Seite 4: Dawn of War 2 - Vorabtest: Unverbrauchte Ideen, verschenktes Potenzial

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Wenig Handlung

Beide Missionsarten motivieren anfangs, doch auf Dauer stört der immergleiche Ablauf. Denn nach diesen Mustern verlaufen nicht nur optionale, sondern auch die meisten Pflichteinsätze. Die wenigen »echten« Story-Aufträge bieten etwas abwechslungsreichere Ziele, zum Beispiel jagen Sie Ork- Plünderer oder halten eine Stellung gegen eine Tyraniden-Flut.

So ausgefeilt wie im Missions-Primus Warcraft 3 sind die Einsätze aber nicht. Zum Beispiel kämpfen Sie manchmal gemeinsam mit imperialen Gardisten, dürfen die jedoch nie befehligen – eine vertane Chance. Auch Schleich- oder Eskorteinsätze suchen Sie vergeblich. Besonders enttäuscht hat uns der Endgegner der Kampagne, ein umgefärbtes Standard-Monster.

Überhaupt inszeniert Dawn of War 2 seine Handlung undramatisch und erzählt sie hauptsächlich in schmucklosen Portraitdialogen; Zwischenfilme sind ebenso selten wie kurz. Originalitätspreise gewinnt die Story ebenfalls nicht: Eine Invasion der Tyraniden droht, Sie müssen sie aufhalten. Daraus erwächst immerhin ein Spielelement: die Verseuchung. Wenn die Weltraum-Ungeheuer ein Gestirn besetzen, »tyrannoformieren « sie es. Dann schießen auf den Schlachtfeldern Tentakel aus dem Boden, durch die Luft wabern Sporen. Das wirkt sich spielerisch nicht aus, ist aber ein Atmosphäre-Gag. Um die Pest einzudämmen, schalten Sie die Anführer der Monsterbrut aus – in normalen Attentatsmissionen.

Was tun?

Dass der Feldzug trotz seiner Missions- und Story-Schwächen motiviert, liegt daran, dass er spannende Entscheidungen verlangt. Denn er verläuft tageweise, und pro Tag dürfen Sie nur einen Auftrag angehen. Also müssen Sie überlegen: Dämmen Sie die Tyranidenpest ein, verteidigen oder erobern Sie ein Gebäude, oder führen Sie die Story fort?

Manche Missionen werden Sie sogar nur deshalb annehmen, weil dabei ein toller Gegenstand herausspringt. Da optionale Aufträge nach drei Tagen verfallen, müssen Sie später auch Einsätze auslassen. Oder doch nicht? Nach Siegen beurteilt Dawn of War 2 Ihre Leistung: Wie viele Gegner haben Sie erledigt, wie viele Marines sind gefallen, wie lange haben Sie gebraucht? Wenn Sie gut abschneiden, schalten Sie für diesen Kampagnentag bis zu zwei zusätzliche Einsätze frei. Das motiviert zu guten Leistungen – schließlich wollen Sie dem Feind kein Gebäude kampflos überlassen, oder?

Falls Sie eine Mission verlieren, läuft die Kampagne dennoch weiter, und Sie müssen mit den Folgen leben. Denn Dawn of War 2 speichert automatisch, und es gibt nur einen Spielstand. Während einer Schlacht können Sie nicht sichern; falls Sie aussteigen, gilt das Gefecht als verloren. Das nervt, zumal die Missionen auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad schon mal eine halbe Stunde dauern. Immerhin dürfen Sie nach Niederlagen erbeutete Ausrüstung und Erfahrung behalten. Beliebig oft wiederholen lassen sich aber nur Pflichteinsätze, optionale Missionen verfallen.

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