Civilization 6 - 150 Runden im Strategenparadies

Wir haben die ersten 150 Runden von Civilization 6 gespielt und sind enorm angetan: Das Rundenstrategiespiel macht schon jetzt einen durchdachten, fesselnden und anspruchsvollen Eindruck.

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Unsere erste Lektion aus 150 Runden Civilization 6: Wie bei so vielen Dingen kann es sich auch bei Rundenstrategiespielen rächen, sie nach dem Äußeren zu beurteilen. Civ 6 kommt mit seiner neuen Comicgrafik täuschend freundlich daher, geradezu liebenswert - dahinter tickt aber ein Spiel für teuflische Halsabschneider. An jeder Ecke ist es darauf ausgelegt, uns mehr Möglichkeiten zu geben, unseren Konkurrenten durch geschickte Schachzüge eins auszuwischen.

Und überhaupt mehr geschickte Schachzüge zu fahren, weil es so viele neue Entscheidungen zu bedenken gibt. Kurz: Nach allem, was wir bislang gespielt werden, könnte hier ein fantastisches Strategiespiel auf uns zukommen.

Plus-Report: Die Geschichte der Rundenstrategie

Preview-Video in Arbeit
Wir arbeiten gerade an einem Vorschau-Video zu Civilization 6 mit Spielszenen aus dem Anspiel-Event. Das wird in Kürze in den Artikel eingebunden.

Teile und herrsche

Den neuen Städtebau kennen wir zwar schon, er spielt sich aber bei unserer 150-Runden-Vorschaupartie genauso spannend wie erhofft. Während sich unser Reich aus der Steinzeit in die Zivilisation hievt, breiten sich auch unsere Metropolen aus. Statt einfach das eine Stadt-Hexfeld mit immer weiteren Gebäuden aufzurüsten, stampfen wir Distrikte aus dem Boden, die jeweils eigene Felder bedecken.

In Paris haben wir einen Marktdistrikt, einen Forschungscampus und ein Weltwunder errichtet, die jetzt alle eigene Plätze einnehmen. In Paris haben wir einen Marktdistrikt, einen Forschungscampus und ein Weltwunder errichtet, die jetzt alle eigene Plätze einnehmen.

Und welche das sind, will wohl überlegt sein. Ein Handelsdistrikt wirft mehr ab, wenn er an einen Fluss grenzt, ein Industriebezirk freut sich über Minen oder Steinbrüche in der Nähe - ja, diese normalen Terrainverbesserungen gibt's ebenfalls weiterhin!

Obendrauf brauchen Weltwunder jetzt auch einen eigenen Bauplatz. Und auch hier ist nicht jeder gleich tauglich. Die Pyramiden lassen sich nicht in Eis und Schnee bauen, weiß doch jeder, dass die in der Wüste stehen! Aus jedem Hexfeld unserer Stadt das Bestmögliche herauszuholen, wird damit zu einem enorm interessanten Puzzle, wir knobeln über jedem Bauprojekt. Sehr schön!

Alles eine Frage des Distrikts

Die Distrikte sind keine in sich geschlossene Neuerung. Civilization 6 verzahnt sie geschickt mit allen erdenklichen anderen Spielmechaniken. Ein Beispiel: die Spionage. Hat sich ein Spion mal in einer feindlichen Stadt eingenistet, hängen seine verfügbaren Aufträge von den dort gebauten Bezirken ab. Aus einem Forschungscampus mopsen wir Technologien, in Industriedistrikten sabotieren wir die Produktion. Dabei leveln unsere Spione auf und wir können sie auf bestimmte Missionstypen spezialisieren.

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Weil wir im Laufe einer ganzen Partie nur fünf bis sechs Spione freischalten können werden, bedeutet das auch hier wieder knifflige Entscheidungen. Unsere Schnüffler sollen Charaktere sein, die uns richtig ans Herz wachsen. Deswegen dürfen wir ihnen eigene Namen geben - und gerät einer mal in feindliche Gefangenschaft, tauschen wir ihn kurzerhand gegen einen gefangenen feindlichen Spion aus. Chefentwickler Ed Beach will »ein Gefühl wie im kalten Krieg« vermitteln und ist auf dem besten Weg dazu.

Genie ist eine begrenzte Ressource

Noch eine Spielmechanik, für die Distrikte unverzichtbar sind - und mit der wir den feindlichen Spielern so richtig eins reinwürgen können - sind die großen Persönlichkeiten. Die produzieren wir in Civilization 6 nicht mehr einfach in Ruhe vor uns hin. Nein, wir wetteifern jetzt mit den anderen Spielern um sie! Im Menü der großen Persönlichkeiten wird für jeden Personentyp wie etwa den großen General oder den großen Wissenschaftler eine berühmte Persönlichkeit der Geschichte angezeigt, die wir als nächstes auf unsere Seite ziehen können.

Alle Fraktionen wetteifern nun um die in diesem Menü ausgeschriebenen großen Persönlichkeiten, statt sie unabhängig voneinander zu produzieren. Alle Fraktionen wetteifern nun um die in diesem Menü ausgeschriebenen großen Persönlichkeiten, statt sie unabhängig voneinander zu produzieren.

Dazu sind Distrikte unverzichtbar. Ein Forschungscampus spuckt etwa Punkte für den großen Wissenschaftler aus. Der Clou an der Sache: Alle Spieler arbeiten auf die gleiche Persönlichkeit hin. Wer als erstes genügend Punkte anhäuft (oder Goldkosten zahlt, die sinken, je mehr Punkte wir haben), reißt sich den Maestro unter den Nagel und alle anderen gehen leer aus. Zwar behalten sie einen Teil ihrer Punkte und haben damit einen Vorsprung auf den nächsten Wissenschaftler, aber irgendwann sind die großen Persönlichkeiten schlichtweg aufgebraucht.

Aus der Ferne mähen wir eine Bande Barbaren nieder. Aus der Ferne mähen wir eine Bande Barbaren nieder.

So kann ein packendes Wettrüsten entstehen. Trotzdem dürfte es sich manchmal lohnen, die aktuell ausgeschriebene Person auszusitzen und auf die nächste zu sparen. Zwar mögen alle Berühmtheiten einer Gattung im Großen und Ganzen ähnlich funktionieren, aber sie haben doch eigene Spezialgebiete. Was würde etwa der große General Dschingis Khan mit Infanterie anfangen? Der Mongolenfürst galoppiert am liebsten mit einer Horde Kavallerie durchs Land. Und wenn das nicht Teil unserer Strategie ist, haben wir für ihn wenig Verwendung.

Grob bleiben die großen Persönlichkeiten aber ihrer klassischen Funktion treu. Generäle führen Truppen, Künstler schaffen große Werke zum Ruhme unserer Zivilisation, Wissenschaftler treiben die Forschung voran und so weiter. Die meisten Persönlichkeiten haben eine mächtige, einmalige Fähigkeit, die uns einen dicken Vorteil verschafft und die Person dabei verbraucht. Das neue Rekrutierungssystem bringt aber ordentlich Würze und eine gesunde Dosis Konkurrenzdruck ins System - eine sehr gelungene Verbesserung.

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