Story und Missionen ergeben nur selten Sinn
Dabei hätte die spannende Zukunftsvision rund um den Helden Romer Shoal sowie unsere sympathische Roboter-Gruppe mit witzigen Kameraden wie dem Haudrauf Doyle oder der Soldatin Agnes so viel Potential für eine packende und sinnvolle Story gehabt. Auch die Missionen selbst ergeben nur selten wirklich Sinn.
Meistens fliegen wir einfach durch die schlauchartige Spielwelt zur nächsten Gegnergruppe und schalten alles aus, was sich bewegt. Dann lassen wir unsere KI-Helfer irgendeinen Schalter aktivieren oder etwas einsammeln, und weiter geht's zur nächsten Schießbude. Da vermissen wir in Disintegration Abwechslung und allzu oft überhaupt nachvollziehbares Missionsdesign.
Ein Lichtblick sind dabei Bonus-Herausforderungen wie "besiege 20 betäubte Gegner" oder "schließe die Mission innerhalb eines Zeitlimits ab". Solche optionalen Challenges liefern uns neben mehr Motivation auch zusätzliche Upgrade-Chips, mit denen wir unseren Helden sowie die Robo-Freunde verbessern können (mehr Schaden, dickere Rüstung etc.). Nette Spielelemente, aber die machen die Schwächen der ansonsten eintönigen Missionen auch nicht wett.
Ein weiterer Kritikpunkt, der unser Spielvergnügen trübt, betrifft die Waffenauswahl - es gibt nämlich keine. An sich stehen viele Kanonen zur Verfügung, von LMGs über Schrotflinten bis zu Sniper-Gewehren. Aber aus irgendeinem Grund können wir in den Story-Missionen nicht selbst entscheiden, womit wir unser Gravcycle ausrüsten wollen. Das Spiel gibt uns immer vor, womit wir in den Kampf ziehen und das ist einfach unnötig und nervig.
Gleiches gilt auch für unser Team an KI-Kameraden. Statt die Mannschaft frei mit Helfern aufzustocken, gibt uns jede Mission eine Pflichtzusammenstellung mit ins Feld. Dabei wären die ansonsten recht überflüssigen Hub-Levels zwischen den Missionen ideal gewesen, an Ausrüstung und Mannschaftsaufstellung zu feilen. So aber gibt es im Hangar oder auf irgendeinem Feld nur belanglose Dialoge zwischen Romer und den Kameraden.
Zweckmäßige Grafik und nervige Waffenauswahl
In Sachen Präsentation überzeugt uns Disintegration ebenfalls nicht vollends. Die Grafik ist zwar nicht gerade hässlich, aber auch alles andere als herausragend. Wir würden sie am ehesten als "zweckdienlich" bezeichnen, denn die Level könnten zwar allesamt mehr Grafikdetails und schönere Texturen vertragen. Aber beim Durchfliegen vergisst man die langweiligen Umgebungen schnell, weil die spannenden Gefechte alle Aufmerksamkeit fordern.
Technisch läuft Disintegration dagegen rund. Wir haben bei unserem Test-Spieldurchlauf weder im Singleplayer noch im Multiplayer-Modus irgendwelche Bugs, Glitches oder Lags erlebt. Auch die Steuerung funktioniert bestens und schafft es sehr geschickt, Shooter und Taktik-Strategie einfach mit den beiden Maustasten unter einen Hut zu bringen.
Wir wollen aber nicht zu sehr ins Meckern verfallen. Denn Disintegration liefert gerade als Erstlingswerk des neu gegründeten Studios V1 Interactive ein ordentliches Gesamtpaket mit einem gelungenen Genre-Mix, einer unterhaltsamen wenn auch nicht perfekten Story-Kampagne und einem netten Multiplayer-Modus als Bonus.
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