5 Verbesserungen, die CoD Modern Warfare 3 jetzt dringend braucht

CoD MW3 hat klar Stärken, aber auch einige größere Baustellen. Wir analysieren, welche davon Sledgehammer in kommenden Updates zuerst angehen sollte.

Schon Rey Skywalker hat es in Star Wars 8 sehr treffend formuliert, als sie wahrscheinlich die Reaktionen vieler Fans an den Kinokassen im Kopf vorhergesehen hat: Wie sollen wir uns davon erholen? Und tatsächlich: Manche Kinder sind schlicht in den Brunnen gefallen und kommen dort auch nicht mehr raus. Egal, wie viel jemand pinselt, brettert, bohrt und frisiert: Aus der Kampagne von Call of Duty Modern Warfare 3 wird zum Beispiel definitiv keine Primadonna mehr.

Aber deshalb ist ja nicht gleichzeitig überall Schicht im Schacht. Gerade der Multiplayer von MW3 bietet schon zum Release ein tolles Fundament, auf dem Sledgehammer Games in den nächsten Monaten aufbauen kann und muss, um aus Modern Warfare 3 ein herausragend gutes Spiel zu machen.

Die Devs haben in den Wochen nach Release bereits einige wichtige Dinge gefixt, aber viele Baustellen verbleiben. Deshalb rede ich heute mal über die fünf wichtigsten Bereiche, in denen sich MW3 in den nächsten Wochen dringend verbessern muss.

Und ja, da klammere ich natürlich neue Maps und Modi wie Warzone aus. Dass die kommen sollen beziehungsweise werde, ist eh klar, dafür braucht ihr mich nicht.

Nummer 1: Fixt den Zombie-Modus

Der Zombie-Modus von MW3 reißt weder Bäume, noch Arme aus, bietet aber eine ziemlich launige Feierabendunterhaltung - besonders im Koop. Hier schlägt er in eine ähnliche Kerbe wie DMZ im letzten CoD, gäbe es da nicht einen signifikanten Unterschied: Herausforderungen werden für jeden Spieler einzeln getrackt!

In DMZ konnten wir uns als Team Vorfeld sagen Hey, lasst alle diese Challenge mit 'Töte 25 Gegner im Liegen' auswählen und dann musste jede und jeder von uns bloß acht oder neun Feinden die Rummel rasieren, um die Herausforderung abzuschließen.

Wie CoD sich mit Modern Warfare 3 selbst sabotiert Video starten 1:11:52 Wie CoD sich mit Modern Warfare 3 selbst sabotiert

In Zombies wurde dieser Koop-Effekt aus welchen Gründen auch immer fast komplett entfernt. Wenn meine Kumpels und ich jetzt 25 Zombiehunde einfrieren und dann abschießen sollen, dann muss jede einzelne Person das separat erledigen. Der Aufwand pro Challenge verdreifacht sich also, wenn wir zusammen zocken. Kein Wunder, dass so viele Solos im Zombie-Modus rumlaufen.

Und sind wir mal ehrlich: Dafür gibt es keinen logischen Grund, außer die Spielzeit von Zombies noch zu strecken. Dabei besteht der Modus ohnehin schon aus endlos viel Grind. Bitte bringt die Mechanik aus DMZ zurück. Bitte, bitte.

Nummer 2: Fixt das Menü

Schon bei MW2 haben die Leute reihenweise gelästert, dass die Menüs fast genauso aussehen wie beim Streaming-Dienst Hulu. Große Kacheln, die die Navigation völlig überfrachten, nur damit das sogenannte Call of Duty HQ aussieht wie eine reichhaltige Spielwiese. Und was macht Modern Warfare 3? Übernimmt das System einfach eins zu eins.

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Ich bin mir sicher, dieses ganze HQ-Konzept klang auf dem Papier mal super: Die Leute starten einen Launcher und wählen sich dort ihre eigene CoD-Erfahrung. In der Praxis scheitert der Plan aber an zwei Hürden:

  1. Für alles, was nicht Multiplayer oder Zombies ist, wird dann im Hintergrund ja doch wieder die Anwendung geschlossen. Warzone, MW2, die Kampagne.
  2. Der Multiplayer selbst ist gar nicht so umfangreich, dass er dieses Kachelformat bräuchte. MW2 startete damals ziemlich aufgeblasen mit Third-Person-Modus und Co., MW3 konzentriert sich hier auf ein paar wesentlichere Säulen: Quickplay, Hardcore und noch ein paar andere.

