Forsaken soll das Feuer von Destiny 2 neu entfachen. Bungie rührte schon im Vorfeld die Werbetrommel für einen wahren Story-Paukenschlag, heizte die Fans mit fantastische Zwischensequenz-Trailern an - und erste Community-Reaktionen nach Release zeigten sich tatsächlich entsprechend begeistert.
Nicht zu Unrecht, denn die Kampagne von Forsaken ist für Destiny 2 tatsächlich ein großer Schritt nach vorne. Aber eben auch nur nach den in diesem Bereich eher mäßigen Maßstäben von Destiny 2. Denn alles in allem offenbart die neue Story in unserem Test noch immer jede Menge Probleme. Bungies Shooter verspielt hier weiter viel von seinem Potenzial.
Die Highlights von Destiny 2: Forsaken
Das gleich vorneweg: Die Kampagne von Forsaken macht Spaß! Sie übertrifft die Hauptspiel-Kampagne in vielen Bereichen. Zum Beispiel serviert sie uns um einiges abwechslungsreichere Bosskämpfe, und obendrein mehr davon. Auf der Jagd nach dem Verbrecher Uldren Sov müssen wir seine acht Barone zur Strecke bringen, alle mit eigenen Tricks. Der Raserin etwa stellen wir uns in einem Biker-Duell - sehr cool!
Außerdem hat Forsaken aus den Fehlern der mageren DLCs Curse of Osiris und Warmind gelernt. Das riesige neue Gebiet, die Wirrbucht, bietet jede Menge zu tun: Von neuen Beutezügen über verlorene Sektoren und Events bis hin zu einer mehrstufigen Quest, die noch die träumende Stadt als zweite Endgame-Region freischaltet, können wir uns während und nach der Kampagne bestens die Zeit vertreiben.
Verschenkt die DLCs:Warum Bungie Osiris und Warmind gratis zu Forsaken packen sollte
Statt wie die DLCs Feinde zu recyceln, kriegen wir es diesmal mit dem Hohn zu tun. Dessen Mitglieder stammen zwar von den Gefallenen ab, fahren aber ganz eigene Verhaltensmuster auf. Die Tilger stürmen etwa mit wirbelnden Feuerkeulen auf uns zu, die wir mitten im Schwung durch gezielte Schüsse hochjagen können.
Oder mit Pfeilen! Denn Forsaken führt den Bogen als neue Waffe ein. Und Bungie schafft das Kunststück, das hervorragende Waffengefühl von Destiny 2 selbst damit zu bewahren. Egal, ob wir jetzt aus der Hüfte einen Pfeil nach der anderen von der Sehne lassen oder Zoom-Kopfschüsse aus der Distanz verteilen, wir wollten unseren Bogen nicht mehr missen! Genauso wenig übrigens wie die spektakulären neun Superfähigkeiten, die sich durch die Bank klasse anfühlen.
In Sachen Optik muss sich die Erweiterung ebenfalls nicht verstecken. Sowohl die düstere und gesetzlose Wirrbucht als auch die träumende Stadt sprühen vor Atmosphäre und eröffnen abwechslungsreiche Gebiete zur Erkundung. Und die Zwischensequenzen hatten wir ja bereits erwähnt - die neuen Story-Einsätze untermalt Bungie mit klasse inszenierten Videos. Also wo ist das Problem?
Destiny nutzt sein Potenzial immer noch nicht voll aus
Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass es von besagten Story-Missionen gerade mal fünf gibt. Sechs der Barone erledigen wir einfach in schnellen Abenteuern, ganz ohne coole Videos oder tiefere Story-Verbindung. Eine Mission, die uns auf Beutezug durch die Wirrbucht schickt, streckt die Spielzeit weiter ohne echten Kampagnen-Inhalt. Nach sechs bis acht Stunden könnt ihr Forsaken gut durch haben, und lediglich vier davon sind pure Story.
Spielmechanisch wagt Destiny 2 weniger Experimente, als es die acht Baron-Bosse vermuten lassen. Der Schütze etwa platziert regelmäßig Trugbilder seiner selbst - aber wieso können wir die auf den ersten Blick erkennen? Wie cooler wäre es gewesen, wenn der Boss tatsächlich ein kniffliges Katz-und-Maus-Spiel mit uns getrieben hätte!
Einen noch viel cooleren Kniff, aus dem das Spiel noch weniger macht, hat die Gaunerin auf Lager - den wollen wir euch hier dennoch nicht vorwegnehmen, aber was hätte man damit alles anstellen können! Sehr oft laufen die Bosskämpfe stattdessen Destiny-typisch doch wieder darauf hinaus, dass der Obermotz einfach regelmäßig Horden von Schergen ruft. Da wäre mehr drin gewesen.
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