Chinas geplante Gesetze für Online-Spiele zerbröseln die Aktien von Gaming-Giganten

Tencent und NetEase haben Milliarden an Aktienwert verloren, weil China neue Pläne für Online-Spiele bekannt gegeben hat. Darunter etwa ein Verbot von täglichen Belohnungen.

Genshin Impact und Co. wären von strikten neuen Gesetzen in China betroffen. Doch sie werden wohl nochmal abgeschwächt. Genshin Impact und Co. wären von strikten neuen Gesetzen in China betroffen. Doch sie werden wohl nochmal abgeschwächt.

Update vom 3. Januar 2024: Nachdem neu vorgestellte Gesetze für Online-Spiele dafür sorgten dass die Aktienkurse chinesischer Gaming-Giganten abstürzten, wurde eine dafür verantwortliche Person ihres Amtes enthoben. Laut Reuters handelt es sich dabei um den CCP-Politiker Feng Shixin. Er sei Vorstehender bei der Publicity-Abteilung der chinesischen Regierungspartei gewesen.

Originalmeldung: Paukenschlag für Gaming-Giganten wie Tencent, die vor allem auf den chinesischen Markt angewiesen sind: Neue Gesetzesentwürfe für Online-Spiele haben zu einem drastischen Absturz der Aktien gesorgt. Laut den vorgestellten Vorschlägen würden zum Beispiel Belohnungen fürs tägliche Einloggen verboten.

Nach den eingebrochenen Aktienkursen scheint die chinesische Regierung nun eine Entschärfung in Betracht zu ziehen. Wir erklären, worum genau es geht.

Das steht in den Entwürfen

Service-Games dürften ihre Nutzer nach den neuen Regeln nicht mehr für regelmäßiges Einloggen belohnen. Zum Beispiel dürfte es keine täglichen Belohnungen mehr geben, auch keine Rewards, wenn man sich eine bestimmte Anzahl von Tagen hintereinander einloggt. 

Außerdem würde der Ingame-Handel eingeschränkt werden, Minderjährigen dürften etwa keine zufallsbasierten Kaufoptionen wie Lootboxen angeboten werden. Auch Auktionshäuser für Spiel-Items wären nicht mehr erlaubt. Das hätte für einige Spiele drastische Konsequenzen, sie müssten stark überarbeitet werden - was sich wiederum auch außerhalb Chinas bemerkbar machen dürfte.

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Im Gegenzug würden neue Spiele nun innerhalb von sechzig Tagen von den zuständigen Stellen bewertet und über ihre Zulassung entschieden werden.

Drastische Auswirkungen für Firmen

Nach der Bekanntgabe fielen die Aktienkurse der beiden größten chinesischen Gaming-Giganten: Bei Tencent um bis zu 16 Prozent, bei NetEase sogar bis zu 24 Prozent. Auch das Gaming-affine soziale Netzwerk Bilibili verzeichnete fallende Aktienkurse. Das entspricht zusammen etwa einem verlorenen Marktwert von 80 Milliarden US-Dollar.

Offenbar zogen sich einige Investoren aus Sorge um die Zukunft des Marktes zurück. China hat bereits in der jüngeren Vergangenheit Maßnahmen gegen Spielsucht erlassen und teilweise etwa die Spielzeit für Minderjährige beschränkt

Doch es wird wohl einen Rückzieher geben: Wie unter anderem Aljazeera berichtet, könnten die offiziellen Richtlinien nach dem Marktschock wieder gelockert werden. In einem Statement über das staatliche Presseportal hieß es von der zuständigen chinesischen Behörde, man werde das Feedback aus der Industrie genau betrachten und gegebenenfalls noch einmal an den Gesetzen arbeiten.

Würdet ihr strengere Regeln für Online-Spiele begrüßen, wie sie die chinesischen Behörden vorgeschlagen haben? Oder empfindet ihr solche Eingriffe als überzogen, auch wenn sie unter dem Argument des Kinderschutzes und der Suchtprävention veröffentlicht werden? Ein komplexes Thema, zu dem wir gern eure sachliche Meinung hören.

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