Cyberpunk 2077: Was wir uns vom frisch angekündigten Nachfolger wünschen

Cyberpunk 2077 bleibt nicht das einzige Spiel der Marke von CDPR. Bis der Nachfolger erscheint, wird viel Zeit vergehen, aber wir haben jetzt schon klare Wünsche.

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Da springen uns fast die Kiroshi-Linsen aus den Augen: An einem stinknormalen Dienstag verkündet CDPR wie nebenbei, dass Cyberpunk 2077 einen Nachfolger bekommt. »Project Orion« beflügelt jetzt schon unsere Fantasie - obwohl wir gleich wieder auf die Erwartungsbremse drücken müssen, das Ding ist schließlich noch nicht einmal in Entwicklung. Bis wir erfahren, worum genau es geht, gehen sicher noch einige Jahre vorbei (die dafür mit jeder Menge neuen Witcher-Spielen gefüllt sein sollen).

Aber das heißt natürlich auch, dass die Entwickler jede Menge Zeit haben, alle möglichen Ideen und Hoffnungen von Fans in Betracht zu ziehen! Wir von der GameStar-Redaktion haben deshalb sofort in die Tasten gehauen, denn wir alle haben ganz klare - und teils sehr unterschiedliche - Meinungen, was das nächste Cyberpunk liefern sollte.

Die dritte Person

Fabiano Uslenghi: Ich mag die Ego-Ansicht in Cyberpunk 2077. Vor allem in den Dialogen. In keiner Disziplin schlägt sich das Rollenspiel besser, als wenn es darum geht, ein Gespräch zu inszenieren. Die Figuren sind authentisch, das Gesagte vielschichtig und trotzdem verständlich, die Locations der Wahnsinn. In keinem anderen Spiel habe ich mich allein durch Dialoge so sehr in der Welt zuhause gefühlt wie in Cyberpunk 2077. Und dass sie ohne Unterbrechung in der Ego-Perspektive ablaufen, trägt einen extrem großen Teil dazu bei.

Aaaaber … ich vermisse am Ende des Tages doch eine Third-Person. Ich bin jemand, der diese Ansicht der Ego-Perspektive fast immer vorzieht. Einmal, da mir Nahkämpfe oft mehr Spaß machen als Fernkämpfe. Aber auch, weil es mir dabei hilft, ein Gefühl für meine Rolle zu bekommen. Ich muss nicht tatsächlich im Kopf eines Menschen stecken, den ich verkörpere. Viel mehr will ich ein Zuschauer sein und ihm zwar vorschreiben, was er zu tun hat, aber selten will ich diese Figur tatsächlich werden. Im Gegenteil, manchmal ist mir eine Distanz zu meinem eigenen Geschöpf lieber.

Außerdem liebe ich Charakterdesign. Ich verbringe unheimlich viele Stunden in Editoren und achte bei der Wahl der Ausrüstung fast immer mehr auf den Look als die Statistiken. Das Aussehen eines Helden sagt immerhin genau so viel über ihn aus wie seine Fähigkeiten. Doch was bringt mir das alles, wenn ich mich niemals sehen kann? Oder höchstens beim Runtergucken, eine hübsche Hose erblicke. Gerade Cyberpunk bietet so viel Potenzial für außergewöhnliche Designs. Wie cool muss es etwa sein, wenn ich sehen kann, wie sich mein Charakter im Verlauf der Story immer weiter verändert? Vielleicht immer weiter zu einer lebenden Maschine mutiert. 

Ob Fabiano sogar der Maelstrom-Gang beitreten würde? Ob Fabiano sogar der Maelstrom-Gang beitreten würde?

Das will ich sehen! Und ich will einfach meinem Helden dabei zusehen können, wie er mit schicken Animationen durch Night City flaniert. Vielleicht bin das nur ich, aber es hat etwas Magisches zu erkennen, wie ein eigens geschaffener Charakter sich nahtlos in die Spielwelt einfügt. Und die Dialoge können ja immer noch in der Ego-Perspektive ablaufen. 

Mehr GTA in Cyberpunk!

Alexander Bernhardt: Ich muss leider gestehen, dass ich Cyberpunk 2077 noch nicht durchgespielt habe. Die Betonung liegt aber auf »noch«, ich bin nämlich gerade fleißig dabei, diese Wissenslücke zu schließen! Somit kann ich schwer einschätzen, wie sehr ich mich am Ende des Spiels nach einem direkten Sequel sehne.

