Battlefield 2042: 5 Gründe, warum ich trotz aller Kritik spiele

Battlefield 2042 durchleidet seit Release einen gigantischen Spielerschwund. Doch unser Shooter-Experte hält dem Spiel die Treue - warum?

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Ich fürchte, dieser Artikel hier bekommt viel Gegenwind. Mit meiner Vorliebe für Battlefield 2042 stehe ich nämlich allein auf weiter Redaktionsflur, und nicht nur dort. Auch meine Freunde meiden den Shooter wie ein Bällebad mit Haifisch-Warnung.

Und versprochen: In mir schlummert kein Hang zur Selbstgeißelung, ich habe tatsächlich großen Spaß mit Battlefield 2042! Inzwischen ist das einst katastrophal erschienene Spiel sogar in einem technischen Zustand, der einer akzeptablen Release-Version nahekommt.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin immer noch sauer, aber aus fünf Gründen halte ich Battlefield 2042 trotzdem die Treue.

Der Autor: Wo Shooter sind, kann auch Christian nicht weit sein. Seit Mitte der Neunziger ballert er sich durch Monsterhorden aller Couleur. Er verlor sein Herz einst in der Beta von Counter-Strike an das Genre der Multiplayer-Shooter. Seit die GameStar seiner Schreibwut eine Plattform bietet, liebt er die Gratwanderung zwischen Kritiker und Liebhaber. Auch wenn das manchmal im Herzen wehtut, wie zum Beispiel bei Dying Light 2 – oder eben Battlefield 2042.

1. Es ist "mein" Battlefield

Nein, ich meine nicht, dass Battlefield 2042 ein intimeres Gefühl erzeugt, weil nur ein paar tausend Steam-Spieler aktiv sind. Stimmt auch. Das Wissen, mit Leuten zu spielen, die es wie ich verbissen durchziehen, ist seltsam erbauend. Wer jetzt spielt, mag das Spiel. So wie ich. Wir verstehen uns.

Die Stimmung bei jenen, die dem Spiel wie ich die Treue halten, ist meistens positiv. Die Stimmung bei jenen, die dem Spiel wie ich die Treue halten, ist meistens positiv.

Wer da jetzt mit mir spielt, kann mein Leid nachvollziehen. Wir teilen Gefühle, haben uns trotz aller Bugs durch die harte Anfangsphase gewuchtet und halten hier immer noch die Stellung. Das erzeugt ein kurioses Gefühl von Zusammengehörigkeit.

Außerdem gehöre ich zu der obskuren Zielgruppe, die 2042 anzuvisieren scheint: Es holt mich einfach ab, was Setting und Präsentation betrifft. Ein Trailer hat gereicht und mir rutschte der Mausfinger über dem Kaufbutton der Ultimate Edition aus. Da wusste ich natürlich noch nichts davon, dass die bezahlten neuen Inhalte noch gut ein halbes Jahr auf sich warten lassen würden.

Während der Beta war ich so aufgeregt, dass mir die ganzen Probleme (schlechte Performance, fehlendes Polishing, …) nicht viel ausmachten. Ich war einfach glücklich, ein modernes, neues Battlefield zu spielen.

Dieser Umstand half mir, über die zu Beginn zahlreichen technischen Probleme und Fehler hinwegzusehen. Ich erkannte im Kern ein Battlefield, das meinen Shooter-Geschmack trifft. Unter dem ganzen Bauschutt ist dieser Kern auch im GameStar-Testvideo erkennbar:

Battlefield 2042 - Release-Fazit: Unfertig und raus damit! Video starten 17:29 Battlefield 2042 - Release-Fazit: Unfertig und raus damit!

2. Ich mag die meisten Design-Entscheidungen

Zu große Maps, zu viele Spieler pro Match, Specialists statt Klassen: Die Community von Battlefield ärgerte sich schon grundsätzlich über die Richtung, die DICE mit 2042 einschlug. Zu wenige alte Battlefield-Tugenden, zu viele neumodische Experimente, so die grobe Stoßrichtung der Kritiker.

Mich stören die Specialists beim Gameplays dagegen gar nicht. Lediglich die Sprüche am Ende einer Partie nerven. Selten so einen widersinnigen Ton erlebt: Die Welt ist im Eimer, überall ist Krieg, aber natürlich hat jeder einen flotten Spruch auf den Lippen.

Im normalen Spielbetrieb dagegen fällt mir der Unterschied zu Soldatenklassen kaum auf. Auch bei Battlefield 4 und seinen Klassen fehlte hier und da mal ein Kollege mit Heilung oder eine Munitionskiste. Und sowohl in Battlefield 4 als auch 2042 verblutet mein Charakter hin und wieder zu Füßen eines abgelenkten Medics.

Tief in mir drin, da glaube ich an Battlefield 2042. Ganz anders hält es Redakteur Fabiano, der keine rosige Zukunft für den angeschlagenen Shooter sieht:

3. Update 4.0 brachte die technische Erlösung

Endlich kann ich mich voll aufs Spiel einlassen, ohne mich ständig zu ärgern. Erinnert ihr euch an das unsägliche Zucken und Glitchen an jeder Ecke, die nervigen Bugs und Abstürze, die Waffenbalance aus der Hölle? Aber DICE hat an zahlreichen Bugs und Fehlern gewerkelt, die Waffen glattgezogen und einiges mehr. Das merken die paar tausend verbliebenen Spieler heute an einem flüssigeren Spielerlebnis.

Zuletzt erschien mit Update 4.0 ein gigantischer Patch mit Bugfixes, Optimierungen und Komfortverbesserungen. Den musste ich natürlich selbst ausprobieren. Und tatsächlich! Vom ersten Moment an drängte sich mir ein Satz auf: Wenn Battlefield 2042 so erschienen wäre, hätten wir jetzt eine zufriedenere Community. Das ist es leider nicht – und die kalte Schulter der enttäuschten Fans wohl die gerechte Quittung. Aber es tut mir weh, denn es ist ja immerhin Battlefield!

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