Seite 2: Draugen im Test - Schnitzeljagd in Norwegen

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Das »I« in Draugen steht für Interaktiv

Die simplen Spielmechaniken sind allein dazu da, die Geschichte zu unterstützen. Wir folgen in Graavik einem sehr linearen Weg mit wenigen Interaktionsmöglichkeiten. Über mehrere Tage hinweg erkunden wir unterschiedliche Orte im Dorf. Zunächst ist das Herrenhaus dran, dann folgen die anderen Häuser, der alte Dorfladen, die Kirche oder die verlassene Mine.

Dort dürfen wir Dokumente und Objekte mit Bezug zu Betty oder dem Dorf aufheben und erfahren dabei mehr über die Vorfälle. Zusätzlich diskutieren wir mit Alice darüber. In den Dialogen wählen wir zwischen unterschiedlichen Antworten. Die sind ausführlich gekennzeichnet, sodass man sich gar nicht vertun kann. Allerdings ändern die Entscheidungen ohnehin nur etwas an den Gesprächen, nicht an der Handlung an sich.

Entscheidungen verändern zwar Dialoge, nicht aber den Handlungsverlauf. Entscheidungen verändern zwar Dialoge, nicht aber den Handlungsverlauf.

Auch die kleinen Rätsel sind kaum der Rede wert: Einmal muss man zum Beispiel einen Schlüssel aufspüren, der sich laut einer Notiz in der »Kassa« befindet. Wir müssen hier nur die Registrierkasse finden, auf der auch noch groß »Kassa« steht und den Schlüssel herausholen.

Draugen baut zudem bewusst Komfort-Funktionen ein, die dem Spieler möglichst viel Arbeit und damit auch Spiel abnehmen. Wir haben eine Karte, können Alice rufen, damit sie uns verrät, wo es weitergeht und springen am Ende sogar zum gewünschten Ort, damit wir nicht immer von A nach B laufen müssen.

Die Interaktion in Draugen beschränkt sich auf das, was man aus Dear Esther und Co. kennt. Die Interaktion in Draugen beschränkt sich auf das, was man aus Dear Esther und Co. kennt.

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Wunderschönes Norwegen

Die Reihenfolge des Erkundens ist zudem festgelegt. Vor dem gewünschten Zeitpunkt dürfen wir zum Beispiel die Häuser im Dorf gar nicht erst betreten. Das macht das freie Erkunden der eigentlich offenen Spielwelt voller interessanter Schauplätze im Prinzip überflüssig.

Dabei ermutigen die Entwickler einen gerade anfangs sogar dazu, sich Zeit zu nehmen: Wir dürfen uns an vielen Stellen ausruhen und die Landschaft genießen oder zeichnen, worauf wie in einem Life is Strange kurze Sequenzen mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen folgen.

Mehr Freiheit wäre hier zwar schön gewesen, das sehr ruhige Tempo von Draugen sorgt aber trotzdem für eine angenehme Erfahrung. Selbst ohne Interaktionsmöglichkeiten macht die malerische norwegische Landschaft mit ihrer atmosphärischen Beleuchtung, dem wechselnden Wetter und dem melodischen Soundtrack Einiges her. Auch Alice (wir selbst spielen aus der Ego-Perspektive) sieht für Indie-Verhältnisse super aus, wenn man von etwas steifen Animationen absieht.

Insgesamt bietet Draugen damit ein ähnliches Erlebnis wie Dear Esther mit einer faszinierenden Spielwelt und einem starken Fokus auf Figuren und Geschichte. Wer sich darauf einlässt, wird in den drei bis vier Stunden Spielzeit gut unterhalten.

Graavik sieht friedlich und idyllisch aus, aber der Schein trügt. Graavik sieht friedlich und idyllisch aus, aber der Schein trügt.

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