Hinweis: Civilization 5 ist inzwischen in der Civilization 5 Collection mit beiden Addons erhältlich. Dieser Artikel bezieht sich auf die Gesamtversion. Den Original-Test von Civilization 5 lesen Sie hier.
Montezuma hat gerade die Irokesen rasiert, Caesar verbreitet den Konfuzianismus in Wien, und auf dem Nachbarkontinent hätte man Attila besser nie von der Erfindung des Schießpulvers erzählt. Unterdessen tapeziert Ramses seine einsame Insel mit Weltwundern, während Gandhi Vatikanstadt vom Islam überzeugt.
Der ganz normale Civilization-Wahnsinn also - und höchste Eisenbahn für eine englische Intervention, denn in Gestalt der armen Elizabeth liegen wir abgeschlagen auf dem letzten Platz und konnten uns überhaupt nur deshalb in die Renaissance retten, weil wir das anstürmende Atzteken-Heer mit goldenen Argumenten davon überzeugten, dass Irokesenland doch auch ganz schön sei.
Die erkaufte Zeit hat Elizabeth übrigens mit dem Erforschen der Navigation verbracht. Und deshalb tuckern in diesem Augenblick sechs kleine Linienschiffe aus dem Hafen von London und nehmen Kurs auf Technotitlan. Zufällig liegt Ägypten beinahe auf dem Weg. Dort könnte kann man ja anstandshalber mal vorbeischneien, wenn einem der Ramses schon so viele Wunder baut …
Gandhi dreht am Rad
Sechs Stunden später: Elizabeth will gerade Attila rasieren, als Gandhi eine Atomrakete über York zündet - und gleich darauf welche über London, Technotitlan, Norwich und Theben.
Als die englische Flotte ihren Kurs in Richtung Neu Delhi korrigiert, haut die dicke Österreicherin im Raumschiff ab und gewinnt das Spiel. Schon wieder dieser verdammte Gandhi, denkt Elisabeth und nimmt sich felsenfest vor, den Inder nie wieder ins Atomzeitalter zu lassen - wenn der einen roten Knopf sieht, gehen regelmäßig die Gäule mit ihm durch.
Aber die Linienschiffe waren wirklich fantastisch. Wenn man die beim nächsten Mal ein bisschen früher erforschen würde … und der Wahnsinn beginnt erneut.
Deutschland kriegt die Hanse
Mit seinen beiden Addons Gods & Kings und Brave New World sowie dem Ende Oktober veröffentlichten Herbst-Update, das unter anderem die KI verbessert und aus den Deutschen eine schlagkräftige, weil durch das neue Hanse-Gebäude auch wirtschaftlich kompetente Nation macht, ist Civilization 5 eine so großartige Fundgrube von tollen Geschichten, dass wir dem Gesamtpaket mit der Complete-Version gerne einen Kontrollbesuch abstatten - und ihm bei dieser Gelegenheit gleich den inzwischen redlich verdienten Platin-Award verleihen.
Das ist drin
Hauptspiel
Addon Gods & Kings
Addon Brave New World
43 Zivilisationen (inklusive DLC-Zivilisationen)
4 Szenario-Pakete (insgesamt 11 Szenarios)
5 Map-Pakete (insgesamt 45 Kartentypen)
Technologiebaum-Poster
Soundtrack (als Download)
Man müsste in der Rundenstrategie-Geschichte lange zurückdenken - zu Master of Magic mit seinen unterschiedlichen Fantasy-Rassen vielleicht - um einen anderen Genre-Vertreter zu finden, der komplexe Mechaniken so perfekt mit einzigartigen Fraktionen verbindet, dass bei jeder Partie ein eigener Mikrokosmos entsteht, über den man stundenlang aufgeregt fachsimpeln könnte. In dieses Civilization kann man problemlos 300 Stunden versenken und immer noch neue Nuancen, neue Taktiken, neue Details entdecken, zumal sich sämtliche Zivilisationen tatsächlich anders spielen, wenn man ihre individuellen Eigenschaften, Gebäude und Einheiten korrekt einsetzt.
Bei Montezuma scheint die Sonne
Die Azteken beispielsweise sind nicht nur ideale Kriegstreiber, weil sich ihre antike Spezialeinheit (die sogenannten Jaguarkrieger, die in Wäldern doppelte Bewegung genießen und sich beim Vernichten eines Gegners heilen) im Spielverlauf zu beängstigenden Schützen upgraden lassen, da die Boni beim Upgrade nicht verloren gehen - sie opfern nebenbei auch noch dem Huitzilopochtli und erhalten für jeden getöteten Feind wertvolle Kulturpunkte.
Der Huitzilopochtli ist übrigens der Kriegs- und Sonnengott der Azteken, aber »Kriegs- und Sonnengott der Azteken« klingt längst nicht so imposant wie Huitzilopochtli. Als Montezuma sind wir also ständig auf der Suche nach neuen »Freiwilligen« für den aztekischen Opferalter; gerne auch in Form der sonst so lästigen Barbaren, die mit hübscher Regelmäßigkeit in unser Reich einfallen. Für alle anderen Völker sind diese Typen eine Landplage; für die Azteken sind sie ein Kulturregen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.