Wir haben uns am ersten Beta-Wochenende von CoD Modern Warfare 2 für euch ins Gefecht gestürzt und den Multiplayer erstmals selbst ausprobiert. Eins unserer Matches könnt ihr oben in voller Länge und ohne Kommentar anschauen!
Obwohl es für ein Urteil natürlich noch zu früh ist, haben wir sieben wichtige Punkte aufgelistet, die uns sofort aufgefallen sind. Was ist euer Eindruck von der Beta? Schreibt uns eure Erfahrungen, Sorgen und positiven Erlebnisse in die Kommentare unter dem Artikel.
1. Der Sound ist fantastisch (und taktisch!)
Akustisch waren sowohl Vanguard als auch Modern Warfare von 2019 richtig stark, Modern Warfare 2 legt aber 2022 nochmal eine ganz ordentliche Schippe drauf. Das liegt an der Sound-Engine, die Infinity Ward von Grund auf neu entwickelt hat und die man von der ersten Beta-Sekunde an merkt: Schüsse und Nachladegeräusche klingen satt und extrem realistisch, die Explosionen haben Bass und Wucht.
Noch stärker ins Gewicht fallen aber die Schrittgeräusche: Endlich können wir nur anhand der Geräusche erkennen, ob sich jemand vor, hinter, über oder unter uns befindet. Sprinten Gegner zum Beispiel im Stockwerk über uns wie wild herum, können wir sie erstaunlich präzise an ihren Schritten orten.
Das macht uns generell weniger abhängig von der Minimap oder anderen UI-Elementen und macht Zuhören zu einem neuen taktischen Werkzeug in unserem Arsenal. Wer regelmäßig aufmerksam lauscht, kann sich wie in Hunt Showdown oder Rainbow Six Siege einen Vorteil verschaffen.
2. Das 6vs6 Map-Design ist viel besser
Bisher konnten wir die drei 6vs6-Karten Farm18, Breenberg Hotel und Mercado Las Almas ausgiebig testen – und sie überzeugen bisher durch die Bank allesamt. Infinity Ward findet hier endlich einen sehr guten Mittelweg zwischen dem klassischen und klar lesbaren (aber oft langweiligem) 3-Lane-Design von früher und der Komplexität und fast schon labyrinthartiger Verschachtelung von Modern Warfare 2019.
Nach nur wenigen Beta-Runden haben wir eine gute Vorstellung vom Layout der Maps, trotzdem gibt es noch hier und da Abkürzungen oder andere Feinheiten zu entdecken. Der Spielfluss steht aber klar im Vordergrund: Die Laufwege sind klar, Deckung ist sinnvoll gesetzt.
Dazu kommt die optische Abwechslung: Maps haben kräftige und markante Farben, ohne dabei zu bunt oder übertrieben zu wirken, der grau-braune Matsch des Vorgängers bekommt endlich mehr Charakter.
3. Die neuen Spielmodi sind total spannend
In der Beta von Modern Warfare 2 haben wir bisher die beiden neuen Varianten Knockout und Prisoner Rescue gespielt – und beide haben uns positiv überrascht! Denn beide bieten einen sehr angenehmen Tempowechsel im Vergleich zum schnellen Run&Gun bei Domination, Team Deathmatch & Co. und schalten bewusst einen Gang zurück. Beide Modi sind um Missionsziele herum aufgebaut und verzichten auf automatische Respawns. Wer stirbt ist raus – es sei denn, unsere Teamkollegen eilen uns zur Hilfe und stellen uns wieder auf die Beine.
So entsteht ein spannendes Wettrennen: Soll ich lieber meinem Kameraden aufhelfen oder diese beiden toten Gegner bewachen? Sollten wir die Giesel sichern oder lieber am Extraktionspunkt auf die Befreier lauern?
Plötzlich wirft CoD hier strategische Fragen auf, die wir sonst eher in Rainbow Six oder Counter-Strike verortet hätten. Natürlich wird MW2 dadurch in keiner Weise zu einem waschechten Taktik-Shooter, trotzdem funktioniert das Rezept erstaunlich gut und bereichert das Repertoire an Modi immens. Hier seht ihr, wie wir uns in einer unserer ersten Runden Geiselbefreiung schlagen:
4. Das neue Perk-System ist unnötig kompliziert
Perks, also die passiven Boni auf eurer Spielfigur im Multiplayer von CoD, wurden mit MW2 komplett überarbeitet. Und der Beta nach zu urteilen, nicht unbedingt zum Guten! Wie das neue System funktioniert, könnt ihr im Detail in unserem Überblick aller Perks und Streaks in Modern Warfare 2 nachlesen.
