Der Stadt-Elf
Es soll der schönste Tag unseres Lebens werden. Wir werden unseren arrangierten Bräutigam heiraten, ebenso wie unser Cousin Soris seine Braut. Die Doppelhochzeit versetzt das Gesindeviertel der Elfen in erfreuten Aufruhr.
Obwohl weitgehend rechtlos, verarmt und im Armenviertel der Menschenhauptstadt Denerim eingepfercht, haben wir Stadtelfen die Lebensfreude nicht verloren. Noch nicht.
Die hiesige Stadtwache nutzt einen Zwischenfall mit dem Sohn des Arls als Vorwand, um die hübschesten Elfinnen einzukerkern und auf ihren »Festen« zu missbrauchen. Zur Mahnung schlitzen Sie Soris’ Braut die Kehle auf. Doch wir sind nicht wehrlos. Kaum an ein Schwert gelangt, zahlen wir den Tod der jungen Elfin zigfach mit gleicher Münze zurück.
Der Personalschwund bei der Stadtwache kommt erst zum erliegen, nachdem auch der Sohn des Arls in seiner eigenen Blutlache liegt. Dafür sollen wir natürlich hängen, doch Duncan vom Orden der grauen Wächter, ein alter Gefährte unseres Ältesten, nutzt sein Konskriptionsrecht, um uns zu zwangsrekrutieren.
Wir müssen unser Viertel verlassen, um in weiter Ferne eine uns unbekannte Bedrohung zu bekämpfen. Die Verderbnis …
Der bürgerliche Zwerg
Splitternd und knirschend spaltet die Axt den Helm des Kontrahenten. Blutend sackt er zusammen. Die Menge auf den Tribünen der Arena jubelt. Denn sie weiß nicht, wer sich unter dem Helm des Siegers verbirgt. Es ist kein Zwerg von vornehmer Herkunft.
Es sind nur wir, ein Zwerg ohne Kaste, einer von den unberührbaren, den ausgestoßenen. Verdammt zu einem Leben in Elend und Kriminalität. Als Handlanger für den lokalen Paten Berath verdingen wir uns mit schmutzigen Jobs, um uns und unserer Schwester ein bescheidenes Überleben zu sichern.
Unser letzter Job führte uns zum Tornei, einem Kampfturnier der edelsten und tapfersten Zwerge. Doch Beraths Kämpfer hat zu tief in den Bierkrug geguckt, also setzen wir uns seinen Helm auf und kämpfen. Runde für Runde lässt unsere Axt fremdes Blut in der Arena spritzen. Finale. Ein letztes Mal spaltet die Axt einen Schädel. Sieg. Doch nun muss der Helm ab …
Tage später finden wir uns in Beraths Kerker wieder, der Skandal auf dem Tornei hat ihn wohl viel Geld gekostet. Uns gelingt die Flucht, und praktisch im Vorübergehen bekommt auch Beraths Schädel unsere Axt zu spüren. Nichts wie raus aus der Zwergenstadt. Zum Glück ist da der graue Wächter Duncan. Er wird uns mitnehmen. Und ausbilden. Zum Kämpfer. Schädel spalten. Denn das Heer der Verderbnis hat viele Schädel …
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