Vergleich: Testsystem 2018 vs. Testsystem 2017
Bevor wir uns die konkreten Messergebnisse des neuen Testsystems anschauen, werfen wir noch einen Blick auf den sehr interessanten Vergleich zwischen unserem alten und dem neuen CPU-Testsystem. Den Anfang machen die durchschnittlichen fps in Spielen bei Full-HD-Auflösung samt hohen Details.
Obwohl wir in sechs völlig neuen Spielen mit einer deutlich schnelleren Grafikkarte und höher getaktetem RAM testen, bleiben die Performance-Verhältnisse weitgehend gleich. Der Core i7 8700K ist in Spielen also nach wie vor die schnellste CPU, dicht gefolgt vom Core i7 7700K.
In den meisten Fällen kann der 8700K den Abstand zu den anderen CPUs minimal erhöhen. Entweder profitiert er also etwas stärker von der schnelleren Grafikkarte (GTX 1080 Ti statt GTX 1080) oder aber die neuen Spiele liegen ihm besser. Der Abstand wächst allerdings nur im Bereich von ein bis drei Prozentpunkten an.
Einzige Ausnahme: Der Ryzen 5 2400G, der den Abstand zum Core i7 8700K um zwei Prozentpunkte verkürzen kann. Denkbar ist, dass das an seiner »Core Complex«-Struktur liegt. Während der Ryzen 7 1800X und der Ryzen 5 1600 von AMD auf zwei Core Complexes (CCX) setzen (2 x 4 Kerne beziehungsweise 2 x 3 Kerne), kommt beim Ryzen 5 2400G nur ein CCX zum Einsatz (1 x 4 Kerne). Möglicherweise liegt das den neu gestesten Spielen etwas besser.
Minimale fps und Anwendungen
Größere Änderungen gibt es mit Blick auf die minimalen fps zu beobachten. Dabei ist allerdings eine weitere Neuerung unseres Testsystems zu berücksichtigen: Bislang haben wir die Performance in Spielen mit Fraps gemessen, nun kommt stattdessen OCAT (Open Capture and Analytics Tool) zum Einsatz.
OCAT gibt statt der minimal erreichten fps das so genannte »99th percentilce« aus. Wie der Name schon andeutet liegen 99 Prozent aller gemessenen Werte über dieser Grenze. Gegenüber der Angabe eines reinen minimalen fps-Wertes hat das 99th percentile den großen Vorteil, dass es einzelne Ausrutscher (beziehungsweise das eine Prozent der niedrigsten Werte) herausfiltert. Beim Spielen selbst machen sich diese Ausrutscher meist nicht bemerkbar, insofern ist das 99th percentile praxisnäher, da es die meistens erreichte Performance besser beschreibt.
Die Messwerte von Fraps machen die manuelle Berechnung dieses Wertes anhand der einzelnen Frametimes grundsätzlich ebenfalls möglich. In der Zusammenfassung der Ergebnisse werden hier aber nur die minimalen fps genannt.
Aufgrund der unterschiedlichen Ermittlung sind diese beiden Werte nicht direkt mit einander vergleichbar. Da ihre Angabe aber einem ähnlichen Zweck dient - nämlich der Darstellung der Worst-Case-Performance im jeweiligen Spiel - halten wir den Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Testsystem in dieser Hinsicht aber dennoch für legitim.
Die Ryzen-Prozessoren stehen jetzt deutlich besser da bei der Angabe der minimalen fps als zuvor: Ihr Abstand zum Core i7 8700K verkürzt sich um elf bis 14 Prozentpunkte. Dabei können allerdings auch die neuen Spiele und die veränderte Hardware des aktuellen Testsystems eine Rolle spielen.
Zu guter Letzt betrachten wir noch die Anwendungsleistung: Insgesamt ist der Core i7 8700K in beiden Testsystemen die schnellste CPU, außer dem Ryzen 7 1800X können aber alle Prozessoren den Abstand etwas verkürzen.
Eine denkbare Erklärung: Wir führen im Vergleich zum alten Testsystemen mehr praxisnahe Tests durch - und dabei helfen mehr als vier Kerne (beziehungsweise mehr als acht Threads) oft weniger stark als in synthetischen Tests.
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