Seite 2: Black Mass in der Filmkritik - Sei kein Depp, Depp

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Intensive Charakterstudien

Aber nicht nur Depps schauspielerische Leistung ist grandios. Vor allem auch Joel Edgerton in der Rolle des FBI-Agenten Connolly mit immer zwielichtigeren Hintergedanken kann sich sehen lassen. Der Zwiespalt zwischen Recht und Unrecht zieht ihn immer weiter mit rein in die Machenschaften Bulgers und die Verwandlung vom eigentlich guten und avancierten FBI-Agenten hin zum wegsehenden Mitwisser wird überzeugend von Edgerton inszeniert.

Black Mass - Erster Trailer zum Film Video starten 1:47 Black Mass - Erster Trailer zum Film

Überhaupt ist »Black Mass« recht bekannt und interessant besetzt: Benedict Cumberbatch als Whiteys Bruder Bill, der sich rechtschaffend zum Senator des Staates mausert und trotzdem zu seinem Bruder hält, Kevin Bacon als FBI-Vorgesetzter der versucht, das Richtige zu tun, oder Corey Stoll als Staatsanwalt, der sich nicht erpressen lässt.

Es ist fast schon ein wenig schade, dass gerade die Nebendarsteller kaum ihr Potential zeigen können und verhältnismäßig flach bleiben. Vor allem die Frauen hinter den beiden Hauptakteuren sind zwar großartig besetzt (vor allem Julianne Nicholson), geraten aber ebenfalls zu sehr in den Hintergrund. Zwei Stunden Film sind einfach zu wenig, um auf alle Charaktere eingehen zu können - was wäre »Black Mass« doch für eine wundervolle Gangster-Serie geworden!

Zu intensive Charakterstudien?

Es wäre unfair, Coopers Werk mit denen von Scorsese oder Coppola zu vergleichen, denn der Regisseur, der mit »Crazy Heart« Jeff Bridges zum Oscar verhalf, setzt deutlich mehr auf Charakterentwicklung als auf Flair und tiefschürfende Historienbeschreibung. Zwar bietet die auf wahren Umständen basierende Bestsellervorlage »Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob« deutlich mehr Tiefgang und Einblicke in die Welt von Whitey Bulger und seine Beziehung zum FBI, aber die filmische Umsetzung lebt vor allem von Depps Darstellung des irischen Untergrundbosses.

Allerdings hätte es der Geschichte mit Sicherheit gut getan, einige Aspekte, auch persönlicher Natur, stärker zu beleuchten um sie noch authentischer wirken zu lassen. So kratzt Cooper nur an der Oberfläche der durchaus spannenden Geschichte um einen der vom FBI meistgesuchten Verbrecher der letzten 40 Jahre und verrennt sich so bisweilen etwas in der Charakterstudie.

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