Betrugswelle bei Steam: Achtung, Fälschungen großer Spiele fluten gerade den Shop

Einige Betrüger nutzen den Erfolg von Helldivers 2, Last Epoch und Co., um mit gefälschten Seiten schnelles Geld zu machen. Wir verraten, wie ihr die Fakes erkennt.

Auf Steam kursieren Fakes zu aktuellen Blockbustern, beispielsweise Helldivers 2. Auf Steam kursieren Fakes zu aktuellen Blockbustern, beispielsweise Helldivers 2.

Wer hier in München mal nach Wohnungen gesucht hat, wird sich die Zähne an der großen Wahrheit ausgebissen haben: Geld regiert die Welt. Doch auf dem Weg zum Reichtum ist nicht jedes Mittel rechtens - und das sollten sich besonders die aktuellen Betrüger auf Steam mal gepfeffert hinter die Ohren schreiben.

Diese frivolen Fieslinge verfolgen einen perfiden Plan: Sie nutzen den Erfolg von Helldivers 2, Last Epoch, Counter-Strike, Escape from Tarkov, Palworld und Co. aus, um mit gefälschten Steam-Shopseiten an den Geldbeutel unachtsamer Käuferinnen und Käufer zu gelangen. Diese Fake-Seiten sehen auf den ersten Blick exakt aus wie das Original: Trailer, Screenshots, Produktinformationen, Entwickler, Publisher - alles genau wie beim großen Vorbild.

Meist reagiert Valve hier schnell und entfernt die Möglichkeit, diesen Scam-Seiten Geld in den Rachen zu werfen - doch schnell ist eben manchmal nicht schnell genug. Wir verraten euch, wie ihr die Fakes schnell erkennt, um euren Geldbeutel zu schützen.

Wie erkenne ich gefälschte Steam-Seiten?

Hier zum Vergleich mal exemplarisch Aufnahmen von drei Steam-Seiten zu Helldivers 2:

Helldivers 2: Original Die offizielle Helldivers-Seite erkennt man vor allem an der Anzahl der Reviews.

Fake #1 Fake-Seiten haben oft sehr wenige Rezensionen.

Fake #2 Außerdem sind Fake-Seiten fast nie übersetzt.

Auf den ersten Blick ähneln sich alle drei Seiten frappierend. Wir sparen uns jetzt mal die Verlinkung auf Fakes, aber solche Scams findet ihr zu fast allen aktuellen großen Spielen. Es gibt ein paar grobe Indizien, um Fakes zu erkennen; außerdem eine etwas kompliziertere, aber dafür äußerst präzise Methode. Fangen wir mit den simplen Tipps an:

  • Checkt die Steam Reviews: Eigentlich ein No-Brainer, aber es lohnt sich immer ein Blick in die User-Wertungen. Zum einen haben Scams in der Regel deutlich weniger Reviews als die Originale, zweitens findet ihr dort oft Warnungen von Steam-Nutzern und drittens erspäht ihr an den generischen positiven Bewertungen schnell, dass hier was faul sein muss.
  • Checkt die Übersetzung: Nahezu jedes große Spiel, das sich zu faken lohnt, hat übersetzte Steam-Seiten. Die Fakes gibt's indes bloß auf Englisch. Das ist kein harter Beweis, aber zumindest ein Indiz.

Und jetzt die etwas komplexere, aber präzise Methode: Auf der Seite SteamDB könnt ihr euch die komplette Updatehistorie eines Steamprodukts anzeigen lassen. In der URL aller Steamprodukte findet ihr eine Zahlenkennung, im Falle von Helldivers ist das die 553850. Diese Kennung ist die ID des jeweiligen Steamprodukts. Jedes Produkt auf Steam - egal, ob Fake oder echt -, hat eine solche Kennung.

  • Kopiert euch die Kennung und sucht auf SteamDB danach.
  • Ihr landet auf der Produktseite, die alle Informationen zum Spiel enthält.
  • Am linken Bildschirmrand findet ihr eine Reihe von Menüpunkten, darunter Charts, App Info und ganz unten: Update History.
  • In dieser Update-Historie seht ihr alle Anpassungen am Produkt. Bei den meisten Fake-Produkten handelt es sich um ehemalige Asset-Flip-Schrottangebote, die es durch Steams Freigabe geschafft haben und dann von den Betrügern umbenannt wurden. Exakt diese Entwicklung könnt ihr in der Historie verfolgen.

Im Fall eines Helldivers-Fakes sieht das dann beispielsweise so aus:

In der Update-Historie erkennt ihr dubiose Praktiken sehr präzise. In der Update-Historie erkennt ihr dubiose Praktiken sehr präzise.

Hier seht ihr zum Beispiel, dass das Fake-Produkt ursprünglich DO NOT SMILE hieß und am 1. März 2024 umbenannt wurde in Helldivers 2. Hinter den meisten dieser aktuellen Scams stecken die gleichen Leute, mal nennen sie sich Fest Studio, mal Whitehole Games, mal Glamurny.

Mit diesem Handwerkszeug solltet ihr Fakes auf jeden Fall erkennen. Stellt sich die Frage, warum Valve hier keine schärferen Kontrollmechanismen einführt, statt im Nachhinein die Kaufoption zu entfernen, nachdem sich die Leute beschwert haben. Aber das ist eine Diskussion für einen anderen Tag, vielleicht ja mal in einem Podcast.

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