Taktisches Spektakel
Speicherfrust hin oder her, die Gefechte selbst unterhalten prächtig. Denn sie glänzen nicht nur mit bombastischen Effekten und flüssigen Animationen, sondern auch mit taktischem Anspruch. Dawn of War 2 übernimmt nämlich viele Elemente aus Company of Heroes, darunter das Deckungssystem: Die Marines suchen automatisch hinter Hindernissen Schutz und nehmen so weniger Schaden. Um Feinde aus ihrer Deckung zu vertreiben, können Sie sie flankieren. Oder Sie schleudern Granaten. Oder Sie stampfen die Barriere mit dem Cybot nieder – die sinnvolle Physik macht’s möglich. Oder Sie preschen in den Nahkampf, Schützen reagieren empfindlich auf Schwerthiebe.
Zudem sollten Sie die Talente Ihrer Jungs kombinieren. Avitus etwa kann sich in einem Gebäude verschanzen und Feinde mit MGSperrfeuer festnageln (beides gab’s ebenfalls schon in Company of Heroes). Thaddeus springt dann in die Gegnergruppe, Tarkus hält per Flammenwerfer drauf.
Besonders knifflig sind die Bosskämpfe. Zum Beispiel weichen Sie mit Avitus der Energie-Schockwelle eines Ork-Häuptlings aus, während Sie gleichzeitig mit Cyrus einen automatischen Geschützturm pflanzen und mit Tarkus eine Blendgranate schleudern. Schließlich erledigt der Oberkommandierende den Boss mit einem orbitalen Bombardement: Energiestrahlen krachen vom Himmel und zerblasen den Obermotz sowie alle Gebäude drumherum. Haben wir schon erwähnt, dass Dawn of War 2 die Gefechte klasse inszeniert? Einheiten kommentieren sogar ihre Umgebung, Cyrus etwa meldet: »Fußsoldaten! Versuche, genaue Zahlen zu bekommen ...«, wenn er Infanterie erspäht.
» Video: Taktiken in Dawn of War 2
Einmann-Übermacht
Einige Taktiken sind jedoch übermächtig. Cyrus etwa bleibt mit dem entsprechenden Upgrade auch dann unsichtbar, wenn er Spezialwaffen einsetzt. So können Sie Bossgegner ohne Gegenwehr mit Präzisionsschüssen und Granaten traktieren – unspannender geht’s kaum. Wenigstens verbrauchen die Angriffe Munition, die Sie nur an knappen Versorgungskisten auffüllen dürfen. Ebenfalls zu stark: Mit Thaddeus’ Sturmtrupp können Sie in Gegnergruppen springen, um sie auseinander zu sprengen und zu verwunden. Dann erteilen Sie dem Sergeant den (an sich nützlichen) Rückzugs-Befehl, damit er zum nächsten Kontrollpunkt flüchtet. Währenddessen lässt er sich nicht steuern, sprintet aber flinker und nimmt weniger Schaden. Später kehren Sie zurück und wiederholen das Manöver – das haut den dicksten Ork aus den Latschen.
Apropos umhauen: Falls eine Einheit fällt, können Sie deren Sergeant mit einem anderen Anführer wiederbeleben. Verlorene Truppmitglieder ersetzen Sie beliebig oft an eroberten Kontrollpunkten. Erst wenn alle Marines zu Boden gehen, gilt der Einsatz als verloren. Aufgrund dieser Mischung aus übermächtigen Taktiken und unbegrenztem Nachschub ist die Kampagne erst auf dem höchsten der vier Schwierigkeitsgrade wirklich fordernd.
Zweierbande
Falls Sie nicht alleine um Aurelia ringen möchten, können Sie jederzeit einen Freund in die laufende Solokampagne einladen. Dann wählt jeder Teilnehmer zwei Trupps, die er im nächsten Einsatz befehligt. Wenn Sie die Zusammenarbeit aufkündigen, dürfen Sie den Feldzug wieder solo weiterspielen. Allerdings funktioniert der Koop-Modus nur, wenn Sie sich zum Kampagnenbeginn beim Online-Dienst Games for Windows Live anmelden. Im Netzwerk bietet Dawn of War 2 diese Spielart nicht – unverständlich.
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