Seite 2: Code Vein im Test: Dark Souls als JRPG

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Kein blasser Dunst

Die Gegnertypen wiederholen sich innerhalb eines Levels gerne, fallen insgesamt aber sehr kreativ aus. Die Verlorenen haben ihre menschliche Gestalt abgelegt und sind ganz unterschiedlich mutiert. Es gibt affenartige Geschöpfe, die sich an Vorsprüngen festkrallen und uns aus dem Hinterhalt abspringen, widerliche Schleimklumpen, die von der Decke fallen oder flinke Kämpfer, die sich zu uns teleportieren können. Auch bullige Riesen mit schweren Waffen dürfen natürlich nicht fehlen.

Viele Gegner in Code Vein bringen einen Trick mit. Dieser hier kann sich blitzschnell teleportieren. Viele Gegner in Code Vein bringen einen Trick mit. Dieser hier kann sich blitzschnell teleportieren.

Im Kampf schaltet man auf die Gegner auf, kann einen schwachen und einen starken Angriff ausführen. Letzterer kostet mehr Ausdauer. Die zugehörige Anzeige sollte man immer im Auge behalten. Ist die Leiste leer, braucht unser Charakter einen Moment, um sich zu erholen und ist dann schutzlos. Auch das richtige Timing beim Ausweichen ist entscheidend. Kontert oder block man geschickt, kann man den Gegner zudem aus dem Gleichgewicht bringen und zu Boden werfen. Das Kampfsystem ist damit ziemlich komplex und erfordert einiges an Übung.

Nehmen wir Schaden, dürfen wir uns über ein Item namens Regeneration heilen. Die Anzahl der verfügbaren Regenerationen und ihre Effizienz lassen sich mit der Zeit verstärken. Für jeden besiegten Gegner erhalten wir zudem sogenannten Dunst, mit dem wir unseren Charakter an Misteln aufleveln können. Dunst ist im Prinzip die Währung für alles in Code Vein. Wir können damit auch neue Talente erwerben, Items einkaufen oder Waffen und Rüstungen aufwerten. Sterben wir, verlieren wir unseren Dunst und müssen ihn vorm erneuten Ableben wieder einsammeln.

Misteln sind die sicheren Anker im Level. Hier können wir uns heilen und mit Hilfe von Dunst leveln und Talente erwerben. Misteln sind die sicheren Anker im Level. Hier können wir uns heilen und mit Hilfe von Dunst leveln und Talente erwerben.

Blutiger Spaß

Im Gegensatz zu Dark Souls wählen wir zu Spielbeginn keine Klasse, sondern erhalten regelmäßig neue Blutcodes. Die funktionieren wie Klassen aber lassen sich jederzeit wechseln. Es gibt zum Beispiel Krieger, Assassine, Zauberwirker, Berserker und viele mehr. Jede bringt eine eigene Spezialisierung mit, was Werte, Waffen und Talente angeht.

Neue Blutcodes erhalten wir im Rahmen der Story oder wenn wir Überreste in den Levels finden. Die schalten Erinnerungen der Träger und schließlich auch ihren Blutcode frei, wenn wir genug gesammelt haben. Wir spielen dafür einen kurzen Abschnitt in einer Traumwelt, in der wir meist an Standbildern vorbeigehen und Dialogen aus der Vergangenheit lauschen. Damit macht Code Vein die Sammelobjekte nicht nur auf erzählerischer Ebene, sondern auch spielerisch interessant.

Neue Blutcodes und Talente schalten wir frei, indem wir Erinnerungsfragmente von Charakteren finden. Neue Blutcodes und Talente schalten wir frei, indem wir Erinnerungsfragmente von Charakteren finden.

Je nach Blutcode sind manche Waffen, Blutschleier genannte Rüstungen oder Talente blockiert, während andere sich uns eröffnen. Berserker kämpfen beispielsweise mit schweren Waffen wie Äxten, Hammern oder Hellebarden und können auch Talente mit ihnen einsetzen, wie einen mächtigen Wirbelangriff. Dieser Blutcode fokussiert sich damit stark auf den Nahkampf.

Zauberwirker wiederum setzen zum Beispiel Feuergeschosse aus der Ferne als Talent ein und arbeiten am besten mit leichten Fernkampfwaffen wie Schusswaffen oder Schwertern und Speeren. Man kann bis zu acht Talente und zwei Waffen gleichzeitig ausrüsten und zwischen ihnen hin- und herwechseln. Talente kosten bei jedem Einsatz Ichor, das je nach Blutcode begrenzt ist und sich nur langsam oder per Item wieder auflädt. Deshalb sollte man die Spezialkräfte mit Bedacht einsetzen.

Jeder Blutcode bringt spezielle Talente mit. Als Zauberwirker sind wir auf den Fernkampf spezialisiert und verschießen Feuerbälle. Jeder Blutcode bringt spezielle Talente mit. Als Zauberwirker sind wir auf den Fernkampf spezialisiert und verschießen Feuerbälle.

Wer will kann hier richtig tief gehen und im Detail optimieren: Jeder Blutcode bringt eine Tabelle an Werten wie Schnitt- oder Schlagschaden, Elementarschaden, Elementarschutz und so weiter mit. Diese Effekte kann man in Kombination mit den richtigen Waffen und Blutschleiern (mit jeweils eigenen Effekten) ausreizen oder negieren. Beispielsweise verlangsamen schwere Waffen wie Hammer gerne. Die Verlangsamung lässt sich mithilfe von bestimmten Talenten oder Items aber wieder abschwächen.

