Seite 3: Die besten Gaming-Tastaturen für jedes Budget – Kaufberatung

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Tastaturformate im Überblick

Hier sollte jetzt eigentlich eine tolle, fancy grafische Übersicht stehen, aber ich konnte mich leider noch nicht darum kümmern. Deshalb bleibt es erst einmal beim beschreibenden Teil. Doch ich hoffe, euch damit auch schon einen guten Überblick zu geben. Die Grafik wird aber folgen!

Es gibt bei PC-Tastaturen zig verschiedene Formate – und die Übergänge sind fließend – weswegen wir uns hier auf die geläufigsten beschränken und sie nach Tastaturgrößen, beginnend bei groß nach klein, auflisten möchten. Kleiner Spoiler: Größer ist nicht gleich besser. Aber Makros und Sondertasten können nützlich sein. Es gibt Gaming-Tastaturen, die auf den ersten Blick sehr überladen wirken, aber mit ihren Zusatzfunktionen durchaus einen Mehrwert bieten. Hierbei dürfen die Extratasten allerdings nicht im Weg sein, müssen sich aber trotzdem flüssig in Bewegungsabläufe einbinden lassen. Wichtig ist, dass Gamer sich hier richtig einarbeiten. Sonst kosten überladene Bedienmöglichkeiten nur wertvolle Zeit.

Minimalistische Layouts: Neben den großen "Brettern" bieten Hersteller mittlerweile für fast jedes Modell auch eine Tenkeyless-Alternative an. Der Vorteil liegt darin, dass Gamer mehr Platz auf dem Schreibtisch haben, der zum Beispiel eine bessere Führung der Maus zulässt. Wer es noch minimalistischer möchte, schaut sich nach einer 60- oder einer 75-Prozent-Tastatur um. Dabei wird dann auch auf die F-Tasten und zum Teil sogar auf Pfeiltasten verzichtet.

Makro-Tasten und Tenkeyless: Einige Tastaturen bieten programmierbare Zusatztasten. Diese können zum Beispiel automatisch eine Abfolge von Eingaben ausgeben oder schalten zwischen verschiedenen Bedienprofilen hin und her. Je nach Position können diese Tasten aber auch ärgerlich im Weg oder zu weit entfernt sein, um einen wirklichen Nutzen zu bringen. Gamer mit beengten Verhältnissen auf dem Schreibtisch verzichten zudem gerne auf den Nummernblock. Dafür gibt es Tastaturen im Tenkeyless-Format, die deutlich platzsparender sind.

Vollformat oder Fullsize

Eine klassische Tastatur im Vollformat und auch eine unserer Empfehlungen.* Eine klassische Tastatur im Vollformat und auch eine unserer Empfehlungen.*

Vollformat- oder Fullsize-Tastaturen nehmen am meisten Platz auf eurem Schreibtisch ein. Auf ihnen gibt es jeden Standard-Tastentyp und manchmal sogar noch Sondertasten zusätzlich. Mit dabei sein müssen, um als Vollformat-Tastatur definiert zu werden, ein Nummernblock, vier Pfeiltasten (auch Cursor-Keys genannt), oben die F-Tastenreihe und der sogenannte Home-Tastenblock, bei dem wir meist EINFG, ENTF, ENDE, POS1, BILD↑, BILD↓ und so weiter finden.

Anwendungsbereiche: Grundsätzlich überall. Im Office, bei Vielschreibern, aber auch bei Gamern, die ausreichend Platz auf ihrem Tisch haben und ihre Gaming-Maus eher im High-Sense-Stil (also mit wenigen, sparsamen Bewegungen) benutzen. Je nach tatsächlicher Länge der Tastatur ist die Maushand ansonsten zu weit von den meistbenutzten Gaming-Tasten W, A, S, D entfernt, was wiederum die Ellenbogen und Schultern stark belasten kann.

An dieser Stelle möchten wir zu Frederics Ratgebern für ergonomisches Arbeiten und Spielen verweisen. 👇

1800-Compact oder 96 % Format

Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine Vollformat-Tastatur, bei der die Basisplatte verknappt wurde, indem man sich möglichst viele Zwischenräume neben den Tastenblöcken gespart hat.
Anwendungsbereiche: Siehe Vollformat und denke dir ein paar wenige Zentimeter weg. Dieses Format haben oft Laptops, die noch einen Nummerblock besitzen. Die Übergänge zum 95-Prozent-Format sind überlappend.

95 % Format

Diese enorm rar gesäte Tastaturgröße findet sich in erster Linie bei Custom- also "Eigenbau"-Tastaturen wieder. Darunter fallen vor allem Keyboards, die keinen Home-Block besitzen. Je nach Umsetzung wird die ein oder andere Sondertaste einfach gestrichen und die Funktionen der Home-Tasten als Sekundärbelegung auf den Nummernblock gelegt.

Anwendungsbreiche: Du hast keine Ahnung, was man mit dem Home-Block überhaupt anfangen soll, benutzt das NumPad hingegen aber sehr gerne für deine Buchhaltung? Dann bist du hier richtig.