Und selbst wenn es mehr wären: Was ist denn so schlimm an einem guten, alten Listenmenü? Alles auf einen Blick, ohne dass ich minutenlang in Untermenüs rumstochern muss, um meine Challenges zu checken oder die Weeklys zu finden. Die Lektion, die Sledgehammer bei der Kampagne falsch angewendet hat, wäre hier perfekt: Manchmal ist weniger mehr.

Nummer 3: Fixt das skillbasierte Matchmaking

Es gibt in der CoD-Community keinen größeren Streitpunkt als das skillbasierte Matchmaking, das sogenannte SBMM, wobei es gar nicht so leicht ist, da des Pudels Kern zu finden. Denn prinzipiell spricht ja gar nichts dagegen, durch Matchmaking-Algorithmen für ein ausgeglichenes und faires Miteinander zu sorgen. Profis spielen gegen Profis, Neulingen schlackern derweil nicht panisch die Ohrläppchen.

Problem an der Sache: Das Matchmaking in Modern Warfare 3 ist zu starr. Ich schwitze in absolut jedem Match gleich. Und bevor jetzt wieder jemand reflexartig schreibt Beschwert sich der Typ gerade darüber, dass er sich in jedem Match anstrengen muss?: Nein, darum geht's nicht.

Ein Multiplayer lebt davon, dass sich die Partien abwechslungsreich anfühlen. In einem Match bekomme ich volles Pfund aufs Maul, im nächsten erringe ich mit allerletzter Kraft den Sieg und im dritten verdiene ich mir durch 12 Kills in Folge einen Hubschrauber, der Feuer regnen lässt. Ein guter Multiplayer sorgt für Erinnerungen - und genau das passiert in MW3 fast gar nicht, weil sich jede Runde anfühlt wie die davor.

Klar, die Maps wechseln durch, aber ein Multiplayer-Spiel zocke ich Dutzende Stunden, da kannst du mit Karten alleine nicht genug Abwechslung erzeugen. Besonders dann, wenn die Devs einige Maps für bestimmte Modi sperren müssen. Apropos ...

Nummer 4: Fixt die Spawns

Modern Warfare 3 hat immer noch kaputte Spawns. Dessen sind sich die Entwickler auch bewusst, schließlich mussten sie gewisse Karten in bestimmten Modi abschalten, weil Teams sich dort in den jeweils gegnerischen Spawn spucken konnten. Selbst bei einigen noch immer verfügbaren Maps wie Rust in Hadcore ist das noch möglich.

Die Spawn-Rotationen waren schon im Vorgänger keine große Stärke und werden sicherlich auch in MW3 eine konstante Baustelle bleiben. Umso wichtiger, dass Sledgehammer Games hier schnell und entschlossen Hand anlegt.

Nummer 5: Fixt den Holzmenschen!

Ein weiterer großer Nachteil des skillbasierten Matchmakings: Erreicht ihr ein gewisses Niveau, landet ihr nur noch in Matches, in denen die Leute meta spielen. Heißt konkret: Sie nutzen jede mächtige Strategie, die das Spiel und die Community hergeben. Übermächtige Waffen, bestimmte Bewegungsmuster und ... Groot.

Gaia versetzt die Leute in Angst und Schrecken. Gaia versetzt die Leute in Angst und Schrecken.

Der Holzjunge beziehungsweise das Holzmädchen wird gerne auch mal Gaia oder Groot genannt, letztlich geht's immer um die gleiche Sache: Wer im Battle Pass der aktuellen Season diesen Skin freischaltet, erhält einen unfairen Vorteil. Der Holzmensch ist nämlich wegen seines Ast- und Wurzelkörpers halb durchsichtig und damit schlechter zu sehen.

Fast jeder CoD-Profi nutzt Gaia deshalb, um sich Vorteile zu erspielen. Und ein Großteil der Community macht es nach: Seit Monaten laufen auf allen Servern haufenweise Groot-Operatoren rum und das nervt gewaltig. So sehr, dass die Devs bereits Änderungen und sogar eine Abschaltung von Gaia versprochen haben, nur ... passiert das irgendwie nicht.

Vielleicht hält Activision hier als Publisher die Hand drüber, Groot nicht vor Ablauf der Season aus dem Spiel zu nehmen, weil er beziehungsweise sie ja ein essenzieller Grund ist, sich den Battle Pass zu besorgen. Über Activisions Gründe kann ich hier nur wild spekulieren.

So viel zu unseren Kritikpunkten. Wie schaut's bei euch aus? Was geht euch aktuell am meisten auf den Keks? Oder seid ihr eh glücklich, weil ihr als Holzgroot alle in Angst und Schrecken versetzt? Lasst es uns gerne unten in den Kommentaren wissen, vielleicht liest Activision ja mit und erfüllt euch alle eure Wünsche.

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