Streit um Warzone: Kleines Browserspiel droht Activision mit Klage

Bevor es Call of Duty: Warzone gab, wurde ein Browserspiel namens Warzone veröffentlicht. Die wollen nun gegen den Battle-Royale-Titel vorgehen.

Call of Duty: Warzone steckt gerade in einem Konflikt um den Markenschutz. Call of Duty: Warzone steckt gerade in einem Konflikt um den Markenschutz.

Wer heutzutage von Warzone spricht, wird höchstwahrscheinlich über den Battle-Royale-Ableger von Call of Duty reden. Doch das war nicht immer so. Denn bereits seit 2017 gibt es ein kleines Browserspiel von dem Entwickler Fizzer mit dem selben Namen. Und die befinden sich jetzt in einem Rechtsstreit mit Activision Blizzard, dem Publisher der Shooter-Reihe.

David gegen Goliath

Allerdings war es nicht Activision, die gegen den Betreiber von Warzone.com vorgingen, sondern umgekehrt. Warzone.com stellte der Firma hinter Call of Duty im Jahr 2020 eine Unterlassungserklärung zu, um deren Antrag auf einen Markenrechtseintrag zu widersprechen.

In dieser erklärten sie, dass es ihr Recht sei, Activision davon abzuhalten, den Namen »Warzone« zu nutzen und zudem Schadensersatz zu fordern, da die Verwendung ihre Rechte verletze. Immerhin erschien das Browserspiel bereits über zwei Jahre, bevor jemals von Call of Duty: Warzone die Rede war.

Argumentation von Warzone.com: Die Webseite erklärt, dass die Nutzung des selben Namens durch Call of Duty es nicht nur schwer mache, beide Titel auseinanderzuhalten, sondern zudem die Öffentlichkeit verwirre und täusche.

Stellungnahme von Activision: Wie Activision Blizzard mitteilt, stellten diese ihren Antrag, um sich den Namen »Warzone« im Bereich herunterladbare Videospiele und Unterhaltung schützen zu lassen, bereits im Juni 2020. Der Betreiber des Browserspiels reichte seinen hingegen im Oktober des selben Jahres ein. Weiter erklären sie, dass es unmöglich sei, die beiden Spiele miteinander zu verwechseln:

"Call of Duty: Warzone könnte sich nicht mehr von dem Spiel der Verteidigung, einem Low-Budget-Brettspiel im Stil von Risiko, unterscheiden. Es ist undenkbar, dass irgendein Mitglied der Öffentlichkeit die beiden Spiele verwechseln könne oder denke, sie haben etwas miteinander zu tun."

Muss CoD: Warzone umbenannt werden?

Es bleibt abzuwarten, wie genau sich der Konflikt zwischen Fizzer und Activision entwickelt. In der Vergangenheit gerieten kleinere Studios häufiger in die Schusslinie großer Publisher, nur weil diese das selbe Wort in ihrem Titel verwendeten wie eine große Marke.

Das geschah etwa im Jahr 2017 bei Praey for the Gods, ehemals Prey for the Gods - einem Spiel im Stil von Shadow of the Colossus, das im April 2021 seine Early-Access-Phase verlassen soll. Bethesda sah sich gezwungen, gegen den Titel vorzugehen aus Angst, sie könnten ihr Markenrecht für Prey verlieren. Bevor der Fall vor Gericht behandelt wurde, entschied sich der Independent Entwickler jedoch dazu, sein Spiel aus eigenem Antrieb umzubenennen.

Es war ebenso Bethesda, die gegen Mohjang, den Entwickler von Minecraft, wegen deren Kartenspiel Scrolls vorgingen. Hier störte man sich an den Ähnlichkeiten zu The Elder Scrolls 5: Skyrim und erklärte, beide Titel hätten starke visuelle, audio und konzeptionelle Gemeinsamkeiten.

Mehr zu solchen Fällen und dem Copyright in Spielen beleuchten wir in unserem Plus-Report:

Während bisher jedoch meistens große Studios gegen kleinere vorgingen, um ihre Titel zu schützen, ist es diesmal andersrum. Warzone.com gibt es bereits länger als Call of Duty: Warzone. Gleichzeitig ließen sie sich ihren Namen nicht im Vorfeld schützen, sondern erst nach der Veröffentlichung des Battle-Royale-Spiels.

Wieso wird um simple Worte gekämpft?

Hinter dem Vorgehen großer Firmen gegen kleinere Studios wegen eines Namens steht eine Pflicht. Denn gemäß des Urheberrechts in den USA können die Inhaber ihren Anspruch auf eine Marke verlieren, wenn sie diese nicht aktiv schützen. Und dazu gehören auch Unterlassungserklärungen wegen der Verwendung eines Wortes.

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