Dirt 5 im Test: Dreckiger Fahrspaß mit Feintuning-Bedarf

Dirt 5 bietet eine vergleichsweise simple, aber unterhaltsame Fahrphysik und abwechslungsreiche Strecken an zehn Orten rund um den Erdball. Es fehlt allerdings etwas Feinschliff.

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Auch in Dirt 5 brettern wir mit Höchstgeschwindigkeit durch den Matsch. Auch in Dirt 5 brettern wir mit Höchstgeschwindigkeit durch den Matsch.

Es macht vom ersten Moment an Laune! Wir brettern durch den Matsch, der überall um uns herum meterhoch aufspritzt. Vor der Kurve tippen wir kurz die Bremse an, schon schwingt das Heck unseres Wagens in die gewünschte Richtung und wir driften locker in die Kehre. Das Fahrgefühl ist klasse, auch wenn es uns keine Höchstleistungen abverlangt und selbst ohne die optionalen Fahrhilfen sehr gnädig ausfällt - Dirt 5 ist eben durch und durch Arcade.

Abwechslung ist dabei Trumpf: Mal fahren wir über Matsch und Schotter, mal über Eis und Schnee, mal über Rundkurse und dann von A nach B. Es geht kreuz und quer durch Brasilien, Norwegen, China und viele weitere schöne Landstriche überall auf der Welt. Kompliziertes Fahrzeug-Tuning, lange Intro-Videos oder gar irgendeine Story gibt es nicht. Einfach einsteigen, losfahren, auf Wunsch auch im lokalen Splitscreen-Koop für bis zu vier Spieler.

Wie wunderschön die Strecken von Dirt 5 aussehen, könnt ihr in unserer Screenshot-Galerie bestaunen:

DiRT 5 - Screenshots ansehen

Optionale Stunts

Wer einfach nur Lust auf spaßige Arcade-Rennen ohne viel Schnörkel hat, kommt bei Dirt 5 für einige Stunden voll auf seine Kosten. Sogar der Gymkhana-Modus ist zurück - dort brettert ihr über Rampen, radiert Donuts auf den Asphalt und sammelt Punkte für Stunts oder das Zerstören von Objekten. Das kommt diesmal sogar mit einem intuitiven Baukasten, in dem ihr selbst Strecken für diesen Spielmodus erstellen und mit der Community teilen dürft.

Strecken selber basteln
Kreative Naturen dürfen in Dirt 5 selbst Strecken für Gymkhana bauen. Das geht ganz einfach über vorgefertigte Bauteile. Die Palette reicht je nach gewünschtem Spielmodus von Rampen, Loopings und Steilkurven für die Strecke über Barrieren und Deko-Objekte bis hin zu Omnibussen und zerstörbaren Gegenständen.

Ihr dürft außerdem entscheiden, ob Spieler einfach nur sämtliche Checkpoints gegen die Uhr abfahren, möglichst viele Punkte durch Stunts und Drifts sammeln, oder alle vernichtbaren Ziele im Parcours zerbröseln sollen. Eure Kreationen könnt ihr mit der Community teilen und auch die Strecken anderer Spieler ausprobieren und bewerten. Das sorgt für viel zusätzliche Spielzeit, wenn man auf Gymkhana steht, kann derzeit aber auch nur solo und gegen die Uhr gespielt werden.

Wer sich dafür nicht begeistern kann und lieber nur Rennen fahren möchte, findet im Karrieremodus aber reichlich andere Events und wird niemals zu Gymkhana gezwungen. Neben Rennsiegen wird auch das Erfüllen kleinerer Ziele je Event (eine bestimmte Anzahl Überholungen, Drifts usw.) belohnt.

So erhaltet ihr beim Spielen nebenher ganz locker große Mengen an Spielwährung, so dass ihr nie quälend lange euer nächstes Fahrzeug freispielen müsst. Vom klassischen Lancia Stratos über den Mitsubishi Lancer Evo bis zum fiktiven Jupiter Hawk 410, einem völlig überzüchteten Buggy, ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Am Ende von Renn-Events gibt’s wieder viel Konfetti. Präsentiert wird die Karriere aber nicht als eine Art großes Festival, sondern als Podcast. Am Ende von Renn-Events gibt’s wieder viel Konfetti. Präsentiert wird die Karriere aber nicht als eine Art großes Festival, sondern als Podcast.

Einen reinrassigen Rally-Modus mit Beifahrer, der euch die Streckenführung ansagt, findet ihr hier aber ebenso wenig wie die Möglichkeit, irgendwelche Fahrzeugeinstellungen wie Übersetzung oder Bereifung zu justieren. Bis auf Farben und Aufkleber ändert ihr an euren Autos überhaupt nichts. Ein realistisches Schadensmodell, das sich in irgendeiner Weise auf das Fahrverhalten auswirkt, gibt es - genau wie hyperrealistische Fahrphysik - ebenfalls nicht.

Ja, euer Gefährt wird etwas zerkratzt und verbeult, wenn ihr allzu saftig in irgendwelche Wände brettert, komplett schrotten könnt ihr die Kiste aber nicht. Schlimmstenfalls fliegt ihr mal einen Abhang herunter oder fahrt von einer Klippe und werdet dann automatisch zurückgesetzt.

Dirt 5 - Testvideo zum Off-Road-Rennspiel Video starten 10:59 Dirt 5 - Testvideo zum Off-Road-Rennspiel

Keine Story

Als Untermalung für die recht umfangreiche Kampagne wurde vorab vom Entwickler Codemasters eine interessant erzählte Geschichte versprochen. Dafür gibt es sogar Werbe-Trailer mit Star-Sprechern wie Troy Baker und Nolan North.

Die könnt ihr getrost vergessen. Jedes neue Renn-Event wird als Podcast vorgestellt und kurz erklärt, ansonsten bekommt ihr nach jedem gewonnenen Rennen immer wieder dieselben ominösen Sprüche: »Du fährst sehr aggressiv und das ist gut, aber übertreib es nicht!« Wieso nicht? Werden die KI-Fahrer dann etwa wütend und entwickeln sich vielleicht sogar zu Rivalen? Nein, tun sie nicht, die Konkurrenten bleiben blass.

Wir brettern durchs matschige China. Das Fahrgefühl ist super, wenn auch nicht unendlich realistisch. Wir brettern durchs matschige China. Das Fahrgefühl ist super, wenn auch nicht unendlich realistisch.

Ab und zu gibt es mal ein sogenanntes Showdown-Event, bei dem ihr direkt gegen einen einzelnen KI-Fahrer antretet. Der spricht aber nicht mit euch, hat keine Persönlichkeit und nimmt es euch auch nicht krumm, wenn ihr ihn schließlich besiegt. Daran muss man sich in einem Rennspiel selbstverständlich nicht stören, aber angesichts der großen Versprechungen zur Story sind wir hier etwas enttäuscht.

Der Podcast ist einfach nur Beiwerk. Spielt ihr obendrein mit deutschen Spracheinstellungen, geht auch der Star-Bonus bei der Vertonung natürlich flöten, die deutschen Sprecher sind vergleichsweise schwach. Immerhin ist der Spielsound klasse und der lizensierte Soundtrack geht prima ins Ohr.

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