holga im Film. »Oh, eine Kiste an einem leicht verdächtigen Ort, naja, das wird schon gut gehen«. Werte Leser, es ging nicht gut.

Intellektfresser: Diese laufenden Gehirne sind schon irgendwie niedlich, finde ich. Gleich zu Beginn des Spiels habe ich mich mit einem angefreundet – zum Glück war meine Figur genauso wenig intelligent wie der Chaotentrupp aus dem Film. Das Viech hatte überhaupt keinen Hunger auf mich.

Zu Beginn von Baldurs Gate 3 können wir die Geburt eines Intellektfressers hautnah miterleben. Zu Beginn von Baldur's Gate 3 können wir die Geburt eines Intellektfressers hautnah miterleben.

Coole Schauplätze

Das Unterreich: Mein bisheriger Lieblingsort in Baldur’s Gate 3! Als Sporendruidin fühlte ich mich unter all den Riesenpilzen sofort willkommen. Im Film sah das Unterreich zwar anders aus, war aber mindestens genauso gefährlich und rätselhaft. War halt ein anderes Gebiet, diese Welt ist ja riesig. Ich persönlich finde, der Duergar-Abschnitt kommt sehr nah an das Unterreich auf der Kinoleinwand heran!

Baldur’s Gate: Die wahrscheinlich bekannteste und ikonischste Stadt von Dungeons & Dragons, die dem Spiel seinen Namen verleiht und im Film leider nur erwähnt wird. Aber allein die Nennung des Namens hat meinem Kinosaal ein kollektives Seufzen entlockt – und im dritten Akt des Spiels können wir die Stadt ja ausgiebig erkunden!

Das sind die wichtigsten Parallelen, die ich bisher zwischen Film und Spiel gefunden habe. Ich bin natürlich längst nicht die Einzige, die sich damit beschäftigt: Manche Fans haben sich Filmfiguren wie Druidin Doric bis ins letzte Detail nachgebaut:

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Habt ihr den Film Honor Among Thieves schon gesehen? Wenn nicht, empfehle ich ihn euch wirklich ganz dringend. Der eignet sich hervorragend für einen Filmabend daheim, am besten mit der eigenen Pen & Paper-Gruppe und vielen Snacks. Meine Filmkritik habe ich euch oben verlinkt, falls ihr noch unschlüssig seid.

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