Fazit: Command & Conquer ist das Remaster der vielen »Ja, abers«

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Fazit der Redaktion

Michael Graf
(@Greu_Lich)

Beim heiligen Mammutpanzer, dieser Test ist viel länger geworden, als er werden sollte. Eigentlich wollte ich nur schreiben: »Hurra, ein Remaster von C&C! Macht's gut, ich spiele dann mal!« Aber bei einem Test geht's ja um ein etwas ausgewogeneres Urteil, und da muss ich sagen, dass dieses Remaster in allen Belangen nicht so weit geht, wie es gehen könnte. Es gibt immer ein »Ja, aber«.

• Ja, die neue Grafik ist detaillierter, aber es fehlt der Wow-Effekt.
• Ja, die Zwischenfilme wurden hochskaliert, sehen aber teils unschön aus.
• Ja, die Bedienung flutscht besser, hat aber immer noch Ecken und Kanten.
• Ja, es gibt haufenweise Missionen, aber keine neuen Inhalte (siehe AoE 2).
• Ja, es ist ungeschnitten, aber die Schauspieler reden immer noch von Androiden.
• Ja, die Missionen machen echt Spaß, aber das KI-Babysitting nagt an meinen Nerven.
• Ja, der Sound ist klarer, aber... okay, hier gibt's kein Aber, Sound und Musik sind klasse.

Kurzum: Ja, es ist wieder das »echte« Command & Conquer und damit nach all den Entbehrungen der letzten Jahre eine frohe Botschaft für Fan-Mammuts wie mich. Aber man merkt C&C eben auch im Remaster an, dass es inzwischen 25 Jahre auf dem Buckel hat. Das geht an keinem Spielkonzept spurlos vorbei. Für eine echte Modernisierung wäre schon ein Remake notwendig gewesen, das EA aber gescheut hat. Vielleicht zurecht, denn das Risiko wäre groß gewesen, den Charme des Originals nicht mehr einfangen zu können.

Trotzdem wird das Remaster fortan die C&C-Version sein, zu der ich alle paar Jahre zurückkehre, um das einzigartige C&C-Flair nochmals zu genießen, in schönen Erinnerungen zu schwelgen und - das ist neu - Community-Mods und vielleicht sogar -Kampagnen auszuprobieren. Allen Schwächen zum Trotz war das alte C&C niemals spielbarer.

Ich sehe euch aber auch nach, wenn ihr das anders seht. Es gibt genügend Gründe dafür, und das soll auch die Wertung unter diesem Artikel widerspiegeln. Mittelalte Säcke wie ich können da gerne noch mal 10 Nostalgiepunkte draufrechnen.

Martin Deppe
(zu cool für Twitter)

Mit Command & Conquer verbindet mich eine ganz besondere Beziehung: Westwoods Epos war 1995 mein Einstieg in die Spielebranche - mit meiner Komplettlösung für die PC Player. Und schwupps, fast 25 Jahre später sitze ich vor dem Remake, rege mich über die dösige KI auf, bewundere die würdelos gealterten Videos und … kriege mein Dauergrinsen einfach nicht aus dem Gesicht.

Ein Dauergrinsen, das mit dem coolen »Installations«-Intro begonnen hat und beim ersten umherirrenden Ernter noch breiter wurde. Denn, ganz ehrlich, was wäre ein C&C mit schlauen Truppen und ohne Sandsack-Exploit? Das sind keine Bugs, das ist Kult!

Hinzu kommt, dass EA genau das geliefert hat, was angekündigt wurde - nicht mehr, nicht weniger. Ist ja heute auch nicht selbstverständlich (stellt euch jetzt bitte meinen grummeligen Blick Richtung Warcraft 3 Reforged vor).

Wer allerdings mehr Neuerungen oder Inhalte erwartet hat, kommt hier dezent zu kurz. Und wer keine Lemminge übers Schlachtfeld führen und immer wieder vor sich selbst retten mag, der ist hier ebenfalls falsch. Doch für Nostalgiker und Fans wahrlich historischer Spiele ist das Doppelpack ideal!

4 von 5

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