Doom Eternal entfernt kontroverses Denuvo Anti-Cheat

Id Software reagiert auf das Review-Bombing bei Steam und verunsicherte Fans im Zuge der Implementierung von Denuvo: Die Anti-Cheat-Lösung wird wieder entfernt.

Doom Eternal entfernt das umstrittene Denuvo Anti-Cheat-System wieder. Doom Eternal entfernt das umstrittene Denuvo Anti-Cheat-System wieder.

Wie wir vergangene Woche berichteten, hat Doom Eternal mit seinem ersten großen Update nicht nur neue Features, sondern auch das kontroverse Denuvo Anti-Cheat dem Spiel hinzugefügt.

Dafür gab es zahlreiche Kritik von den Fans, auch weil seit Release des Updates 1 viele Spieler auf neue Probleme stoßen. Id Software reagiert nun darauf und wird das ungeliebte System in naher Zukunft wieder aus dem Spiel nehmen.

Was war geschehen?

Am 14. Mai 2020 veröffentlichte Id Software das erste große Update für Doom Eternal, das viele Spieler Sturm laufen ließ: Die darin enthaltene Anti-Cheat-Software von Denuvo läuft, ähnlich wie das umstrittene Anti-Cheat-System von Valorant, als Treiber auf Kernel-Ebene.

Nicht nur sorgte Id Software damit für Sicherheitsbedenken und Spyware-Vorwürfe, nach dem Update beklagten sich zahlreiche Spieler auch über neue Technikprobleme:

  • Stop-Fehler (Blue Screens)
  • Verringerte Performance (weniger fps, Stottern, längere Ladezeiten, etc.)
  • Der Treiber lief weiter, auch nachdem man diesen deinstalliert hatte.
  • Der Treiber installiert sich von selbst wieder, sobald man das Spiel startet.
  • Das Spiel funktioniert überhaupt nicht mehr unter Linux
  • Auch unter Windows konnten einige Spieler nicht mehr starten.

All dies sorgte dafür, dass Doom Eternal im Verlauf der letzten sieben Tage mit knapp 7.000 negativen Reviews von seinen Spielern auf Steam bombardiert wurde.

Id Software rudert zurück

Executive Producer Marty Stratton gab nun in einem ausführlichen Reddit-Post bekannt, dass die Anti-Cheat-Software mit dem nächsten Update für Doom Eternal wieder aus dem Spiel entfernt wird:

"Trotz unserer besten Absichten haben die Rückmeldungen der Spieler deutlich gemacht, dass wir unseren Ansatz zur Anti-Cheat-Integration neu bewerten müssen. Damit werden wir die Anti-Cheat-Technologie in unserem nächsten PC-Update aus dem Spiel entfernen"

Dies bedeutet aber nicht, dass der Multiplayer-Modus nun zum Cheater-Paradies verkommen muss. Laut Stratton arbeiten die Entwickler bereits an einem neuen Schutz, der nun zu einem passenden Zeitpunkt integriert werden soll, etwa zum Release des kommenden Ranglisten- bzw. Wettbewerbsmodus.

Denuvo soll nicht Schuld an den Problemen sein

Für die technischen Schwierigkeiten, die mit dem letzten Update in Doom Eternal Einzug hielten, sei allerdings nicht Denuvo Anti-Cheat verantwortlich:

"Leider haben viele die Performance- und Stabilitätsprobleme, die mit dem Update 1 entstanden sind, mit der Anti-Cheat-Lösung verbunden. Sie hängen nicht miteinander zusammen."

Stattdessen sollen andere Anpassungen des Spiels die Ursache für die Schwierigkeiten sein:

"Durch unsere Untersuchung haben wir mehrere Abstürze in unserem Code im Zusammenhang mit anpassbaren Skins entdeckt und behoben. Wir konnten auch eine Reihe anderer speicherbezogener Abstürze identifizieren und beheben, die die allgemeine Stabilität für Spieler verbessern sollten."

Die PC-Leistungsprobleme, fügte er hinzu, »basieren auf einer Codeänderung, die wir im Zusammenhang mit der VRAM-Zuweisung vorgenommen haben«, welche mit dem nächsten Update wieder zurückgenommen werden.

Zu den Sicherheitsbedenken sagte Stratton lediglich, dass Denuvos Anti-Cheat »unsere Standards für Sicherheit und Datenschutz erfülle« und die Entscheidung, dieses ins Spiel zu bringen, ausschließlich von Id Software allein und nicht von Publisher Bethesda stammt.

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