Berlin, Montagabend, 20 Uhr: Der größte Saal des Cinestar-Kinos am Potsdamer Platz füllt sich nur langsam. Eigentlich sollte die Premiere des neuen Batman-Films pünktlich um acht beginnen, doch draußen stehen noch rund hundert Pressevertreter und lassen die strengen Sicherheitskontrollen über sich ergehen. Keine Handys, keine Kameras, keine Mp3-Player dürfen mit rein. Immer wieder werfen die Organisatoren der Vorführung hektische Blicke in den Saal, mit diesem Ansturm hatten sie nicht gerechnet. Um 20:42 ist keiner der rund 300 Plätze mehr frei. Die letzten Zuschauer setzten sich auf die Treppen und endlich öffnet sich der rote Vorhang: The Dark Knight, der letzte Film mit dem im Januar verstorbenen Heath Ledger in einer Hauptrolle beginnt.
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Das Geräusch eines gewaltigen Schwingenschlags dröhnt aus den Boxen, das Warner-Brothers-Logo erscheint in blauschwarzem Licht. Und dann: Tageslicht. Im gleißenden Sonneschein fährt die Kamera auf ein Hochhaus zu, unter uns liegen die Dächer Gotham Citys. Plötzlich sprengt eine Explosion ein Fenster aus der spiegelglatten Hochhaus-Fassade, maskierte Männer seilen sich in eine gegenüberliegende Bank ab.
Die ersten sechs Minuten von The Dark Knight liefen bereits vor einigen Monaten als extralange Vorschau im Kino und schon damals war klar: Dieses Gotham City hat nichts mit den düsteren Großstadtvisionen früherer Batman-Filme oder gar der Comic-Vorlage zu tun. Noch nie war Gotham so real wie in dem zweiten Batman-Film von Regisseur Christopher Nolan.
Auch bei seinem maskierten Helden verzichtet Nolan auf alles Mysteriöse. Wenn Christian Bale als Batman einen Gewehrlauf verbiegt, zeigt die Kamera kurz das kraftverstärkende Gadget in seiner Hand. Batman ist eben kein Superheld mit übernatürlichen Kräften sondern ein reicher Mann im High-Tech-Anzug. Und so müssen Bruce Wayne und sein Mann für alles Technische Lucius Fox (Morgan Freeman) in der neuen Bat-Höhle, einer leeren, unterirdischen Mischung aus Bunker und Lagerhalle, ständig an neuem Equipment basteln. Wer die kuriosen Waffenpräsentationen der Marke Q aus den früheren James-Bond-Filmen vermisst, kommt hier auf seine Kosten. Vom Sonar-Telefon, über Verbesserungen am Anzug und einer Ballistik-Analyse im CSI-Stil ist alles dabei. Schönes Detail: In einer Welt, die nicht weiter von der Comic-Vorlage entfernt sein könnte, heißt das neue Motorrad doch tatsächlich »Bat-Pod«.
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