Siderodromophobie. So nennt man in Fachkreisen die panische Angst vor Zügen. Ihr seid nicht betroffen? Keine Sorge, das kann ich ändern. Gehört ihr stattdessen vielleicht in den erlauchten Kreis der Arachnophobiker, der sechsthäufigsten Phobie der Menschen? Auch nicht? Na dann kombinieren wir doch einfach mal beides miteinander und erschaffen eine ganz neue Angst. Ich nenne sie Charliophobie - die Angst vor Charles.
Als uns letztes Jahr der Trailer zum Survival-Horrorspiel Choo-Choo-Charles in die Hände fiel, hatte die GameStar-Redaktion nur einen einzigen, gemeinsamen Wunsch: »Ich wünschte, ich hätte das nie gesehen.«
In Choo-Choo-Charles verfolgt mich ein Zug auf Spinnenbeinen und mit einem Gesicht, das ich in einer halbwachen Nacht herbeihalluziniere, wenn ich mal wieder die Grippe habe. Verfolgt, wie im Präsens, denn seit ich den Trailer damals sah, hat mich Charles nicht mehr losgelassen.
Was zur Hölle ist das?
Offensichtlich wurde die Figur Charles hier inspiriert von Stephen Kings Charlie the Choo-Choo aus dem Universum von Der Dunkle Turm. Naja, oder natürlich von den diversen »Thomas die kleine Lokomotive«-Mods für Resident Evil und Co. Vielleicht auch eine gefährliche Mischung aus beidem.
Auch, wenn es schwer zu glauben ist, aber hinter diesem Wahnsinn steckt auch ein reales Spiel - also ihr wisst schon. Mit Gameplay und so weiter. Und genau dieses Gameplay gab es nach dem ersten Trailer nun endlich im Rahmen des Day of the Devs zum Summer Game Fest zu sehen. Wenn ihr euch das wirklich angucken wollt, bitte. Ich bin nicht eure Mum. Aber der Frieden, Charles nie in Aktion gesehen zu haben, kehrt nie wieder zurück.
Aus diesem Gameplay-Video lässt sich nun also auch erahnen, ob Choo-Choo-Charles mehr sein kann als ein kurioses Phänomen. Denn darin stecken auch echte Survival-Mechaniken.
Ich fahre mit einem Zug (ohne Spinnenbeine selbstredend) von A nach B, kann diesen Zug aufwerten und actiongeladen und panisch auf den auf mich zukrabbelnden Charles schießen. Ich kann den Zug aber auch verlassen (auch, wenn sich dieses Bedürfnis in Grenzen hält) und etwa mit Bewohnern des mysteriösen Dorfes sprechen, in denen Charles sein Unwesen treibt. Wie sein Auftauchen in der Story erklärt wird ... darauf bin ich wirklich gespannt.
Das Endziel: Meinen Zug zur unzerstörbaren Kampfmaschine aufrüsten und Charles zu einem finalen Kampf auf Leben und Tod herausfordern.
Klar, Choo-Choo Charles ist kein Horrorspiel der oberen Liga, wie etwa das ebenfalls beim Summer Game Fest gezeigte Callisto Protocol. Aber es versetzt mich zurück in die nostalgische Zeit von Slenderman und Co. - und bringt sogar noch recht atmosphärische Survivalmechaniken mit. Den Zug zu verlassen und in düstere Minen abzusteigen, um dort nach wichtigen Aufrüstungsteilen zu suchen, stelle mich mir ziemlich spannend vor. Für eine Runde mit Kollegen und Pizza dürfte Choo-Choo Charles auf jeden Fall genau das Richtige sein.
Das Studio hinter Choo-Choo Charles ist Two Star Games. Die brachten zuvor die Horrorspiele My Friend is Raven, Night in Riverager und My Beautiful Paper Smile und das postapokalyptische Adventure Cloud Climber auf Steam heraus. Alle erfreuen sich sehr positiven Bewertungen und alle sind kostenlos spielbar. Choo-Choo Charles soll wiederum im Laufe des Jahres 2022 auf PC und Konsolen krabbeln. Naja. Lass dir ruhig Zeit, Charles. Lass dir ruhig Zeit.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.