TKL (Tenkeyless) oder 80 % Format

Die Razer Huntsman V2 Tenkeyless ist eine TKL-Tastatur mit optischen Switches und eine der besten, die man in diesem Format bekommen kann. Es gibt sie auch in Schwarz.* Die Razer Huntsman V2 Tenkeyless ist eine TKL-Tastatur mit optischen Switches und eine der besten, die man in diesem Format bekommen kann. Es gibt sie auch in Schwarz.*

Tenkeyless ist für viele Spieler, die auch viel schreiben, der Sweetspot zwischen Vollformat und den kleineren Prozent-Keyboards. Man könnte meinen, dass hier einfach zehn Tasten eingespart wurden ("ten key less"), dem ist aber nicht so. TKL bedeutet, dass der Nummer- oder Ziffernblock, seltener auch "Zehnerblock" oder "NumPad", weggelassen wurde. Dieser wird im Englischen gerne auch "tenkey" genannt, weil er die Zahlen 0 bis 9 (also für die zehn Dezimalzahlen), aber auch noch andere Keys wie Plus+, Minus-, Sternchen/Asterisk* und andere beinhaltet. "Tenkeyless" müsste also wenn überhaupt, dann so aufgedröselt werden: Tenkey-less, weil der "Tenkey" den kompletten Num-Block meint und dieser insgesamt in der Regel 17 Tasten enthält. Diese fallen im TKL-Format allesamt weg.

Anwendungsbreiche: Für alle Spieler, die auch gerne mal etwas schreiben und Wert auf Pfeil- und F-Tasten sowie den Home-Bereich legen aber auch alle, die den Ziffernblock eh nie benutzen. Sondertasten wie eine Lautstärkewalze können bei TKL enthalten sein, dies ist aber nicht immer der Fall. Da die F-Reihe noch vorhanden ist, profitieren selbst noch RPG, MMO und MOBA-Spieler, weil viele Tastenbelegungen und Makros möglich sind.

75 % Format

Eine der wenigen Tastaturen im 75%-Format. Diese hier gibt es leider nicht mit deutschem Layout, die Razer BlackWidow V4 75%.* Eine der wenigen Tastaturen im 75%-Format. Diese hier gibt es leider nicht mit deutschem Layout, die Razer BlackWidow V4 75%.*

Das 75-Prozent-Format ist eine, in Deutschland bisher – zu unrecht! – wenig beachtete, Zwischengröße. "Zwischen was denn?": TKL und 65 %, wobei die Ähnlichkeit eher aufseiten der TKL-Tastatur besteht. Auch im 75-Prozent-Format wurde der Nummernblock weggelassen. Außerdem fehlen die, ohnehin oft vernachlässigten, Sondertasten des Home-Blocks. Die Pfeiltasten wurden ein Stückchen an den Standardtastenblock herangezogen und integriert. Der oben rechts eingesparte Platz wird häufig für sinnvollere Funktionstasten wie Mediensteuerung sowie Lautstärkewalzen oder ähnliches verwendet. Sämtliche Abstände zwischen den Tasten sind zudem minimiert.

Anwendungsbereiche: Dieser Tastatur-Typ findet sich auf vielen Gaming-Laptops und anderen Notebooks wieder. Wer das Home-Cluster rechts genauso wenig benutzt, wie den Nummernblock, könnte hiermit sehr zufrieden sein. Allerdings benötigen die verringerten Zwischenräume oft eine gewisse Eingewöhnungszeit, das ist aber meist bei jedem Wechsel auf unterschiedliche Formate so.

65 % Format

Meine absolute Lieblings-Gaming-Tastatur im 65%-Format: Die Corsair K65 Pro Mini mit optischen Schaltern.* Meine absolute Lieblings-Gaming-Tastatur im 65%-Format: Die Corsair K65 Pro Mini mit optischen Schaltern.*

Herrlich kompakt ist das 65-Prozent-Format. Hier finden wir selbst die F-Tasten nur noch als Sekundärbelegung der Zahlenreihe. Dafür bleiben uns die Cursor-Tasten aber erhalten.

Anwendungsbereiche: Action-Adventures, RPGs, Simulationen und andere, wie immer je nach Spielervorliebe und Typ. Außerdem ist dies das kleinste Tastaturformat, bei dem die Pfeiltasten noch vorhanden sind.

60 % Format

Und es geht noch kleiner. Im 60-Prozent-Format finden wir die Pfeiltasten nur noch als Sekundärbelegung, ebenso wie viele andere Sondertasten. Dies ist aber vom Hersteller abhängig und kann variieren, wie immer, wenn es um die Sekundärbelegungen geht. Mit etwas Übung können Anwender aber dennoch flüssig damit schreiben. Nummernblock und Home-Cluster fehlen, sodass nur noch wenige Primärtasten vorhanden sind.