Nicht alle Blutcodes und Waffen kamen uns beim Spielen aber gleich nützlich vor. Gerade mit schweren Waffen und passenden Blutcodes hat man es oft leichter, während Fernkampfwaffen meist schwächere Talente mitbringen. Deshalb haben wir uns trotz der vielfältigen Möglichkeiten beim Spielen selbst ein wenig eingeschränkt.

(Manchmal) knallhart

Entscheidend wird die Wahl des richtigen Blutcodes aber ohnehin fast nur bei den Bossen. Bei normalen Gegnern reicht es meist, regelmäßig zu leveln und damit den eigenen Schaden und die Lebensleiste hochzutreiben. Die meisten Bosse sind zwar fordernd, allerdings fehlt uns eine gewisse Lernkurve. Manche fallen im Vergleich sehr leicht aus, andere überraschend schwer.

Bosse haben in der Regel ein abgedrehtes Design, sind aber nicht alle gleich schwer. Diese Dame war zwar flink, aber mit gezielten Schlägen leicht festzusetzen. Bosse haben in der Regel ein abgedrehtes Design, sind aber nicht alle gleich schwer. Diese Dame war zwar flink, aber mit gezielten Schlägen leicht festzusetzen.

Beispielsweise müssen wir uns einmal gleich zwei Obermotzen stellen. Da sind eine flinke Speerkämpferin, die uns mit Eisangriffen zusetzt und ein bulliger Kanonentroll mit mächtigen Feuerbällen. Wir haben es mit schnellen und flächendeckenden Fernangriffen versucht, hatten aber trotzdem einige Schwierigkeiten, während wir den vorherigen Boss beim ersten Versuch ohne große Probleme mit ein bisschen Draufkloppen erledigt haben. An einigen Stellen fühlt sich Code Vein damit leichter an als Dark Souls, erinnert uns aber immer wieder daran, nicht zu leichtsinnig zu werden.

Kräfte und Design der Bosse fallen insgesamt aber schön originell und abwechslungsreich aus. Es gibt den ein oder anderen dunklen Ritter, aber auch einen riesigen Wolf-Mensch-Verschnitt oder eine groteske Schmetterlingsdame.

Für Einzelgänger und Koop-Fans

Man muss sich den Gefahren von Code Vein aber nicht allein stellen, sondern kann das auch im Koop tun. Entweder zusammen mit einem Mitspieler, oder mit der KI. Es ist jederzeit möglich einen der Gefährten in die Dungeons mitzunehmen. Das lohnt sich, weil unsere Mitstreiter den Feinden durchaus zusetzen können und sich in der Regel klug verhalten. Hinzu kommen gemeinsame Talente. Eines senkt zum Beispiel die Kosten für den Einsatz von Spezialkräften und stärkt sie, während parallel unsere Angriffskraft gesenkt wird.

Was Grafik und Texturen angeht, wirkt Code Vein veraltet, überzeugt aber trotzdem durch interessant gestaltete Level mit stimmungsvoller Beleuchtung. Was Grafik und Texturen angeht, wirkt Code Vein veraltet, überzeugt aber trotzdem durch interessant gestaltete Level mit stimmungsvoller Beleuchtung.

Per SOS-Signal kann man in Dungeons aber auch nach anderen Spielern suchen oder selbst Signale orten. Anschließend kann der jeweils andere dem Spiel des Signal-Senders mit seinem Charakter beitreten. Über ein Passwort geht das auch direkt mit Freunden. Entscheidend dafür ist, dass man ungefähr auf dem gleichen Stand ist. Man kann also nicht in ein Gebiet wechseln, das man noch nicht freigespielt hat.

Der Fortschritt wird außerdem nur für die Welt des Gastgebers gespeichert - im Zweifel muss man einen kniffligen Boss also zweimal erledigen. Dafür behält man Items und Dunst aus der anderen Welt. Wir haben uns beim Test auf den KI-Kumpanen beschränkt, weil wir auch so gut mit den meisten Bossen klargekommen sind. Man muss nicht zwangsläufig online spielen, um Spaß mit Code Vein zu haben.

Im Kampf muss man auf Gegner aufschalten, geschickt ausweichen und angreifen. Dabei darf man auch nicht seine Ausdauerleiste aus den Augen lassen. Im Kampf muss man auf Gegner aufschalten, geschickt ausweichen und angreifen. Dabei darf man auch nicht seine Ausdauerleiste aus den Augen lassen.

Habt ihr genug von den regulären Dungeons, gibt es außerdem weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. Man kann optionale Verließe untersuchen, wenn man die passenden Karten in den Leveln findet und dort Belohnungen einheimsen. Zudem gibt es auch in regulären Arealen immer wieder an bestimmten Orten einfallende Verlorene.Wir müssen dann Gegnerwellen besiegen und erhält dafür besonders seltene Waffen oder Blutschleier. Die findet man sonst nur in Truhen oder wenn Feinde sie fallen lassen.

Die kleinen Nebenaufgaben sorgen für Abwechslung, wenn man gerade an einem Boss hängt oder nicht den richtigen Weg findet. Besonders komfortabel ist auch, dass man jederzeit zwischen den Misteln und damit den einzelnen Arealen und der eigenen Basis mit Händlern und Gefährten schnellreisen kann.

Insgesamt bietet Code Vein damit ein ähnliches Erlebnis wie Dark Souls, insbesondereim Hinblick auf Level Design und Kämpfe. Die Blutcodes und gerade die Handlung stellen aber sinnvolle Ergänzungen dar, die Code Vein von der Vorlage abheben.

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