Fazit der Redaktion
Michael Herold
@michiherold
Hach, da wäre noch mehr drin gewesen. Keine Frage, Disintegration macht vieles richtig. Allen voran funktioniert der Shooter-RTS-Mix viel besser, als ich es erwartet hatte. Außerdem finde ich die Helden-Truppe rund um den Protagonisten Romer Shoal und das düstere Zukunftsszenario super spannend.
Aber das Spiel holt aus diesen hervorragenden Voraussetzungen einfach zu wenig raus. Mit einer geradlinigeren Story und ein wenig mehr Abwechslung in den Missionen hätte Disintegration noch viel besser sein können.
Aber ich will mich nicht nur beschweren, denn ich hatte auch so meinen Spaß mit dem Shooter. Und gerade in den coolen Gefechten - wenn ich von Massen an feindlichen Robotern umzingelt bin, mir die Kugeln um die Ohren fliegen und ich verzweifelt mit Mörserbeschuss und Dauerfeuer zurückzuschlage - dann vergesse ich schnell all die Schwächen von Disintegration.
Markus Schwerdtel
@kargbier
Wow, menschliche Gehirne in Roboterkörpern! Das ist der Stoff für spannende Science Fiction, für die großen Fragen des Transhumanismus, nach freiem Willen, nach dem ewigen Leben! Was für eine verlorene Chance, dass all das in Disintegration keinen Platz findet. Der Halo-Miterfinder Marcus Lehto und sein Team bauen hier die ganz große Bühne, um dann doch nur einen relativ generischen Shooter aufzuführen, der das Setting so gut wie gar nicht nutzt.
"Nicht nutzen" ist ohnehin das Stichwort: Fehlende Elemente wie freie Waffen- oder Teamwahl wirken gerade so, als wären sie ursprünglich geplant gewesen, mussten dann aber aus Zeit- und Budgetgründen entfallen. Schließlich ist das Team von V1 Interactive klein, im Abspann liest man die immer gleichen Namen.
So bleibt die Aussicht, dass ein hoffentlich geplanter zweiter Teil größer, tiefer, besser wird. Denn die Mixtur aus Schießen und Strategie funktioniert schon jetzt super, ich habe das Abenteuer von Romer Shoals jedenfalls mit Freude durchgespielt.
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