Disco Elysium: Laut Studio ist der bittere Rechtsstreit beendet, die Erfinder sehen das anders

Noch immer streiten sich ZA/UM und die Erfinder von Disco Elysium. Es geht um angeblich illegal erworbene Anteile am Studio und Rauswürfe führender Entwickler.

Das Drama um Disco Elysium: Entwicklerstudio ZA/UM und die Erfinder der Marke (die ebenfalls führend am Spiel mitentwickelt haben) führen seit 2022 einen bitteren Streit, der zwischenzeitlich auch vor Gericht geführt hat. 

Jetzt sieht sich ZA/UM selbst als Gewinner, doch die Gegenseite widerspricht vehement. Was ist da eigentlich los?

Worum es im Rechtsstreit zu Disco Elysium geht

Wir haben bereits Ende 2022 über die Turbulenzen berichtet, als herauskam, dass drei führende Entwickler nicht mehr bei ZA/UM arbeiten: Robert Kurvitz, Aleksander Rostov und Helen Hindpere. Sie wurden angeblich wegen toxischen Fehlverhaltens gefeuert, wie ZA/UM in einem offiziellen Statement behauptete.

Die ehemaligen Entwickler gaben dagegen an, sie seien gefeuert worden, weil ihnen illegale Machenschaften aufgefallen seien: Die estländischen Geschäftsleute Ilmar Kompus (heute ZA/UM-CEO) und Tõnis Haavel hätten angeblich auf unrechtmäßige Weise die Mehrheit am Studio erworben. Haavel wurde in der Vergangenheit wegen Investment-Betrugs verurteilt.

Soviel zum komplexen Hintergrund, jetzt die aktuellen Ereignisse: Wegen der Übernahme reichte der ehemalige Executive Producer von ZA/UM, Kaur Kender, Klage ein. Die wurde jetzt zurückgezogen, er selbst erklärt das so:

Nachdem ich meine Vollzeitstelle aufgegeben hatte, reichte ich eine Klage ein, die ich, nachdem ich die Fakten gesehen habe, als fehlgeleitet ansehe.

Kaur Kender

Auch die Klagen von Kurvitz und Rostov wurden in der Zwischenzeit fallen gelassen. ZA/UM sieht das als Zeichen, dass das Studio im Recht sei. In einem Statement heißt es, man setze sich weiterhin mit einer Reihe von unbegründeten Anschuldigungen ehemaliger Mitarbeiter auseinander, die eine rechtliche und PR-Kampagne gegen das Studio gestartet haben. ZA/UM fordert seine ehemaligen Mitarbeiter außerdem ausdrücklich dazu auf, sich ihnen vor Gericht zu stellen, wo man ihr »Fehlverhalten« beweisen könne.

Kurvitz und andere Ehemalige sehen den Streit längst nicht als beendet an. Gegenüber Eurogamer geben sie an, dass ZA/UM eine irreführende Kampagne gegen sie führe und sie bereit seien, den Rechtsweg weiterhin zu beschreiten. Dass Kenders Klage gescheitert sei, beweise keineswegs, dass ZA/UM im Recht sei:

Kompus und Haavel haben Kender in dieser Angelegenheit zum Schweigen gebracht, aber sie werden uns nicht zum Schweigen bringen. Anders als Kender haben wir uns nicht an der Plünderung von ZA/UM beteiligt, und Kompus und Haavel haben keine Macht über uns.

Es sieht also ganz danach aus, dass sich der erbitterte Streit noch eine ganze Weile hinziehen wird. Auf das Studio soll das laut eigenen Angaben keine Auswirkungen haben, man habe neue Talente eingestellt und arbeite weiter an der Marke Disco Elysium.

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