Auch auf Deutsch uncut
Wenig zu wünschen übrig bleibt dafür beim Thema Jugendschutz: C&C Remastered erscheint auch auf Deutsch ohne die damaligen Schnitte. Die Soldaten auf den Schlachtfeldern sind also wieder Menschen statt Roboter, die beim Drüberfahren wie Blechbüchsen klingen.
Die deutsche Sprachausgabe der Zwischenfilme hat EA indes nicht neu aufgenommen, sodass Stalin und seine Genossen in Alarmstufe Rot immer noch vom Giftgas-Einsatz gegen »Cyborgs« schwadronieren, und mich die Bruderschaft von Nod einen ihrer »leitenden Androiden« ausschalten lässt. Albern, aber verschmerzbar.
Zusätzlich enthält C&C Remastered eine Handvoll Szenen, die aus den bisherigen deutschen Versionen komplett entfernt wurden, darunter der Auftritt von Adolf Hitler im Vorspann von Alarmstufe Rot und eine brutale Verhörszene in C&C 1. Letztere ist allerdings auch in der deutschen Version auf Englisch vertont, auch hier gibt es keine neue Sprachausgabe. Immerhin kann ich - wie im ganzen Spiel - deutsche Untertitel zuschalten. Und die Vertonung auf Englisch ändern, falls ich keine Lust auf Androiden habe.
Darüber, ob wir Spiele ohne deutsche Sprachausgabe abwerten sollen, haben wir neulich übrigens in GameStar TV diskutiert. Und gleich noch einen Community-Talk drangehängt, in dem wir über euer ausführliches Feedback sprechen:
Mehr Komfort, aber nicht überall
Modernisiert haben Petroglyph und Lemon Sky auch den Bedienkomfort von C&C Remastered. So kann ich alle Einheiten desselben Typs nun per Doppelklick anwählen und beim Ziehen eines Auswahlrahmes wird ein zufällig vorbeirumpelnder Ernter nicht mehr mit ausgewählt. Niemand will den Ernter mit an die Front schicken! Niemand! Die Bauleiste von C&C Remastered ist nun zudem an höhere Auflösungen angepasst, ich sehe viel mehr Einheiten und Gebäude auf einen Blick.
Via Optionsmenü lassen sich weitere Lebenserleichterungen zu- oder abschalten:
- Den Zustand beschädigter Einheiten permanent anzeigen, und nicht nur, wenn ich sie anwähle. So sehe ich gleich, wer Reparaturen braucht.
- Befehle standardmäßig per Rechts- statt Linksklick erteilen, für die Blizzard-Anhänger unter uns.
- Bau-Warteschlangen für Fabriken erlauben, sodass ich mehrere Einheiten in Auftrag geben kann. Ja, C&C 1 ist so alt, dass es nicht mal Warteschlangen gab.
- Soll das Spiel bei Erntern, Raffinerien und Silos dauerhaft die Ressourcen-Kapazität einblenden?
- Das Scrollen per gedrückter rechter Maustaste einschalten. Das erscheint mir zwar eher sinnfrei, aber schön, die Wahl zu haben.
Ein paar Komfortkanten stecken aber immer noch drin. Bewusst verzichtet haben die Entwickler auf einen Attack Move-Befehl, mit dem Einheiten alles auf ihrem Weg angreifen. C&C würde sich sonst von selbst spielen, hieß es - wahrscheinlich zurecht.
Ebenfalls bewusst im Spiel gelassen wurde der wohl berühmteste Exploit der Strategiespielgeschichte: Weil Gegner Mauern nicht zerstören, kann ich sie in C&C 1 mit Sandsäcken in ihrem eigenen Stützpunkt einmauern - und angrenzend an die Sandsäcke sogar Gebäude errichten. Ein Laserturm mitten in der Feindbasis? Auch im Remaster kein Problem! Erst in Alarmstufe Rot sind die Gegner clever genug, Wälle zu zerbröseln. Das läuft aber wohl eher unter »Kult« als unter »Problem«.
Es gibt aber auch unnötige Kleinigkeiten, die C&C-Veteranen gleich auffallen. Beispielsweise muss ich in C&C 1 weiterhin jeden angeschrammten Panzer separat auf die Reparaturplattform schicken, während ich in Alarmstufe Rot einfach mehrere kaputte Vehikel auswählen und zum Gruppenflicken abkommandieren kann. Mir ist schleierhaft, warum das nicht angeglichen wurde.
Für Kasernen und Fabriken darf ich außerdem keine Sammelpunkte festlegen, obwohl das eigentlich zum Genre-Standard gehört. Vielleicht werden solche Komfortfunktionen noch von der Community nachgereicht, C&C Remastered unterstützt nämlich Modding, etwa über den Steam Workshop. Eine Mod gab's auch schon für die Testversion, damit kann ich ganze Mauerstrecken bauen statt immer nur einzelne Mauerstückchen.
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