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Chaos auf Deponia Teaser-Trailer
Mittlere Kinder sind die oft die ungeliebten, das gilt auch für bekannte Film- und Spieletrilogien: Das Finale ist vertagt, die Story dreht Warteschleifen. Dass es auch anders geht, beweist zum Beispiel Monkey Island 2- oder Chaos auf Deponia, die Fortsetzung des Adventure-Hits Deponiavon Daedalic (Edna bricht aus, The Whispered World). Obwohl Chaos auf Deponia den Mittelteil einer zusammenhängenden Trilogie bildet, überragt es seinen ohnehin grandiosen Vorgänger erzählerisch, beim Umfang und beim Humor nochmal ein Stück. Ein starkes Stück.
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Story & Schauplatz: Mehr ist mehr und gut
Chaos auf Deponia schließt nahezu nahtlos an Deponia an, das durch sein abruptes, sehr offenes Ende einen faden Nachgeschmack hinterließ. Schwamm drüber, nun geht’s ja weiter: Der auf dem Schrottplaneten Deponia verbliebene, immer noch an maßloser Selbstüberschätzung leidende Held Rufus sieht sich zwei Problemen gegenüber.
Zum einen muss er verhindern, dass der Militär-Bürokratie-Apparat Organon den Planeten oder wenigstens die bewohnten Regionen sprengt. Zum zweiten ist die Persönlichkeit seiner Androiden-Freundin Goal aufgrund einer missglückten Operation in drei Charaktere zersplittert, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Letzteres hat wohl mit den billigen Ramsch-Datasetten zu tun, die Rufus entgegen besseren Wissens statt der Qualitätsware erstanden hat - schließlich gab‘s einen Gratis-Lolli dazu!Ausstattung und Kopierschutz
Ausstattung und Kopierschutz
Wie schon der Vorgänger kommt auch Chaos auf Deponia für 30 Euro gut ausgestattet in die Läden. Neben der Spiel-DVD enthält die Box noch den wie immer hervorragenden Soundtrack auf CD und zusätzlich ein zweiseitiges Poster. Ebenfalls erfreulich: Chaos auf Deponia verzichtet auf jegliche Kopierschutzmaßnahmen.
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Die Handlung ist gegenüber dem Vorgänger deutlich komplexer und spannender geraten. So stehen wir nun mehr unter Druck, da Deponia bald gesprengt wird, und stacheln aktiv eine Revolte der Deponianer gegen den Organon an. Aber auch die Sorge um Goal und die Rivalität mit Rufus’ bösem Doppelgänger Cletus hält uns bei der Stange. Zudem erleben wir einige tiefgreifende Story-Wendungen, an deren Ende wir uns fragen müssen, wer nun der größte Egoist ist: Rufus, Cletus oder am Ende etwa Goal? Die Antwort gibt’s zwar erst mit dem finalen dritten Teil, da auch Chaos auf Deponia relativ offen endet, aber immerhin sind alle Fährten fürs große Finale nun gelegt. Überdies wirkt der Schluss des zweiten Teils deutlich runder und befriedigender als im Vorgänger – Daedalic hat aus seinen Fehlern gelernt.
Insgesamt ist auch der Umfang von Chaos auf Deponia gegenüber dem ersten Teil gewachsen, was vor allem am neuen Hauptschauplatz liegt: Beim Schwimmenden Schwarzmarkt handelt es sich um eine Stadt auf dem Meer (der Endzeit-Trash Waterworld lässt grüßen), deren Ausmaße die des Dörfchens Kuvaq aus dem ersten Teil weit übersteigen.
Wir erkunden sorgsam handgemalte Viertel wie die abgerissene Hafengegend, den lebendigen Marktplatz, das beschauliche Klein-Venedig oder die schnöselige Oberstadt, die wir nur nach gelungener Geruchsprobe betreten dürfen. Damit einher gehen mehr Charaktere, mehr Interaktionsmöglichkeiten und mehr Komplexität, kurz gesagt: ein mehr an Spielfreude.
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