So viel sei hier gesagt: Dass der dritte (Bonus Perk) und vierte (Ultimate Perk) sich erst über Zeit im Matchverlauf aktivieren, fühlt sich sperrig und falsch an. Denn so bleiben essenzielle Upgrades wie Ghost zu Beginn einer Runde gesperrt, wodurch wir einer frühen UAV-Drohne schutzlos und ohne jedes Gegenmittel ausgeliefert sind.
Zudem ist das System verwirrend, weil man im Eifer des Gefechts schnell vergisst, welche Perks gerade eigentlich aktiv sind und welche nicht. So habe ich zum Beispiel den Fast-Hands-Perk für flottere Reloads im Gepäck, der aber erst nach zwei Dritteln des Matches anspringt und wirklich meine Nachladezeit verringert – bis ich mich auf das neue Timing umgestellt habe, ist die Runde dann schon wieder fast vorbei. Weiterer Nachteil: Steigen wir in eine laufende Runde ein, haben wir automatisch einen Nachteil, weil alle anderen längst mit ihren vollen Perks rumrennen, während wir noch aufladen müssen.
5. Der Gunsmith 2.0 reduziert Grind
Das Aufleveln der Waffen fühlt sich schon in der Beta sehr befriedigend an und reduziert den Grind bei neuen Waffenmodellen deutlich. Der Grund dafür ist ganz simpel: Haben wir beispielsweise die M4 genug gespielt um die M16 freizuschalten, werden haufenweise Attachments der M4 direkt übernommen – weil beide Waffen zur selben Familie gehören. Mehr dazu lest ihr hier:
Wir müssen also nicht bei jeder Knarre wie bisher jedes Mal mühsam bei null anfangen, sondern haben schon nach kurzer Zeit eine solide Sammlung an Griffen, Visieren & Co. am Start, die wir überall anschrauben dürfen. Das macht das Ausprobieren von und Experimentieren mit den Waffen deutlich angenehmer als in vorherigen CoD-Teilen.
6. Scorestreaks & Killstreaks funktionieren zusammen
Modern Warfare 2 beantwortet die ewige CoD-Frage Killstreaks oder Scorestreaks?
mit einem unironisch beherzten Ja!
und trifft damit voll ins Schwarze. Die Beta zeigt bereits sehr gut, wie das aussieht: Im Menü wählen wir ganz simpel per Tastendruck aus, ob wir die mächtigen Belohnungen wie Raketenangriffe oder Luftschläge entweder für Killserien oder für Punkte kassieren wollen, die wir beim absolvieren von Missionszielen erhalten.
Wer also gern auf den Teamsieg hinspielt und nicht ganz so viel Zielwasser im Blut hat, kann sich trotzdem mit etwas Geschick eine Kampfhubschrauber zu Hilfe rufen. Zugleich bleibt das klassische System für all diejenigen erhalten, die gern auf Jagd nach neuen Abschussrekorden gehen.
Und der Kompromiss geht auf: In der Beta funktionieren beide Systeme etwa gleich gut. CoD MW2 öffnet sich dadurch deutlich mehr Spielstilen und überlässt uns Spielern endlich die volle Kontrolle darüber, wie wir Streaks verdienen wollen.
7. Die TTK ist etwas zu schnell
MW2 ähnelt Modern Warfare von 2019 ist vielerlei Hinsicht und das ist per se natürlich keine Überraschung. Auch die sehr kurze TTK ist wieder zurück – man stirbt also nach nur wenigen Treffern und Shootouts sind in der Regel nach wenigen Augenblicken entschieden. In der Beta von MW2 fühlt sich die TTK teilweise aber noch etwas zu schnell an, oft hatten wir das Gefühl nur einmal getroffen worden zu sein und unsere Spielfigur landete direkt mit dem Gesicht im Gras.
Die Killcam gibt in solchen Fällen zwar Entwarnung: Der Gegner hat uns mindestens mit drei Kugeln getroffen. Aber trotzdem bleibt ein Gefühl der Hilflosigkeit zurück – oft haben wir einfach keine Chance auf Gegenwehr in MW2.
Eine minimale Anpassung der Time to Kill könnte womöglich schon ausreichen, um solche als unfair empfundenen Situationen etwas zu entschärfen. Bei aller Kritik müssen wir aber auch festhalten, dass Modern Warfare 2 in Sachen Waffenverhalten grundsätzlich die Rezeptur seines Vorgängers verbessert. Und dort war das Gunplay ja schon erst Sahne.
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