Crytek verklagt Star-Citizen-Entwickler - Vorwurf: Vertragsbruch und Urherberrechtsverletzung

Cloud Imperium Games sieht sich einer Klage von Crytek ausgesetzt. Den Star-Citizen-Entwicklern wird vorgeworfen, die CryEngine missbräuchlich verwendet zu haben.

Crytek verklagt die Star-Citizen-Entwickler, weil sie die Engine des Spiels ohne Zustimmung auswechselten und Vereinbarungen missachtet haben sollen. Crytek verklagt die Star-Citizen-Entwickler, weil sie die Engine des Spiels ohne Zustimmung auswechselten und Vereinbarungen missachtet haben sollen.

Crytek, der Entwickler hinter der CryEngine, hat eine Klage gegen Cloud Imperium Games (CIG) und Roberts Space Industries Corporations eingereicht. Die deutsche Firma fordert Schadensersatz und möchte eine einstweilige Verfügung durchsetzen, die verhindern soll, dass die Urheberrechte von Crytek weiter verletzt werden.

Laut der Anklageschrift wird den Machern von Star Citizen das nicht Einhalten von Verträgen zur Last gelegt. So kooperierten die Unternehmen zum Kickstarter-Start des Weltraumabenteuers im Jahre 2012 und gingen eine vertragliche Partnerschaft ein. CIG sollte für Star Citizen ausschließlich die CryEngine nutzen und diese auch prominent bewerben. Crytek half dafür gerade am Anfang der Entwicklung mit der Erstellung von Technikpräsentationen und Marketingmaterial für die Crowdfunding-Kampagne.

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Wechsel von CryEngine zu Lumberyard

Im Laufe der Entwicklung wurde die CryEngine jedoch stark modifiziert und angepasst. Logos, Copyright-Texte und Trademark-Hinweise der Crysis-Engine tauchten später nicht mehr auf den offiziellen Kanälen auf und zwar laut Crytek, ohne sie darüber zu informieren. Chef-Entwickler Chris Roberts sprach selbst nur noch von der Star Engine, aufgrund der vielen Veränderungen am Technikgerüst.

Ende 2016 verkündete CIG schließlich, ganz auf die CryEngine zu verzichten und auf Amazon's Lumberyard Engine umzusteigen. Wichtiges Detail: Die Engine des Versandhändlers und Technikriesen fußt auf ältere Builds der CryEngine und wurde speziell für die Entwicklung von Online-Spielen konzipiert.

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Kotaku berichtet, dass der Amazon-Crytek-Deal zur Verwendung der CryEngine für einen eigenen Technikmotor im Jahr 2015 wahrscheinlich die Frankfurter Firma vor dem erneuten Bankrott gerettet hat. Demnach haben die Millionen von Amazon dabei geholfen, das Finanzloch des damals klammen Unternehmens zu füllen.

Squadron 42 nicht Teil der Vereinbarung

Crytek sieht jedoch nun durch den Engine-Wechsel einen Vertragsbruch. Insbesondere dadurch, dass mit Squadron 42 ein eigenständiges Spiel erscheinen soll, welches nie Teil der lizensierten Nutzung der CryEngine war. Squadron 42 stellt die Singleplayer-Kampagne von Star Citizen dar und wird separat verkauft werden. Außerdem soll Crytek's Code an unautorisierte Drittpartner weitergeben worden sein.

Nun muss wohl ein Gericht herausfinden, was an den Vorwürfen dran ist und ob Crytek ein Recht auf Schadensersatz besitzt. Gegenüber Kotaku und Gamasutra ließ der Beschuldigte verkünden:

"CIG hat die CryEngine seit der Umstellung auf Amazons Lumberyard nicht mehr genutzt. Dies ist eine wertlose Klage, gegen die wir uns energisch verteidigen werden. Das schließt auch eine Rückforderung der Kosten von Crytek ein, die bei dieser Angelegenheit anfallen."

Die vollständige Anklage kann über scribd.com nachgelesen werden.

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