Deshalb sind meine Wünsche weniger Story-fokussiert, sondern beziehen sich mehr auf Gameplay-Verbesserungen. Kurz zusammengefasst wäre das: Mehr GTA in Night City. Ich will Flugzeuge stehlen, mit der Bahn fahren, ohne Mod in die Third Person wechseln und das Wichtigste – ein Cyberpunk Online, um mit meinen Freunden Überfälle auf Arasaka und Militech zu planen.

Ansonsten brauch ich nicht viel. Night City kann als Open World gerne übernommen werden und die Verbesserungen bei Ripperdocs sind sowieso Pflicht. Ein reibungsloser Release wäre natürlich auch wünschenswert. 

In den letzten zwei Jahren hat sich Cyberpunk 2077 stark verändert. Einen kompletten Überblick der wichtigsten Änderungen findet ihr hier:

Lasst Night City hinter euch!

Steffi Schlottag: Klar, Night City ist ein unglaublich cooler Schauplatz. Ein düsterer Moloch hinter Hochglanz-Fassaden, blutverschmierte Straßenschluchten direkt neben schrillen Vergnügungsvierteln – die Kontraste dieser Stadt faszinieren mich bei jedem Spielstart wieder. Aber ich wünsche mir dringend, dass wir im nächsten Cyberpunk-Spiel noch ganz andere Ecken der Welt kennenlernen.

Zum Beispiel die oft erwähnten Mega-Städte im futuristischen Japan. Ich will das tödliche Roboter-Militär der Schweiz in Aktion sehen oder durch die überschwemmten Niederlande streifen. Oder wir fliegen direkt zur Mondstation und schauen auf die heruntergewirtschaftete Erde runter! All diese Orte (und viele mehr!) sind in der offiziellen Lore schon längst beschrieben, daran könnten sich die Entwickler wunderbar orientieren. Night City kann ja gerne unsere vertraute Homebase bleiben, aber ein paar Ausflüge im Rahmen ausgedehnter Questreihen fände ich klasse.

Dass CDPR wunderschöne Welten bauen kann, haben sie schon oft unter Beweis gestellt – und ich will einfach immer mehr Neues davon erkunden!

Die Badlands sind der einzige Ort außer Night City, den wir in Cyberpunk 2077 erkunden. Die Badlands sind der einzige Ort außer Night City, den wir in Cyberpunk 2077 erkunden.

Ich will leben

Dimitry Halley: Ich weiß, ich weiß, CD Projekt verfolgt eine komplett andere Designphilosophie als Skyrim, aber ich würde mir trotzdem wünschen, dass sich das für Cyberpunk 2 ändert. Denn so sehr mir die Bowlingstunden mit Cousin Roman in GTA 4 irgendwann zum Hals raushingen: In Night City hätte ich so Bock auf ein virtuelles Leben! Schließlich ist das Szenario unendlich faszinierend. Wie feiern Leute in Night City? Welche Fast-Food-Joints sind trendy? Ich will mich frei im Netz herumtreiben, will meine Freunde zur Kneipentour einpacken, will mit dieser Welt interagieren und wirklich in ihr leben können!

Genau wie The Witcher 3 herrscht in Cyberpunk 2077 ein enormer Zeitdruck. Hauptfigur V dürfte sich eigentlich überhaupt keine Zeit lassen, irgendwelche Nebenmissionen zu erledigen - und das läuft völlig dem zuwider, was ich in Night City eigentlich tun will. Ich will gemütlich die Karriereleiter als Corpo erklimmen oder als Hacker in der U-Bahn Leuten die Chips klauen oder als Adam-Smasher-Azubi zum gefürchtetsten Bodyguard der ganzen Stadt aufsteigen.

Zum Pen&Paper-Erbe eines Cyberpunk gehört schließlich auch die Fantasie, in dieser Welt alle möglichen Rollen verkörpern zu können. Cyberpunk 2077 hat diese Freiheit geopfert, um eine in meinen Augen fantastische Geschichte zu erzählen. Aber ich wäre neugierig auf ein Experiment, das genau in die andere Richtung geht.

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