Anwendungsbereiche: Dieses Format ist je nach Spielstil perfekt für FPS-Spieler, weil das Hauptaugenmerk ganz klar auf den WASD-Tasten liegt

40 % Format

Wirklich nischig ist das 40-Prozent-Format. Hier findet man meistens nur noch die Haupttasten mit den Standardbuchstaben wieder. Es gibt nicht einmal mehr eine Zahlenreihe.
Anwendungsbereiche: Gute Frage. Es gibt sicher Liebhaber dieser extrem minimalistischen Tastaturen, unter anderem, weil Kompaktformate oft stabiler und reisefähiger sind.

Tech-Kollege Jan hat außerdem überzeugend demonstriert, dass es nicht nur klein, sondern auch winzig geht:

Und in unserer Controller-Kaufberatung findet ihr ein Gamepad, das eigentlich auch eher eine Tastatur ist, Razer Tartarus V2:

Was ist vor dem Kauf noch wichtig?

Dem aktuellen technischen Standard entsprechend müssen sich Spielerinnen und Spieler bei den von uns empfohlenen Gaming-Tastaturen keine Gedanken um Ghosting und N-Key-Rollover machen. Auch Beleuchtung haben die Tastaturen aus dieser Beratung für gewöhnlich. Dennoch ist es vielleicht interessant, zumindest kurz anzureißen, worum es bei all dem überhaupt geht.

Ghosting und N-Key-Rollover: Tastaturen für Gamer müssen nicht nur viel aushalten, sie müssen Eingaben auch zuverlässig registrieren. Bei einfachen Tastaturen kann es durch schnelle Abfolgen zum sogenannten Ghosting kommen. Dabei werden Kombinationen aus nah beieinander liegenden Tasten nicht richtig erkannt, was zu Fehlinterpretationen der Elektronik führt. Vor allem im Bereich um die WASD-Tasten herum werden daher andere Verknüpfungen der Schaltung gewählt, um diesen Effekt zu verhindern.

Diablo 4 kann sich sehen lassen, sowohl die Grafik, als auch das Gameplay. Die Steuerung mit einer Tastatur lässt viele Schnellzugriffe zu. Diablo 4 kann sich sehen lassen, sowohl die Grafik, als auch das Gameplay. Die Steuerung mit einer Tastatur lässt viele Schnellzugriffe zu.

Hersteller werben zudem häufig damit, dass ihre Tastatur N-Key-Rollover beherrscht. Das bedeutet, dass alle Tasten gleichzeitig gedrückt werden können, ohne dass eine Eingabe dabei verloren geht. In der Praxis ist diese Angabe aber nicht allzu bedeutend, da selbst einfache Office-Tastaturen vier bis fünf gleichzeitige Signale korrekt erfassen.

RGB-Beleuchtung und Tastenbeschriftung: Hardware für Gamer muss leuchten. Diese Annahme ist im Marketing weit verbreitet, führt aber im Alltag durchaus zu Problemen. Gerade bei Tastaturen blendet die LED-Beleuchtung gerne unter den Kappen der Tasten hervor oder ist ungleichmäßig. Zudem müssen sich Spielerinnen und Spieler bei einigen Modellen erst mit einer umfangreichen Software auseinandersetzen, wo andere Marken über die Fn-Taste eine einfache Steuerung der Beleuchtung anbieten. Dennoch legen viele Wert auf eine hübsche Beleuchtung, unter anderem auch, um Tasten auch noch in schummrigem Licht gut erkennen zu können. Natürlich machen RGB-Tastaturen aber auch optisch viel her.

PBT vs. ABS-Keycaps PBT-Keycaps (oben) sind meist etwas derber in ihrer Oberflächenstruktur, als ABS-Kappen (unten).

Unterschied im Detail Vom Nahen ist der Unterschied deutlich sichtbar: Die Leertastenkappe unten rechts ist wesentlich glatter.

Wichtig ist außerdem eine haltbare Beschriftung der Tasten. Standard ist, dass Kappen mit durchsichtigem ABS-Kunststoff beschichtet werden. Ein Laser schneidet dann aus der Beschichtung die Symbole heraus und fertig ist die langlebige Beschriftung. Manche Hersteller drucken allerdings die Symbole für die Zweitbelegung lediglich auf. Da kann es mit der Zeit zu Abnutzungserscheinungen kommen. Inzwischen gibt es aber auch zahlreiche Hersteller, die auf hochwertigere PBT-Keycaps setzen. Die kosten allerdings auch deutlich mehr.

Mehr Komfort beim Spielen: Je nach eigenem Anspruch nutzen Gamer mehr oder weniger gerne Komfortfunktionen. Dazu gehört bereits eine einfache Höhenverstellung, die längst nicht bei jeder Tastatur vorhanden ist. Eine Handballenauflage ist ebenfalls ein schönes Extra und mancher Hersteller bietet sogar extra Couchtastaturen an, die unten gepolstert sind. Zocker und Zockerinnen, denen ihre Tastatur am Ende doch zu laut ist, können den Anschlag auf der Bodenplatte zudem mit Dämpfungsringen etwas entschärfen. Dadurch verringert sich zwar der Tastenhub etwas, die Geräuschkulisse ist anschließend aber deutlich angenehmer.

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