Carloman II, König des Westfrankenreichs ist erzürnt. Nicht nur habe ich ihm gerade das wichtige Herzogtum Anjou in einem absolut gerechten Krieg abgenommen. Beim Plünd…ich meine, beim »Besichtigen« seiner Hauptstadt Paris ist mir auch noch ein hübscher Kelch in die Hände gefallen, den ich schnurstracks an meinen eigenen Königshof in Barcelona gebracht habe, wo er jetzt die Zierde meines Thronsaals ist.
Aber aus irgendeinem Grund ist Carloman jetzt richtig sauer und fordert mich gar zum persönlichen Duell heraus! Er will nicht etwa Anjou zurück, nein, es geht ihm um den blöden Becher. Nur weil das der Kelch der Karolinger-Dynastie ist... ja mei, die hatten bestimmt eine Menge Kelche, diese Karolinger.
Zum Glück bin ich, König Guillem von Aquitanien, ein besserer Kämpfer als er. Also nehme ich die Herausforderung an (eine Ablehnung hätte mich ordentlich Prestige gekostet). Und wie nicht anders zu erwarten war, vermöbele ich Carloman mit dem Streitkolben, den mein Großvater für die Familie schmieden ließ. Der Kelch bleibt in Barcelona und bald schon statten meine Truppen Carloman einen weiteren Besuch ab und erobern Orleans, was nun endlich reicht, um ihm auch den Titel des Königs von Westfrankens abzuknöpfen.
Und nun, im Jahre 1012, kann ich mich endlich zum Kaiser des Frankenreichs ausrufen lassen. Da es aber noch immer einen deutschen Ostfranken-König gibt, benenne ich mein Reich kurzerhand und im vollen Bewusstsein meiner Hybris in »Westrom« um. So erschallt es am Hof in Barcelona an diesem Tag im Juli: Lang lebe Guillem, Kaiser von Westrom!

Der Autor
Seit Jahren spielt Reiner Hauser einmal pro Woche mit Freunden aus dem GameStar-Forum Strategiespiele im Multiplayer. Angefangen hat alles mit Europa Universalis 4 und ging dann zwischendurch mit Crusader Kings 2, Stellaris oder auch Civilization 6 weiter. Aktuell sind sie zufällig in einer Runde Crusader Kings 3, natürlich noch ohne kommendem DLC. Ansonsten spielt Reiner vor allem für die GameStar, um sich Titel wie Kingdoms and Castles anzusehen.
Ein Thronsaal in 3D
Okay, das war eine recht lange Einleitung. Aber Crusader Kings 3 ist einfach viel besser, wenn man das Geschehen auf dem Bildschirm ein bisschen weiterdenkt und ausschmückt. Genau das macht einem in Zukunft der DLC Royal Court leichter. Denn dann ist Schluss mit: »Da guckt man doch nur auf eine Weltkarte!«
Wir haben das Strategiespiel-Addon bereits spielen können und dank der Neuerung ein Plus an Mittelalteratmosphäre verspürt. Kein Zweifel: So lebendig wie mit Royal Court hat sich Crusader Kings 3 noch nie angefühlt!
Bereits das dynamische Körpergenerierungssystem, das eine überraschende Vielfalt an Charakteren hervorbringt und sie auch noch realistisch altern lässt, war ein großer Schritt zwischen Teil 2 und 3. Mit Royal Court packen die Entwickler von Paradox jetzt noch wass obendrauf. Und zwar einen schicken Thronsaal komplett in 3D.
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