Diablo 4: Ich habe mich verskillt, weil ich etwas Entscheidendes übersah

Ich weiß, wie ironisch sich das für einen GameStar-Chefredakteur liest, aber ich lese kaum Guides. Also abseits von beruflichen Notwendigkeiten natürlich. Aber ich entdecke ein Spiel und seine Geheimnisse grundsätzlich lieber auf eigene Faust, statt mir von anderen Tipps geben zu lassen.

In der Regel klappt das für mich wunderbar, was freilich auch daran liegt, dass die Zeiten von frustrierenden Sackgassen in Spielen größtenteils vorbei sind. Wenn ich mal nicht weiterkomme, probiere ich es eben woanders, levele noch ein wenig auf oder senke kurzerhand den Schwierigkeitsgrad. Da bin ich völlig uneitel. Schließlich spiele ich, um Spaß zu haben, und nicht, um mit meinen Skills anzugeben.

Mir wäre im Traum nicht eingefallen, dass es ausgerechnet Diablo 4 ist, bei dem ich mit dieser Spielweise nach Jahren mal wieder gegen eine Barriere renne und ums Verrecken nicht weiterkomme. Hey, selbst Elden Ring ließ sich von mir mit Geduld und Auflevel-Ausdauer verhältnismäßig frustfrei in die Knie zwingen.

9:54 So gut wie mit Diablo 4 war Blizzard seit Jahren nicht mehr - Testvideo

Ja, natürlich liegt es in erster Linie daran, dass ich nicht richtig aufgepasst habe. Aber meiner Ansicht auch daran, dass Diablo 4 einige seiner Mechaniken und Zusammenhänge nur unzureichend erklärt. Gleiches gilt für viele Guides im Netz, die mir zwar optimale Skillpunkt-Verteilungen nur so um die Ohren hauen, aber selten wirklich anschaulich vermitteln, warum ich etwas so tun sollte wie angegeben. Schließlich will ich Tipps nicht nur anwenden, sondern auch wirklich verstehen.

Heiko Klinge

@heikosklinge

Heiko hat jedes Diablo einschließlich Addons mehrfach durchgespielt, war aber nie der größte Fan von Seasons und Endgame Grind. Ihm reichte es, die Story mit mehreren unterschiedlichen Helden zu erleben. Bei Diablo 4 könnte sich das ändern, da für ihn das Endgame hier deutlich besser mit der Kampagne verknüpft wurde und mehr bietet als nur pure Mechanik. Ob die Motivation bei seinem Zauberer bis Stufe 70 oder gar 100 hält, zweifelt er allerdings an. Dann lieber nochmal von vorn mit einem neuen Charakter, spätestens zum Start von Season 1.

Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass ich nicht allein bin mit meiner Zauberer-Verskillung. Im besten Fall kann ich einigen von euch helfen, meinen Fehler zu vermeiden. Im schlechtesten Fall bekommt ihr jetzt eine hoffentlich unterhaltsame Geschichte meines Scheiterns.

So habe ich Diablo 4 gespielt

Nachdem ich in den Beta-Phasen bereits als Jägerin und Druide unterwegs war, sollte es zum Release von Diablo 4 der Zauberer sein.

Und wie zuvor wählte ich im Skilltree das, was für mich am coolsten klang und in Kombination mit meiner sich mehr und mehr herauskristallisierenden Spielweise am meisten Sinn ergab. Nicht mal unser mit viel Liebe gebautes Sonderheft habe ich konsultiert.

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